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Olympia, Skispringen: Martin Schmitt glaubt an weitere Medaillen

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Olympia, Skispringen: Martin Schmitt glaubt an weitere Medaillen

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Schmitt prophezeit weitere Medaillen

Der ehemalige Skispringer Martin Schmitt blickt im SPORT1-Interview auf das Springen von der Großschanze und erklärt den Gold-Coup von Andreas Wellinger.
Andreas Wellinger beschreibt auf der Pressekonferenz die letzten bangen Minuten vor seinem Olympiasieg.
Jonas Nohe
Jonas Nohe

Es war der der zweite Gold-Hammer fürs deutsche Team in Pyeongchang: Skispringer Andreas Wellinger holte am Samstag in einem vollkommen verrückten Wettkampf Gold von der Normalschanze.

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Jetzt gehen die deutschen Adler auf der Großschanze auf die Jagd nach dem nächsten Edelmetall. Am Freitag wartet die Qualifikation, genau eine Woche nach Wellingers Coup auf der kleineren Schanze geht es dann wieder um Gold (im LIVETICKER). 

Der ehemalige deutsche Vorzeigespringer Martin Schmitt, der Wellingers ersten deutschen Einzel-Olympiasieg seit 1994 als Eurosport-Experte live an der Schanze miterlebte, traut den DSV-Springern im SPORT1-Interview wieder Großes zu. (SERVICE: Der Zeitplan der olympischen Spiele)

SPORT1: Herr Schmitt, von der Großschanze und im Teamspringen haben die deutschen Skispringer noch zwei weitere Medaillenchancen. Was ist da noch möglich?

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Schmitt: Auf der Großschanze ist natürlich auch alles drin. Richard Freitag braucht etwas mehr Stabilität und Sicherheit in seinem Sprung, das kann in so einem engen Feld schon den Ausschlag geben. Aber wenn er da weitermachen kann, wo er auf der Normalschanze aufgehört hat, gehört er wie Wellinger wieder zu den Medaillenkandidaten. Eine starke Mannschaft haben wir sowieso. Es sollte also eine Teammedaille geben - und für eine weitere Einzelmedaille haben wir mehrere Eisen im Feuer.

SPORT1: Wie haben Sie Andreas Wellingers Olympiasieg auf der Normalschanze erlebt?

Martin Schmitt: Das war Wahnsinn! Er ist saustark gesprungen, war der beste Mann auf der Schanze und hat verdient gewonnen. Er ist trotz der schwierigen Bedingungen und langen Unterbrechungen cool geblieben und hat seine Leistung auf den Punkt abgerufen, in beiden Durchgängen. Der erste Sprung war auch schon gut, aber da hatte er ein bisschen Pech mit den Bedingungen und ist unter Wert rausgegangen. Gut, dass es zwei Durchgänge gab.

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SPORT1: Was macht ihn derzeit so stark?

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Schmitt: Er war die ganze Saison schon stark, ist ja auch Dritter im Gesamtweltcup und immer ein bisschen unter dem Radar geflogen - auch, weil Richard Freitag so eine starke Saison springt. Trotzdem war er immer dran und man darf nicht vergessen, dass er auch Zweiter bei der Vierschanzentournee wurde. Er hat geduldig weitergearbeitet und das zahlt sich jetzt aus. Auf der Schanze hier konnte er seine Stärken mit seiner Absprungdynamik voll ausspielen - und er hat mal wieder gezeigt, dass er sich nicht vor großen Herausforderungen scheut.

SPORT1: Es gab immer wieder Verzögerungen, die Entscheidung fiel erst nach Mitternacht. Haben Sie schon einmal ein so chaotisches Springen erlebt?

Schmitt: Ja, ich habe solche Wettkämpfe miterlebt. Ich habe auch schon erlebt, dass solche Wettkämpfe abgebrochen wurden. Ein anderes Mal werden sie durchgezogen. Aber das Wichtigste ist: Es war zu keiner Zeit gefährlich. Kein Springer hat während des Sprunges korrigieren müssen, es war von der Windstärke her absolut machbar. Von daher war es richtig, dass die Jury sich so viel Zeit genommen und den Wettkampf zu Ende gebracht hat. (SERVICE: Der Medaillenspiegel)

Für SPORT1 berichtet Jonas Nohe von den Olympischen Winterspielen aus Pyeonchang
Für SPORT1 berichtet Jonas Nohe von den Olympischen Winterspielen aus Pyeonchang

SPORT1: Wie haben Sie die Kulisse im Stadion erlebt? Am Ende war es vor ein paar hundert Zuschauern schon ein eher trauriges Bild...

Schmitt: Das ist bei aller Freude über Wellingers Sieg natürlich ein bisschen schade. Viele Zuschauer sind relativ spät gekommen, wahrscheinlich waren einige vorher noch beim Biathlon - aber da war ja offenbar auch nicht so viel los. Insgesamt war es schon sehr wenig. Das wünscht man sich natürlich anders. Wenn man das mit Salt Lake City (Olympia 2002, Anm. d. Red.) vergleicht: Die USA sind auch keine Skisprungnation - trotzdem war das Stadion voll und es herrschte eine wahnsinnige Begeisterung.