Im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) wachsen offenbar die Befürchtungen von negativen Auswirkungen der Affäre um die Fußball-WM 2006 auf die Bürgerbefragung über Hamburgs Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024.
Schadet die WM-Affäre Hamburg?
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"Die Hamburger werden sich zweimal überlegen, ob sie voll und ganz Ja sagen zu Olympia", zitierte die Bild am Sonntag das Schweizer IOC-Mitglied Gianfranco Kasper.
Der Chef des Ski-Weltverbandes FIS hält mutmaßliche Skepsis bei den Bürgern auch für nachvollziehbar: "Einfach, weil man denkt: Es ist sowieso alles korrupt."
Allerdings sieht Kasper das IOC auch wegen seit Jahren laufender Reformen und Transparenzsteigerungen zu Unrecht auf einer Ebene mit dem Fußball-Weltverband FIFA oder den Vorgängen bei der WM 2006 gestellt.
"Wir werden alle in einen Topf geworfen, auch das IOC. Ich höre es jeden Tag, da heißt es: Ihr seid ja nichts anderes als Geldeinkassierer, ihr seid eine reine Mafia", sagte der 71-Jährige.
Kasper schreibt dem suspendierten FIFA-Boss Joseph S. Blatter eine großem Mitverantwortung für den Gegenwind für internationale Sportorganisationen zu und macht aus der Verärgerung über seinen Landsmann kein Hehl: "Er hat einfach den Grund unter seinen Füßen verloren. Ob er sich selber etwas als Person zu Schulden hat kommen lassen - außer, dass er die Augen geschlossen hat, das kann ich nicht beurteilen."