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Tröger regt Demokratie-Debatte an

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Tröger regt Demokratie-Debatte an

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Tröger regt Demokratie-Debatte an

IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger regt im Zuge einer möglichen deutschen Bewerbung um Olympische Spiele eine Debatte über Demokratieverständnis an.

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Der 85-Jährige hält es im Sinne einer erfolgversprechenden Bewerbung Berlins oder Hamburgs um die Sommerspiele 2024 oder 2028 für angebracht, dass sich Initiatoren und Bürger aus den beiden größten deutschen Städten den IOC-Mitgliedern annähern, die die Olympia-Gastgeber letztlich wählen werden.

"Dem IOC tut wie allen, die Macht ausüben, Demut gut", sagte Tröger, betonte aber: "Wir müssen alle demütiger werden. Wollen sie erfolgreich sein, müssen auch die Berliner und Hamburger demütig genug sein, sich keine Gedanken über andere zu machen, die sie nichts angehen."

Im IOC säßen schließlich Mitglieder aus Ländern, "die unter ganz anderen Verhältnissen leben und ganz anders mit Menschenrechtsfragen umgehen als wir. Es ist einfach so, dass viele im IOC anders denken."

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Tröger berichtete in diesem Zusammenhang von "einem guten Freund, einer Persönlichkeit aus Afrika", dessen Worte ihn nachdenklich gestimmt haben: "'Was wollt ihr eigentlich immer mit Eurer Demokratie?'", habe der Afrikaner ihm gesagt, "'vor drei Generationen waren Deine Väter noch Kolonialherren und meine Väter Sklaven. Und ihr wollt uns beibringen, dass sich das alles so geändert hat, dass wir Euch überall hin folgen müssen?'"

Tröger hat als Funktionär 26 Olympische Spiele miterlebt, mehr als jeder andere im IOC.

Der Ehrenpräsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), 1972 in München Bürgermeister des Olympischen Dorfes, war seit 1983 IOC-Sportdirektor, von 1989 bis 2009 ordentliches IOC-Mitglied und ist seit 2010 Ehrenmitglied.

Eine Rückkehr der Spiele nach Deutschland, 50 oder 54 Jahre nach München 1972, ist seiner Meinung nach mit missionarischem Eifer kaum zu erreichen. Demokratie werde halt "weltweit unterschiedlich interpretiert". Eine Demokratiedebatte innerhalb des globalisierten IOC "kann nicht geführt werden", sagt Tröger, sie würde "zu keinem Ergebnis führen".

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An eine grundsätzlich "gute Chance" für Hamburg oder Berlin glaubt er trotzdem.

"Beide Städte sind anerkannte Weltstädte", sagt er, "und die Welt weiß, dass wir Olympische Spiele organisieren können."