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WM-Quali: Vor Duell Georgien - Deutschland: SPORT1 erklärt Rugby

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WM-Quali: Vor Duell Georgien - Deutschland: SPORT1 erklärt Rugby

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Das müssen Sie über Rugby wissen

Die deutsche Rugby-Nationalmannschaft betritt einmal mehr die TV-Bühne. Vor dem nächsten Auftritt der WM-Qualifikation gegen Georgien bringt Ihnen SPORT1 die Sportart näher.
Nationalmannschafts-Kapitän Sean Armstrong erklärt uns die Feinheiten im Rugby.
Nico Seepe
Nico Seepe
von Maximilian Gehrke

Bei der Europe Championship, die gleichzeitig als Qualifikation für die WM 2019 in Japan dient, steht das 15er-Rugby im Fokus der Öffentlichkeit.

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Mit dem Sieg gegen Rumänien gelang dem Team von Bundestrainer Kobus Potgieter der erste Teil der WM-Mission, nächster Gegner ist Georgien (So., 19.2., 11.55 Uhr LIVE auf SPORT1+ und im kostenlosen LIVESTREAM).

SPORT1 erklärt, was sie über diese faszinierende Sportart wissen müssen:

- Regeln

Rugby hat seinen Ursprung in England. Gespielt wird mit einem ovalen Ball, der dem Spielgerät beim American Football ähnelt. Was aber auch nicht wirklich verwundert, denn der Nationalsport der US-Amerikaner hat seinen Ursprung im Rugby.

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Vereinfacht gesagt geht es bei dem Spiel darum, den Ball am Gegner vorbei zu tragen oder zu treten, um Punkte zu erzielen. Die spieltypischste Rugby-Regel besagt, dass der Ball ausschließlich nach hinten geworfen werden darf.

Im Video: Der Kick zur deutschen Rugby-Sensation
01:48
Im Video: Der Kick zur deutschen Rugby-Sensation

Gepunktet wird beim Rugby, wenn der Ball im gegnerischen Malfeld - vergleichbar mit der Endzone im American Football - niedergelegt wird. Der sogenannte Versuch (englisch "Try") gibt fünf Punkte.

Danach gibt es die Möglichkeit der Erhöhung. Dabei muss der Ball zwischen die H-förmigen Malstangen über die Querstange getreten werden. Das gibt zwei weitere Punkte. Durch einen Drop-Kick aus dem Spiel heraus können drei Punkte erzielt werden, auch die Möglichkeit eines Penalty-Kicks (drei Punkte) nach einem Regelverstoß besteht.

Der Ball darf mit dem Fuß nach vorne gekickt werden, jedoch darf ihn nur der kickende Spieler selbst oder ein Mitspieler, der sich zum Zeitpunkt des Tritts hinter dem Kicker befindet, fangen.

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Wird ein Ball nach vorne geworfen, muss ein Gedränge ausgeführt werden. Die Stürmer versuchen durch gemeinsames Drücken den Gegner wegzuschieben, um den Ball fürs eigene Team freizugeben.

Um den Raumgewinn eines Gegenspielers zu verhindern, gibt es nur die Möglichkeit des Tiefhaltens, des sogenannten "Tacklings". Jede andere Art, den Gegner zu stoppen, wie Beinstellen, Schlagen oder Halten am Hals, ist verboten. Attackiert werden darf ausschließlich der balltragende Spieler. Liegt ein Spieler am Boden, muss dieser den Ball sofort freigeben.

Die australischen "Wallabies" beim Gedränge
Die australischen "Wallabies" beim Gedränge

Wenn der Ball im Aus landet, wird eine Gasse angeordnet. Von der Seitenauslinie wirft ein Spieler den Ball in den freien Raum zwischen den zwei Spielerreihen, die eine Gasse bilden. Nun springen Spieler beider Teams hoch, um den Ball zu erobern - auch Hilfestellung darf geleistet werden.

- Varianten

Die am weitesten verbreitete Rugby-Variante ist das 15er Rugby, auch Rugby Union genannt. Wie der Name schon sagt, spielen pro Team 15 Spieler. Ein Spiel dauert 80 Minuten (2x 40), das Spielfeld ist maximal 70 Meter breit und 100 Meter lang. Die Tore sind 5,60 Meter breit und mindestens 3,40 Meter hoch.

Beim 7er Rugby, seit Rio 2016 olympisch, spielen nur sieben Spieler. Die Spielzeit ist deutlich kürzer als beim 15er Rugby. Lediglich über 2 mal 7 Minuten (Endspiele: 2x10) treten die Teams gegeneinander an. Der Vorteil: Turniere können an nur wenigen Tagen über die Bühne gebracht werden.

Da der Platz genauso groß ist wie beim 15er Rugby, werden viel mehr Punkte erzielt, weil sich für die angreifenden Mannschaften ungleich mehr Räume ergeben.

Zudem gibt es das weniger verbreitete 13er Rugby (Rugby League).

- Erfolgreichste Rugby-Nationen

Besonders populär ist Rugby im britischen Commonwealth. Viele der erfolgreichen Rugby-Länder kommen folgerichtig auch daher.

Zu den besten Rugby-Nationen zählen Neuseeland, Australien und Südafrika. Mit Frankreich, England, Wales, Irland, Schottland und Italien gehören auch europäische Teams zur Rugby-Weltspitze. Diese Mannschaften spielen jährlich um den Titel des prestigeträchtigen Six-Nations-Turniers.

Aktueller Weltmeister und mit drei Titeln Rekordsieger sind die neuseeländischen All Blacks, die auch für ihren Haka-Tanz berühmt sind.

Die All Blacks führen vor jedem Spiel den Haka-Tanz auf
Die All Blacks führen vor jedem Spiel den Haka-Tanz auf

- Wo steht Deutschland?

Mit den führenden Rugby-Nationen kann Deutschland trotz der jüngsten Erfolge (noch) nicht mithalten, obwohl sogar ein deutsches Team bei den zweiten Olympischen Spielen in Paris 1900 den zweiten Platz ergattert hatte. Allerdings trat damals in Ermangelung eines Nationalteams der SC 1880 Frankfurt für das Kaiserreich an.

Aktuell ist Deutschland auf Rang 22 der World-Rugby-Weltrangliste. Für eine WM-Endrunde konnte man sich noch nie qualifizieren. Nach der knapp verpassten Quali für die WM 2015 in England ist die Qualifikation für die Endrunde 2019 in Japan das erklärte Ziel.

- Superstars im Rugby

Gerade in Neuseeland genießen die Rugby-Nationalspieler heldenhafte Verehrung - mehr noch als bei uns die Fußballer. Die neuseeländische Rugby-Legende Jonah Lomu war der erste globale Rugby-Star. Der im vergangenen Jahr verstorbene Lomu hält einige individuelle Rekorde: so zum Beispiel die meisten Versuche in WM-Endrunden (15) und die meisten bei einer Endrunde (8, 1995). Julian Savea, dessen Stern bei der vergangenen WM aufging, wird zugetraut, in seine Fußstapfen zu treten.

In Frankreich schaffte es Sebastien Chabal (Spitznameen: "Höhlenmensch", "Anästhesist") - auch wegen seines markanten Aussehens - zur Ikone. Auch Englands Jonny Wilkinson zählte zu seiner aktiven Zeit zu den Superstars der Szene.