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Olympia: Katharina Molitor gibt im Interview DLV Schuld an Speerwurf-Pleite

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Olympia: Katharina Molitor gibt im Interview DLV Schuld an Speerwurf-Pleite

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Speer-Fiasko: Molitor greift DLV an

Die nicht nominierte Speer-Weltmeisterin lässt bei SPORT1 Dampf ab, attackiert Verband und Bundestrainerin. Sie fühlt sich "um eine Medaillenchance gebracht."
Katharina Molitor wurde 2015 in Peking mit 67,69 mSpeerwurf-Weltmeisterin
Katharina Molitor wurde 2015 in Peking mit 67,69 mSpeerwurf-Weltmeisterin
© DPA Picture-Alliance
Nico Seepe
Nico Seepe
von Wolfgang Kleine

Das Debakel der drei deutschen Speerwerferinnen im olympischen Finale hat Katharina Molitor verschlafen.

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Doch das Erwachen war für die vom Deutschen Leichtathletik-Verband ausgebootete Weltmeisterin ein böses: Sie musste lesen, dass bereits 65 Meter für eine Medaille genügt hätten. Und dass Christina Obergföll - die ihr trotz schlechteren Abschneidens bei den DM und Nicht-Nominierung für die EM vorgezogen worden war - nur 62,92 Metern und den achten Platz schaffte.

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Wegen der Nominierung für Rio hatte es ordentlich Krach gegeben. Molitor scheiterte vor Gericht daran, ihre Teilnahme doch noch zu erzwingen.

Nun lässt die 32-Jährige im SPORT1-Interview Dampf ab, attackiert den Deutschen Leichtathletik-Verband und Bundestrainerin Maria Ritschel.

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SPORT1: Mit welchen Gefühlen haben Sie das Speerwurf-Finale mit dem Fiasko für die drei Deutschen erlebt?

Katharina Molitor: Ich habe mir den Wettkampf gar nicht angeschaut, sondern, als ich kurz aufgewacht bin, mir nur das Ergebnis angesehen. Da war ich auf der einen Seite enttäuscht, dass man mit 65 Metern eine Medaille gewinnen konnte, und auf der anderen Seite überrascht über das Abschneiden der Deutschen.

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SPORT1: Sie wurden vom DLV trotz guter Platzierungen vor den Olympischen Spielen ausgebootet und durch Christina Obergföll ersetzt. Wie groß ist jetzt nach dem Ergebnis von Rio noch Ihr Frust?

Molitor: Die Enttäuschung ist sehr groß, dass ich am Ende um die Chance gebracht worden bin, eine Olympische Medaille zu gewinnen. Meine Form war aufsteigend und ich hätte mir auf jeden Fall noch größere Weiten zugetraut.

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SPORT1: Hat sich das Theater um die Olympia-Nominierung auf die drei Starterinnen ausgewirkt?

Molitor: Der Druck war schon sehr hoch. Auch wenn ich eines Besseren belehrt wurde, habe ich immer gedacht, dass die DM für die Nominierung sehr entscheidend sind. Also war das der erste kleine Höhepunkt. Dann haben Linda und ich geglaubt, wenn wir bei der EM nicht einigermaßen gut abschneiden, dürfen wir nicht mit nach Rio. Also der zweite Höhepunkt. Christina wollte in der Zeit natürlich auch alle Chancen nutzen, um sich wieder ins Gespräch zu bringen. Man lässt schon einige Körner liegen.

Viel schlimmer, dass man aber eigentlich gar nicht weiß, was man erreichen muss, um dabei zu sein. Das ist ein Wechselbad der Gefühle und zehrt an einem. Dennoch denke ich, dass ein besseres Abschneiden möglich gewesen wäre. Aber das sagt sich von zu Hause aus leicht.

SPORT1: Wenn Sie jetzt noch sauer sein sollten. Wer steht da bei Ihnen besonders im Fokus?

Molitor: Die Bundestrainerin und der DLV. Der DLV, weil er Nominierungsrichtlinien rausbringt, die zu viel Spielraum lassen. Und von der Bundestrainerin bin ich enttäuscht, dass sie nie klare Ansagen zur Nominierung gemacht hat.

SPORT1: Hatte Christina Obergföll den Bonus, die Ehefrau des Bundestrainers Boris Obergföll zu sein?

Molitor: Wenn man betroffen ist, kommen einem natürlich auch solche Gedanken. Aber ich will es einfach nicht hoffen.

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SPORT1: Die DLV-Werfer haben mit Ausnahme der Diskus-Männer diesmal ein relativ trostloses Bild abgegeben: War das nur ein momentaner Ausrutscher oder droht ein Abstieg aus der Weltspitze?

Molitor: Ich hoffe, dass es nur ein Ausrutscher war. Christina Schwanitz und David Storl haben oft genug gezeigt, dass sie zur Weltspitze gehören und ich glaube, bei den internationalen Meisterschaften im Nachwuchs gab es auch die ein oder andere Medaille. Die Diskuswerferinnen sind auch in der Weltspitze platziert.

Warum sie es in Rio nicht so richtig zeigen konnten, weiß ich nicht. Im Speerwurf der Männer sind noch drei heiße Eisen im Feuer und ich wünsche ihnen, dass sie auch im Finale ganz vorne dabei sind. Und Christin Hussong hat auch schon gezeigt, dass sie es besser kann. Für sie wünsche ich mir, dass es ihr in den kommenden Jahren auch gelingt, die beste Leistung beim Saisonhöhepunkt abzuliefern.

SPORT1: Wie geht es bei Ihnen weiter?

Molitor: Ich habe mich immer noch nicht entschlossen, ob ich noch mal ein Jahr dran hänge oder nicht.