Präsident Marco Troll vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) hat mit dem dreimaligen Olympiasieger Michael Groß wegen der Besetzung des vakanten Leistungssportdirektor-Postens Kontakt aufgenommen. "Ich hatte schon zwei Gespräche mit Michael Groß, aber nicht nur mit ihm, sondern mit anderen auch", sagte Troll im ARD-Hörfunk.
DSV bestätigt Gespräche mit Groß
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Näher wollte sich der Verbandspräsident am Rande der Olympia-Qualifikation in Berlin zu der Personalie nicht äußern. "Wir wollen, dass die Sportler und Trainer sich konzentrieren, gute Leistungen bringen", begründete der Polizeibeamte. In der kommenden Woche sei eine Präsidiumssitzung terminiert, "da werden wir es diskutieren".
Groß war von den Bundestrainern und Athletensprecherin Sarah Köhler in einem Brief an das Präsidium vorgeschlagen worden. "Albatros" Groß ist unter bestimmten Voraussetzungen zu einem Engagement bereit. "Der DSV ist am Zug. Wir werden gemeinsam sehen, ob es eine Lösung gibt", hatte Groß, der beruflich im Veränderungsmanagement tätig ist, kürzlich gesagt.
Troll will in der kommenden Woche auch mit den Bundestrainern das Gespräch suchen, um die seit seiner Wahl im November 2020 aufgekommenen Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen. "Durch das offene Gespräch haben wir die Möglichkeit, uns auszutauschen und hoffentlich positiv auseinanderzugehen", sagte Troll: "Denn wir müssen noch länger miteinander arbeiten. Das ist unser Ziel, das ist unser Wunsch."
Mit der heftigen Kritik an den zuletzt teils chaotischen Vorgängen innerhalb des Verbandes könne er "umgehen", versicherte Troll: "Diese Störungen im Leistungssport, wenn man sie mal so bezeichnen darf, waren nicht beabsichtigt." Aus seiner Sicht hätte die neue DSV-Führung aber "alles richtig gemacht - und jetzt denken wir weiter."
Für Unverständnis hatte vor allem die Abberufung von Dirk Klingenberg nur einen Tag nach seiner Ernennung zum Sportdirektor wegen eines "frivolen Berichts" aus seiner Vergangenheit gesorgt. "Wir brauchen also gar keine Konkurrenz in der Welt, wir zerstören und sabotieren uns in solchen Fällen selbst", hatte Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen im SID-Interview gesagt.