Chris Froome würde die Chance auf den historischen fünften Titel bei der Tour de France für seinen Teamkollegen und britischen Landsmann Geraint Thomas opfern und sich in den Dienst des Gesamtführenden stellen.
Froome würde für Thomas fahren
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Dies bestätigte der 33 Jahre alte Sky-Kapitän am zweiten Ruhetag der 105. Frankreich-Rundfahrt am Montag in Carcassonne auf Nachfrage.
"Solange ein Sky-Fahrer in Paris oben auf dem Podium steht, bin ich glücklich", meinte Froome: "Wir sind in einer großartigen Position. Es ist nicht unsere Aufgabe zu attackieren. Die anderen Fahrer müssen versuchen, Zeit auf uns gutzumachen."
Dass der etatmäßige Helfer Thomas im Gegenzug seine Ambitionen zurückstellen und einem womöglich schwächelnden Froome helfen würde, erwartet und verlangt der Titelverteidiger dagegen nicht. Thomas führt im Gesamtklassement vor der letzten Tour-Woche mit 1:39 Minuten vor seinem Teamkapitän und 1:50 Minuten vor dem Niederländer Tom Dumoulin (Sunweb).
Der zweimalige Tour-Etappensieger Jens Voigt hatte sich diesen Teamgeist von Froome bereits bei SPORT1 gewünscht: "Da wäre es einfach mal an der Zeit zu sagen: Weißt du was, Junge? Dankeschön! Du gewinnst jetzt mal."
Einen Angriff Froomes auf seinen Teamkollegen würde Voigt für bedenklich halten: "Ich weiß nicht, wie sie das verkaufen wollen in der Öffentlichkeit." Schließlich sei das Gelbe Trikot auch "eine Art Heiligtum".
Thomas selbst verschwendet weiterhin keinen Gedanken an einen möglichen Toursieg. "Ich habe zwei Bergetappen in Folge gewonnen. Je näher du an das Podium kommst, desto mehr willst du diesen Platz behalten", sagte der 32-Jährige: "Ich denke nicht ans Gewinnen, ich schaue von Tag zu Tag. Die Hauptsache ist, dass einer von uns den Tour-Titel holt."