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Tour de France: Bernal holt Gesamtsieg, Ewan holt Tagessieg

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Tour de France: Bernal holt Gesamtsieg, Ewan holt Tagessieg

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Bernal feiert - Ewan holt Etappensieg

Egan Bernal lässt sich auf dem Weg nach Paris als Sieger der Tour de France 2019 feiern. Der Tagessieg auf der Champs-Élysées geht an Caleb Ewan
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© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Kolumbiens Radsport-Wunderkind Egan Bernal hob siegestrunken das Champagnerglas und leerte es in nur einem Zug, Emanuel Buchmann genoss lächelnd das lockere Finale seiner Wahnsinns-Tour.

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Während der 22-jährige Bernal am Sonntag bei seiner ersten "Tour d'Honneur" im Gelben Trikot auf den Gesamtsieg und den siebten Triumph in acht Jahren für das Sky/Ineos-Team anstieß, verabschiedete sich auch das deutsche Kletter-Ass Buchmann im warmen Licht der Pariser Abendsonne als einer der großen Gewinner aus Frankreich.

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Andre Greipel sprintete am Schauplatz seiner größten Karriereerfolge dagegen am Happy End vorbei, kam aber immerhin als Sechster ins Ziel. Die Große Schleife endete somit erstmals seit 2010 ohne deutschen Etappensieg.

Der in diesem Jahr glücklose Alt-Star Greipel, der den Prestigeerfolg auf den Champs Elysees schon zweimal gefeiert hatte, war im finalen Massensprint beim dritten Tagessieg des Australiers Caleb Ewan (Lotto-Soudal) abermals chancenlos.

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Der Kraftwürfel siegt auf der Champs-Élysées

"Das ist unglaublich. Es ist ein surreales Gefühl, diese Etappe gewonnen zu haben", sagte der nur 1,65 m große "Kraftwürfel" Ewan.

Dass die Tour 2019 aus deutscher Sicht trotz fehlender Tagessiege ein Erfolg war, lag nicht zuletzt an Buchmann.

Der 26-Jährige vom Team Bora-hansgrohe stieß in den vergangenen drei Wochen endgültig in die Weltspitze vor und sorgte als Vierter der Gesamtwertung für die beste Platzierung eines Deutschen seit 13 Jahren.

"Ich brauche noch ein bisschen, bis ich realisiert habe, wie gut ich hier gefahren bin", sagte Buchmann und versicherte: "Ich bin noch nicht am Ende!" Zum guten Abschneiden der deutschen Bora-Mannschaft trug auch der Slowake Peter Sagan maßgeblich bei, der zum siebten Mal das Grüne Trikot gewann. Sagan ist nun vor Erik Zabel (sechs Siege) alleiniger Rekordhalter in der Punktewertung.

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Erster Sieger aus Lateinamerika

Gelb trug Bernal auf den schmalen Schultern. Der Kletterspezialist, der als Co-Kapitän des entthronten Titelverteidigers und Teamkollegen Geraint Thomas angetreten war, kürte sich zum drittjüngsten Tour-Champion der Geschichte.

Zudem ist er der erste lateinamerikanische Fahrer, der das Maillot jaune nach Paris trug. "Ich glaube, in Kolumbien sind die Menschen jetzt ziemlich happy", sagte Bernal. 

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Auf dem Weg ins Herz der französischen Hauptstadt hielt sich Bernal auf der 128 km langen Schlussetappe ans Protokoll. Kurz nach dem Start gönnte er sich zwei Gläser Schampus, mit seinen Ineos-Teamkollegen stieß er an und posierte vor den Begleitmotorrädern stolz für Fotos.

Nach der traditionellen Einrollphase, in der auch die verbliebenen deutschen Fahrer Zeit für ein Schwätzchen fanden, entbrannte auf den letzten der insgesamt 3365,8 Kilometer seit dem Tour-Start in Brüssel eine Hatz um den letzten Tagessieg.

"Ihm steht eine wunderbare Zukunft bevor"

Ausreißer wie der Kölner Nils Politt (Katusha-Alpecin) versuchten ihr Glück, waren gegen die Übermacht der Sprinterteams aber chancenlos. Bernal blieb stets im Windschatten seiner Ineos-Mannschaft. Attackiert wurde sein Gelbes Trikot wie üblich nicht mehr.

Der geschlagene Thomas, der im Vorjahr die Siegesserie seines Teamkollegen Chris Froome beendet hatte, ertrug den zweiten Rang mit Stil.

Der Waliser prostete Bernal anerkennend zu und würdigte ihn auch mit Worten: "Egan ist dazu geboren, Berge raufzustürmen. Ihm steht eine wunderbare Zukunft bevor."

Den Grundstein für seinen Erfolg hatte Bernal im Wetterchaos der abgebrochenen 19. Etappe am Freitag gelegt, als er als Erster die zum Ziel umfunktionierte Passhöhe des Col d'Iseran auf 2770 m erreicht hatte.

Ernsthaft verteidigen musste Bernal die Gesamtführung nur am Samstag. Auf der ebenfalls verkürzten 20. Etappe zur Bergankunft in Val Thorens ließ der Südamerikaner nichts anbrennen. Buchmann verbesserte sich seinerseits noch auf den vierten Rang.