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Doping, Tour de France: Jan Ullrich glaubt an sauberen Radsport

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Doping, Tour de France: Jan Ullrich glaubt an sauberen Radsport

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Ullrich: "Schwarze Zeit ist vorbei"

Jan Ullrich zeigt sich begeistert von der diesjährigen Tour de France. Der Tour-Sieger von 1997 glaubt, dass der Radsport endlich sauber wird.
Jan Ullrich gewann 1997 als bisher einziger Deutscher die Tour de France
Jan Ullrich gewann 1997 als bisher einziger Deutscher die Tour de France
© imago

Deutschlands einziger Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich glaubt an den sauberen Radsport. "Die schwarze Zeit des Radsports ist vorbei. Ich hoffe, dass die Fahrer von heute aus unseren Fehlern gelernt haben", sagte der 43-Jährige der Sport Bild: "Ich will daran glauben und gehe von der Unschuld der Fahrer aus."

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Ullrich, Tour-Sieger von 1997, erzielte seine Erfolge in einer Zeit, in der Doping im Peloton weit verbreitet war. 2006 wurde er kurz vor dem Start der Tour de France wegen seiner Verwicklung in die weitreichende Fuentes-Affäre suspendiert, im Februar 2007 beendete er seine Karriere.

Kritiker stört an Ullrich vor allem die von ihm selbst bis heute nur unzureichend aufgearbeitete Vergangenheit.

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Die am vergangenen Sonntag zu Ende gegangene 104. Frankreich-Rundfahrt verfolgte er in Korschenbroich (2. Etappe) an der Strecke, auch in der Folge blieb Ullrich interessiert. "Ich habe so viel Tour geguckt wie seit Jahren nicht mehr. Ich war richtig begeistert", sagte Ullrich.

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Rasmussen contra Ullrich

Für den ehemaligen Radstar Michael Rasmussen ist das Thema Doping im Radsport dagegen noch lange nicht durch. Der Süddeutschen Zeitung sagte er, dass es falsch sei zu glauben, dass heutzutage nur wenige Fahrer im Hauptfeld der Tour gedopt seien: "Es gibt halt nur ein paar Fahrer, die entdeckt werden."

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Der Däne wurde 2007 während der Tour als Träger des Gelben Trikots von seinem Team entlassen, nachdem es eine tagelange Farce um seine Verstöße gegen die Anti-Doping-Regeln gegeben hatte.

2013 gab Rasmussen dann zu, von 1998 bis 2010 nahezu ununterbrochen gedopt zu haben. Sein Ausschluss 2007 war einer der größten Skandale der Tour-Geschichte.

"Ich habe nicht eingesehen, warum weniger talentierte Fahrer schneller fahren sollten als ich", blickte er zurück: "Ich wusste seit Jugendzeiten, dass ich einer der besten Bergfahrer der Welt war. Aber plötzlich war das nicht mehr gut genug. Ich war am Anfang sauber, ich war noch immer unter den besten zehn der Welt."

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Heute ist er als Journalist für eine dänische Zeitung bei der Tour und arbeitet außerdem als Sportmanager.

Ullrich von Kittel begeistert

Ullrich erteilte unterdessen ein Sonderlob an Sprinter Marcel Kittel, der fünf Etappen gewann. "Wahnsinn, was er geleistet hat. Für den deutschen Radsport ist er ein Glücksfall, auch wenn er leider für ein belgisches und nicht für ein deutsches Team fährt."

Ein deutscher Anwärter auf das Gelbe Trikot ist laut Ullrich vorerst nicht in Sicht: "Die Tour de France gibt es seit 1903. Und ich bin der einzige deutsche Sieger. Das zeigt, wie schwer das ist. Ich war, wie man so schön sagt, ein Jahrhunderttalent."

Aber auch darüber hinaus müsse viel zusammenpassen. "Leider sehe ich derzeit keinen, der mal um den Gesamtsieg mitfahren könnte", sagte Ullrich.