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Fabio Jakobsen in Koma und Lebensgefahr nach Sturz-Eklat mit Groenewegen

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Fabio Jakobsen in Koma und Lebensgefahr nach Sturz-Eklat mit Groenewegen

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Rad-Star nach Eklat im Koma

Bei der Polen-Rundfahrt kommt es beim Zielsprint zu einem Skandal. Der Niederländer Dylan Groenewegen drückt einen Gegner in ein Gitter - und verursacht einen Unfall.
Der Niederländer Fabio Jakobsen liegt nach einem schweren Sturz bei der Polen-Rundfahrt im Koma. Eine Meldung seines Teams macht jetzt Hoffnung.
SPORT1
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von SPORT1

Übler Crash mit schweren Folgen bei der Polen-Rundfahrt!

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Der Niederländer Fabio Jakobsen liegt nach einem schweren Sturz im Zielsprint der 1. Etappe am Mittwoch im Koma.

Wie sein Team Deceuninck-QuickStep am Donnerstagvormittag mitteilte, wurde Jakobsen über fünf Stunden in einem Krankenhaus in Sosnowiec im Gesicht operiert.

"Ein CT-Scan wurde durchgeführt, das Gehirn scheint nicht beschädigt worden zu sein", teilte Pawel Gruenpeter, stellvertretender Direktor des Krankenhauses, mit.

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Weiter hieß es, dass die Hauptverletzungen im Gesicht liegen würden, die Augen seien aber glücklicherweise nicht betroffen. "Heute werden wir versuchen, ihn aus dem Koma zu holen", kündigte Gruenpeter an..

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Am Donnerstagmorgen erklärte Rennveranstalter Czeslaw Lang, er sei "etwas erleichtert", nachdem er mit den Medizinern gesprochen habe. "Nachdem wir den Unfall gesehen hatten, haben wir zunächst das Schlimmste befürchtet.

Aber jetzt wissen wir, dass seine Situation ernst, aber stabil ist", sagte Lang.

Ärzte sprechen von Lebensgefahr

Ausgerechnet am ersten Todestag des Belgiers Bjorg Lambrecht hatte Jakobsens schwerer Unfall den Auftakt in Polen überschattet.

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Der Quickstep-Star war bei rund 80 km/h nach einem Rempler von Dylan Groenewegen (Jumbo-Visma) brutal in die Absperrgitter gekracht.  

Jakobsen wurde ohne Bewusstsein ins Krankenhaus geflogen und dort operiert. Die behandelnden Ärzte sprachen von Lebensgefahr.

"Es ist ernst, sein Leben ist direkt bedroht. Er hat eine enorme Menge Blut verloren und erhebliche Verletzungen erlitten", sagte Rennärztin Barbara Jerschina nach am Abend bei Polsat Sport

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Jakobsen stabil, aber im Koma

Jakobsens Quick-Step-Team meldete sich ebenfalls noch am späten Abend mit einem ersten medizinischen Update und erklärte, sein Zustand sei "ernst, aber momentan stabil".

Erste Tests hätten zwar keine Schäden am Gehirn oder der Wirbelsäule gezeigt, "aber wegen der Schwere seiner zahlreichen Verletzungen bleibt er weiterhin im Koma".

Der Niederländer wird im Wojewodzki Szpital in Katowice versorgt und sei unter genauer Beobachtung, teilte sein Rennstall weiter mit.

Groenewegen räumt Jakobsen im Sprint brutal ab

Im Sprint um den Sieg hatte der Niederländer Groenewegen seinen Konkurrenten kurz vor der Ziellinie bei höchstem Tempo abgeräumt. 

"Das war ein krimineller Akt von Groenewegen. Er gehört dafür in den Knast, dafür würde ich vor Gericht ziehen", twitterte Jakobsens Teamchef Patrick Lefevere. 

"Jedes Jahr gibt es bei der Polen-Rundfahrt diesen blöden Bergab-Sprint. Massensprints sind gefährlich genug, da braucht man kein Bergab-Finish bei 80 km/h", schrieb der deutsche Radprofi Simon Geschke vom polnischen Team CCC auf Twitter.

Auch Groenewegens Team Jumbo-Visma äußerte sich zu dem Vorfall. "Wir entschuldigen uns und werden das Geschehen intern besprechen, bevor wir ein weiteres Statement abgeben", erklärte der Rennstall auf Twitter.

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Geschkes italienischer Teamkollege Fabio Sabatini übte ebenfalls Kritik. und forderte mehr Sicherheit für die Fahrer. "Sie wollen immer die Show. Hier ist die Show", schrieb er auf Twitter. Unabhängig davon, ob Groenewegen disqualifiziert werden sollte, sollten die Veranstalter begreifen, dass es Selbstmord sei, 85 km/h zu fahren

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Ralph Scherzer, Teamsprecher des deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe, erklärte bei SPORT1: "Natürlich sind wir froh, wenn Fabio, wie es scheint, das Ärgste überstanden hat."

Er erklärte weiter: "Bora-hansgrohe steht in jeder Art und Weise für Fair Play im Radsport, wir hoffen dass alle involvierten Fahrer bald wieder vollständig genesen und sind auch froh, dass keiner unserer Fahrer betroffen ist."

Die Schuldfrage beantwortete Scherzer wie folgt: "Der Sprint war hart und der Sturz schrecklich, aber jeder kennt die Szenen und kann sich sein eigenes Bild davon machen."

Der Radsport-Weltverband verurteilte Groenewegen aufs Schärfste und leitete Maßnahmen gegen ihn ein

"Bleib stark, mein Freund!"

Jakobsen stürzte nach rechts in die Absperrung und prallte gegen einen Fotografen. Groenewegen flog ebenfalls vom Rad, überquerte die Ziellinie aber als Erster. Der Jumbo-Profi wurde allerdings nach kurzer Zeit disqualifiziert und Jakobsen zum Sieger des Rennens erklärt - das war aber absolute Nebensache. 

Jakobsens französischer Teamkollege Florian Senechal twitterte ein Bild seiner eigenen blutgetränkten Handschuhe und schrieb dazu: "Ich war der Erste, der Fabio geholfen hat, um seinen Kopf zu halten. Wenn man dieses Bild ansieht, kann man wohl verstehen, was für ein Schock dieser Unfall war. Bleib stark, mein Freund!" Den Tweet löschte Senechal wenig später. 

Die Bilder des Unfalls waren schrecklich genug: Diverse weitere Fahrer waren im Finale von Kattowitz gestürzt, zum Teil spektakulär über umherfliegende Gitter. Der unmittelbar an Bahngleise grenzende Zielraum glich einem Schlachtfeld, mehrere Krankenwagen hielten an der Ziellinie. 

Lambrecht starb nach Unfall 

Am 5. August 2019 war der Belgier Lambrecht auf der 3. Etappe der Tour de Pologne bei Regen gegen einen Betonpfeiler geprallt und später im Krankenhaus gestorben. Der Lotto-Soudal-Jungprofi wurde nur 22 Jahre alt. 

Einen offiziellen Sieger des Teilstücks über 195,8 km zwischen Chorzow und Kattowitz gab es zunächst nicht. Die deutschen Profis waren vom Crash nicht betroffen. Topsprinter Pascal Ackermann (Kandel/Bora-hansgrohe) lag zu weit zurück und kam unbeschadet als 16. ins Ziel, auch sein Teamkollege Maximilian Schachmann (Berlin) war vier Tage nach seinem vierten Platz bei Strade Bianche nicht ganz vorne dabei.

John Degenkolb (Gera/Lotto-Soudal) griff bei mehr als einer Minute Rückstand nicht in den Sprint ein, bester Deutscher war sein Teamkollege Roger Kluge (Eisenhüttenstadt) auf Platz neun.

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Mit Material vom Sport-Informations-Dienst (SID)