Tennisspielerin Laura Siegemund steht bei ihrem Olympia-Debüt überraschend im Viertelfinale.
Siegemund marschiert ins Viertelfinale
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Die Weltranglisten-32. aus Metzingen setzte sich in Rio nach einer starken Vorstellung mit 6:4, 6:3 gegen Kirsten Flipkens (WTA-Nr. 61) durch. Die Belgierin hatte in der ersten Runde Sydney-Olympiasiegerin Venus Williams (USA) ausgeschaltet.
Siegemund strahlte nach ihrem Erfolg. "Viertelfinale - das hört sich bombig und genial an. Alles was jetzt noch kommt, ist ein Sahnehäubchen. Was nicht heißt, dass ich keine Sahnehäubchen mag", sagte die deutsche Nummer zwei, die aber noch nicht an eine Medaille denken will: "Das wäre eine Sackgasse. Ich bin entspannt und habe Spaß. Schon jetzt war das eine Riesenleistung."
Siegemund hat nun sogar große Chancen auf das Halbfinale: Die nächste Gegnerin ist am Mittwoch überraschend Monica Puig. Die Weltranglisten-34. aus Puerto Rico schaltete French-Open-Siegerin Garbine Muguruza (Spanien/Nr. 3) mit 6:1, 6:1 aus
Nach 1:32 Stunden verwandelte Stuttgart-Finalistin Siegemund auf Außencourt 4 ihren ersten Matchball und zeigte die Siegerfaust. In einem unterhaltsamen Spiel suchte die 28-Jährige immer wieder den Weg ans Netz - und wurde für ihren Mut belohnt.
Großes Lob von Rittner
Barbara Rittner Siegemund nach ihrem Einzug ins Viertelfinale in den höchsten Tönen gelobt. "Das war beeindruckend. Ich habe Laura auf Hartplatz noch nie so gut spielen sehen. Sie strotzt vor positiver Energie, alles ist möglich", sagte Rittner.
Die deutsche Bundestrainerin hob die glänzende Fitness und das Spielverständnis von Siegemund hervor. "Laura macht sich mehr taktische Gedanken als andere. Sie weiß, was sie will, aber sie nimmt auch Dinge an", meinte die 43-Jährige über die Stuttgart-Finalistin.
Am Dienstagnachmittag Ortszeit hat Angelique Kerber die Chancen, Siegemund ins Viertelfinale zu folgen. Die an Position zwei gesetzte Kielerin trifft auf die frühere US-Open-Siegerin Samantha Stosur (Australien/Nr. 13). Bei den Sommerspielen 2012 in London war Kerber im Viertelfinale gescheitert.
In der ersten Runde von Rio waren bereits vier der sieben gestarteten deutschen Profis ausgeschieden. Pech hatten bei ihrer Olympia-Premiere Philipp Kohlschreiber (Stressfraktur im Fuß) und Dustin Brown (doppelter Bänderriss), die sich schwere Blessuren zuzogen.