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Tour de France: Simon Yates siegt, Emanuel Buchmann glänzt erneut

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Tour de France: Simon Yates siegt, Emanuel Buchmann glänzt erneut

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Buchmann darf vom Podium träumen

Der Brite Simon Yates gewinnt die 15. Etappe. Emanuel Buchmann zeigt unterdessen erneut eine bärenstarke Leistung und macht Zeit im Gesamtklassement gut.
Der Brite Simon Yates gewinnt die 15. Etappe. Emanuel Buchmann zeigt unterdessen erneut eine bärenstarke Leistung und macht Zeit im Gesamtklassement gut.
von Sportinformationsdienst

Dem Mann in Gelb hatte Emanuel Buchmann fast eine Minute abgenommen, den Titelverteidiger entzauberte er beim Pyrenäen-Spektakel gleich zwei Mal, doch bei aller Freude über das "richtig geile Wochenende" blieb der deutsche Tour-de-France-Hoffnungsträger gewohnt bescheiden.

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"Ich habe auf die meisten Favoriten Zeit herausgeholt, es läuft super. Ich habe meine Leistung wie erhofft abgerufen", sagte Buchmann: "Aber die Top Ten sind immer noch das Ziel. Klar wäre es schön, wenn es mehr wird, aber mit den Top Ten wäre ich zufrieden."

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Dass es mehr wird, ist nach den bärenstarken Auftritten auf den Etappen 14 und 15 überaus wahrscheinlich. Der 26 Jahre alte Kletterspezialist vom Team Bora-hansgrohe, der international bislang weitgehend unter dem Radar gefahren war, darf von der ersten deutschen Podestplatzierung seit 13 Jahren träumen.

Buchmann rutschte am Sonntag zwar auf den sechsten Platz in der Gesamtwertung ab, verkürzte als Tagesvierter bei der Bergankunft in Foix Prat d'Albis aber den Rückstand auf Spitzenreiter Julian Alaphilippe (Deceuninck-Quick Step) auf nur noch 2:14 Minuten.

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Auch Debütant Kämna überzeugt

"Es lief auch wieder sehr gut, so wie gestern", sagte Buchmann, der schon am Samstag auf dem Weg zum Col du Tourmalet brilliert hatte, in der ARD: "Ich hab die ersten Etappen Kraft gespart, nie etwas verschwendet, bin top in Form." Auch Tour-Debütant Lennard Kämna (Sunweb) fuhr als Sechster am Sonntag ein glänzendes Ergebnis ein.

Buchmann könnte mit ähnlich starken Leistungen in der Schlusswoche in den Alpen der erste deutsche Radprofi seit Andreas Klöden (2./2006) sein, der nach der letzten Etappe in Paris das Podium besteigt. Nicht nur wegen Buchmanns guter Ausgangslage dürfte das Finale der Tour 2019 das spannendste der vergangenen Jahre werden. Kaum mehr als zwei Minuten trennen die besten sechs Fahrer.

Der auf beiden Etappen von Buchmann distanzierte britische Titelverteidiger Geraint Thomas wirkte in den Pyrenäen wie das gesamte Ineos-Team verwundbar wie lange nicht. Die Franzosen Alaphilippe und Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), der sich am Samstag als Etappensieger am Tourmalet verewigt hatte, überzeugen mit Willensstärke und besten Beinen. Das Duo sorgt bei den französischen Gastgebern nicht zu Unrecht für große Euphorie. Der erste Heimsieg seit Bernard Hinault im Jahr 1985 scheint zum Greifen nah.

Auf der 15. Etappe eröffnete Pinot den Schlagabtausch der Favoriten. Sechs Kilometer vor dem Ziel attackierte der 29-Jährige - und brachte das Gros der Rivalen in massive Schwierigkeiten. Unter anderem Thomas und der Niederländer Steven Kruijswijk (Jumbo-Visma) verloren den Anschluss.

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Buchmann bestätigt starke Leistung vom Tourmalet

Nicht so Buchmann. Der Ravensburger parierte zunächst alle Tempoverschärfungen, musste Pinot und den Kolumbianer Egan Bernal (Ineos) vier Kilometer vor dem Ziel aber dann doch ziehen lassen. Letztlich erreichte Buchmann den Gipfel an der Seite Bernals, Pinot holte er nicht mehr ein.

Buchmann bestätigte den starken Eindruck, den er am Samstag am Tourmalet hinterlassen hatte. Buchmann hielt dort nicht nur mit den Besten mit, er attackierte, brachte Stars wie Thomas in große Schwierigkeiten. "Ich habe gehofft, dass es ungefähr so abläuft. Ich bin richtig zufrieden", hatte er anschließend gesagt.

Buchmann bewertete sein Glanzstück nüchtern wie immer. Andere reagierten weitaus euphorischer. "Gewaltig. Man kann mit ihm definitiv die Tour de France gewinnen. Ich denke, er ist der nächste ganz große deutsche Star", sagte sein österreichischer Teamkollege Gregor Mühlberger. Teamchef Ralph Denk ging nicht ganz so weit, bescheinigte Buchmann aber einen "Bombenjob", sein Schützling sei "absolute Weltspitze".

In den Alpen will Buchmann diese erneut unter Beweis stellen.