Die Tour de France ist gerade beendet und die deutschen Radfans sind noch immer begeistert von Emanuel Buchmann.
Läster-Attacke gegen Buchmann
Der neue deutsche Radheld erreichte Paris als Vierter der Gesamtwertung und sorgte damit für das beste deutsche Ergebnis seit Jahren. Vor allem seine Leistung am Col du Tourmalet sorgte für große Begeisterung. Selbst Vorjahressieger Geraint Thomas konnte dem Antritt des 26-Jährigen nicht mehr folgen.
Husarenritt am Tourmalet
Zwar wurde er auf dieser Etappe nur Vierter, aber ein Konkurrent und ein ehemaliger Teamgefährte waren gleichermaßen beeindruckt. "Das war ein richtiger Husarenritt von ihm - Chapeau", erklärte sein ehemaliger Teamkollege Dominik Nerz hinterher im ZDF.
"Er fährt eine herausragende Saison, hat sich gewaltig entwickelt. Er ist sicher zu beachten, weil er so dicht an uns dran ist", zollte Titelverteidiger Thomas Respekt.
L’Équipe-Kritik an Buchmann
Aber bei der französischen Sport-Tageszeitung L’Équipe scheint dieser Husarenritt keinen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. Immerhin wird er als einer der Flops der diesjährigen Tour aufgezählt.
Laut L’Équipe habe sich der Deutsche zwar ständig im Feld der Favoriten aufgehalten, aber nie die Führung übernommen oder eine Attacke gefahren. Daher ist es für die französischen Experten unverständlich, dass man mit solch einer defensiven Fahrweise nur zwei Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot von Sieger Egan Bernal haben könne.
Als Beweis für ihre These führen sie auf, dass der Name Buchmann in drei Wochen nicht ein einziges Mal über den Tourfunk genannt wurde. Neben Buchmann bekam auch der Niederländer Steven Kruijswijk sein Fett weg.
Die Rationalität hat offenbar bei den französischen Kollegen unter dem verletzungsbedingten Aus von Sieg-Hoffnung Thibaut Pinot, der schwachen Form von Romain Bardet und dem späten Verlust des Gelben Trikots von Julian Alaphilippe stark gelitten.
Seine herausragende Tour dürfte Buchmann über solche Kritik mehr als hinwegtrösten.