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Michael Phelps: Der Meister der Selbstinszenierung macht Schluss

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Michael Phelps: Der Meister der Selbstinszenierung macht Schluss

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Das letzte Schauspiel des Mr. Olympia

Michael Phelps ist der Held der Spiele. Nach dem fünften Gold von Rio tritt der Meister der Selbstinszenierung ab - mit Verspätung. Nun will er "alles begreifen".
Michael Phelps verabschiedete sich mit dem 23. Gold von der olympische Bühne
Michael Phelps verabschiedete sich mit dem 23. Gold von der olympische Bühne
© Getty Images
Christoph Küppers
Christoph Küppers
von Christoph Küppers

Nach 45 Minuten haben die Zuschauer in Rios Schwimm-Arena am Abend dieses 13. Augusts 2016 genug. Sie pfeifen. Das hier ist kein Konzert eines Rockstars, der grundsätzlich zu spät kommt. Das hier ist Olympia. Sie sind nicht gekommen, um zu warten. Sie sind gekommen, um zu feiern.

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Der Grund, warum die Siegerehrung der 4x100-Meter-Lagen-Staffel letztlich eine satte Stunde nach Rennende losgeht, ist 1,93 Meter groß und 31 Jahre alt: Michael Phelps. Als der US-Star endlich in die Halle tritt, sind die Pfiffe aber längst vergessen. Handys, Amerika-Fahnen, Plakate werden gezückt. Und dann: "Michael Phelps, Michael Phelps."

Michael Phelps ist nicht bloß einer der Stars dieser Spiele. Er ist diese Spiele. Schon vor den Spielen war Phelps der erfolgreichste Sommer-Olympionike aller Zeiten. Mit 15 Jahren startete er in Sydney zum ersten Mal bei Olympia - als jüngster US-Schwimmer aller Zeiten.

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Silber ist bereits eine Niederlage

Es folgte eine beispiellose Karriere. Nach den Weltmeisterschaften 2003 in Barcelona und seinen ersten Olympiaerfolgen 2004 in Athen avancierte er zum Weltstar. Insgesamt heimste Phelps zwischen 2004 und 2012 stolze 22 olympische Medaillen ein. In Rio hat er nun noch einen drauf gesetzt.

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Sechs Wettbewerbe, sechs Medaillen. Fünfmal Gold, einmal Silber. In den meisten Wettbewerben deklassierte Phelps seine Gegner. Nur einmal, über 100-Meter Schmetterling musste er sich geschlagen geben und gewann Silber. "Diese Niederlage ist bitter, ich kann es aber nicht ändern", sagte er. Bei Silber spricht auch nur Phelps von einer Niederlage.

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Scheinbar im Vorbeigehen löschte er in Rio Rekorde aus. Auch einen antiken: Der US-Star überholte mit seinem 13. Einzelsieg Leonidas von Rhodos. Der Grieche gewann ab 164 v. Chr. bei vier Spielen jeweils drei Wettkämpfe. Der Rekord stand 2168 Jahre. Dann kam Dampfwalze Phelps.

Phelps kann es nicht begreifen

Insgesamt hat er nun 28 olympische Medaillen gesammelt, davon 23 goldene. "Nein, ich kann das wirklich nicht begreifen. Noch nicht", so Phelps am Abend seines Abschiedes in Rio. Die Frage nach der speziellsten Medaille will er nicht beantworten: "Jede Medaille ist besonders, jede hat seine eigene Geschichte", so Phelps.

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Nun endet diese unfassbare Sport-Karriere aber - und zwar endgültig. Nicht wie nach den Spielen 2012, als Phelps nur für ein paar Monate aussetzte. Der US-Star aus Towson/Maryland war damals nach dem Rücktritt abgerutscht. Er besoff sich regelmäßig, nahm auch härtere Drogen. Irgendwann wollte er sich das Leben nehmen. Das Schwimmen brachte ihn ab 2014 wieder in die Bahn - und nach Rio, zu seinem letzten großen Auftritt.

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Doch Phelps sorgt in Rio nicht nur sportlich für Schlagzeilen. Schon bei der Eröffnungsfeier, als er die Fahne der USA ins Stadion trug und nur wenige Minuten später die Biege machte, berichteten Medien aus allen Ländern. Später dann machte die Presse seine ungewöhnlichen blauen Flecken zum Thema. Phelps lässt sich vor Rennen regelmäßig schröpfen.

Meister der Selbstinszenierung

Der US-Star polarisiert wie sonst vielleicht nur Usain Bolt. Und wie beim Jamaikaner kann man nicht wirklich behaupten, dass Phelps der Hype um seine Person unangenehm sei. Wer Phelps in den Katakomben nach einem Rennen erlebt, sieht nicht nur einen erfolgreichen Sportler, sondern einen Meister der Selbstinszenierung.

Journalisten lässt er gerne warten. Wenn er dann kommt, schlurft er zum Beispiel aufs Handy glotzend und an einer Flasche mit Energy-Drink nuckelnd herbei. Pressegespräche beendet er eigenmächtig mit: "Come on, ich bin müde und hab Hunger." Auch das ist Phelps.

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Der Star spielt mit den Medien - und seinen Gegnern. Phelps weiß, dass er der Herrscher seines Sports ist. Aber: Wer, wenn nicht er, kann sich das leisten.

Freundin verdrückt bei Siegen Tränen

Zum ganzen Hype gehört auch seine Freundin Nicole Johnson. Die Ex-Miss-California verdrückt bei jedem Sieg auf der Tribüne Tränen. Auch immer dabei: Der drei Monate alte Sohn Boomer, der das einzige Gesprächsthema ist, bei dem Phelps ernst wird. Dann legt er sein spitzbübisches Lächeln ab und sagt: "Ich freue mich, jetzt ein Part seines täglichen Lebens zu sein und ihm alles beizubringen."

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Die Familie wird jetzt Phelps' neues Leben. Er wolle erst "das alles begreifen. Es waren 20 unfassbare Jahre – 20 Jahre. Aber jetzt beginnt ein neuer Abschnitt." Ein Abschnitt, in den Phelps als der Olympia-Star schlechthin startet.

Insofern haben die Fans in Rio am Abend des 13. August 2016 also doch nicht nur auf einen Sportler gewartet. Sondern auf einen Rockstar. Einen Rockstar des Schwimmsportes.