Als sie am Ziel ihrer Träume angekommen waren, wussten Kate und Helen Richardson-Walsh gar nicht mehr, wohin mit ihren Emotionen.
Historischer Triumph eines Ehepaars
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Tränen, Umarmungen, die pure Freude - mit dem 2:0-Sieg im Penaltyschießen gegen die Niederlande hatten sie sich gleich doppelt in die Geschichtsbücher eingetragen: Als Teil des ersten Frauen-Teams, das für Großbritannien Gold im Hockey gewann. Und als erstes homosexuelles Ehepaar, dass bei Olympischen Spielen triumphierte.
Bis zu dem emotionalsten Moment ihrer langen Karriere war es ein langer, steiniger Weg für die 34 und 36 Jahre alten Frauen, die in Rio auch für mehr Akzeptanz kämpften.
Gefundenes Fressen für die Yellow Press
"Man färbt seine Haare braun, man ist mit einem Mann zusammen oder mit einer Frau. Wen interessiert's? Man ist einfach in jemanden verliebt, und das ist alles", sagte Kate, die Kapitänin der Britinnen.
Als Teenager lernten sich "Richo" und "Walshy" beim Hockey kennen. 1999 schafften sie parallel den Sprung in die Nationalmannschaft. Seitdem wirbelten sie in mehr als 250 Länderspielen über den Platz. Lange nur als Teamkolleginnen, als gute Freundinnen. Doch irgendwann merkten sie, dass da mehr ist.
Als sich Kate und Helen 2008 als Paar outeten, sorgten sie in England für Schlagzeilen und jede Menge Getuschel. Kate hatte kurz zuvor ihre Verlobung mit Brett Garrard gelöst - dem früheren Kapitän der Männer-Nationalmannschaft. Ein gefundenes Fressen für die berüchtigte Yellow Press.
Hilflos ohne Helen
Doch viel mehr quälten die beiden Hockey-Damen die zwei Rückenoperationen, denen sich Mittelfeldspielerin Helen nach den Sommerspielen von London 2012 unterziehen musste.
"Hilflos" fühlte sich Kate ohne ihre Vertraute, mit der sie sich auf und neben dem Platz blind versteht.
Dies bewiesen Kate und Helen auch in Rio - und gingen gleich doppelt in die Olympia-Geschichte ein.