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Biathlon-WM: Die Nummer 1 der Welt erlebt ein Fiasko

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Biathlon-WM: Die Nummer 1 der Welt erlebt ein Fiasko

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WM-Fiasko für die Nummer 1

Während die norwegischen Biathleten bei der WM fleißig absahnen, laufen die Frauen um die Weltcup-Führende Ingrid Landmark Tandrevold hinterher. Legende Björndalen übt harsche Kritik.
Ingrid Landmark Tandrevold ist bisher bei der WM eine große Enttäuschung
Ingrid Landmark Tandrevold ist bisher bei der WM eine große Enttäuschung
© IMAGO/NTB
smuehlen
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Die norwegischen Männer um Johannes Thingnes Bö dominieren die Biathlon-Weltmeisterschaft so sehr, dass es viele schon wieder stört - bei den Frauen haben die Skandinavier das „Problem“ nicht, im Gegenteil.

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Im Jahr 1 nach den Rücktritten der langjährigen Vorzeige-Stars Marte Olsbu Roiseland und Tiril Eckhoff erleben ihre Erbinnen in Nove Mesto bislang eine WM zum Vergessen. Und das, obwohl der norwegische Frauenkader immer noch über Hochkaräterinnen verfügt - allen voran die Gesamtweltcup-Führende und viermalige Staffel-Weltmeisterin Ingrid Landmark Tandrevold, die bis jetzt aber mit untergeht.

Zu den schlechten Ergebnissen kommt herbe Kritik der prominenten Szene-Beobachter. „Sie waren mental nicht stark genug, um dem enormen Druck einer WM standzuhalten“, kritisierte soeben Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen in einem Auftritt für den schwedischen Sender SVT.

Biathlon-WM: Tandrevold geht mit ihrem Team unter

Tandrevold vergab zuletzt mit drei Fehlern beim ersten Stehendschießen im Einzel eine weitere Chance auf Edelmetall.

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„Im Moment verdiene ich keinen besseren Platz als diesen“, sagte sie hinterher selbstkritisch in der Mixed Zone: „Ich konnte nicht den Rhythmus finden, den ich an den anderen Tagen auf den Skiern hatte.“

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Ihr Auftritt war sinnbildlich für eine Frauen-Mannschaft, die in Nove Mesto nur zu den Statisten gehört, wenn es um die Vergabe der WM-Medaillen geht. „Was die Norweger bisher geleistet haben, ist einfach zu schlecht“, kritisierte Ola Lunde, wie Björn Biathlon-Experte beim NRK. „Der Albtraum geht weiter“, ärgerte sich Kollege Torgeir Björn, nachdem Tandrevold am Schießstand die Nerven versagten.

Norwegerinnen haben einen großen Schwachpunkt

Als beste Platzierung der WM steht derzeit ein 14. Platz von Juni Arnekleiv im Sprint zu Buche. Die 24-Jährige - als 12. im Gesamtweltcup Nummer 3 im Land hinter Tandrevold und Karoline Knotten - kam im Einzel nun auf den 29. Rang. Mit drei Fehlern war sie nur knapp acht Sekunden langsamer als ihre Landsfrau.

Damit waren die beiden Biathletinnen noch deutlich besser als ihre Teamkolleginnen. WM-Debütantin Marit Skogan kam mit sechs Fehlern auf Platz 68, während Ida Lien mit satten acht Strafminuten als 77. nur 14 Konkurrentinnen hinter sich ließ. Knotten - Lebensgefährtin von Philipp Nawrath - fehlte zuletzt krankheitsbedingt.

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Besonders auffällig sind dabei die vielen Fehler im Stehendschießen. 16 von 20 Fehlschüssen passierten in diesem Anschlag. „Das ist eine unglaublich schwache Leistung. Vielleicht eine der schlechtesten, die Norwegen im normalen Programm gezeigt hat“, polterte Experte Lunde.

Für die zurückgetretene Eckhoff war es „nicht gut zu sehen“, wie schwer sich Tandrevold und Co. am Schießstand taten. Schließlich geschah es den Norwegerinnen bereits in der Verfolgung, als sie satte 13-mal im Stehendschießen die Scheiben verfehlten.

Diese Schwäche hat sich bei den Sportlerinnen bereits tief verankert. „Ich habe mich eigentlich ziemlich ruhig gefühlt, als ich heute mein WM-Debüt gab. Dann war es fast so, als hätten mich beim ersten Stehendschießen die Nerven übermannt. Ich konnte es einfach nicht gut genug machen“, schilderte Skogan dem NRK ihre Gefühlslage. Besonders Landmark Tandrevold gestand, dass sie „Angst“ habe.

Ingrid Landmark Tandrevold ist bisher bei der WM eine große Enttäuschung
Ingrid Landmark Tandrevold ist bisher bei der WM eine große Enttäuschung

Nach der Verfolgung hatte Nationaltrainer Patrick Oberegger bereits moniert, dass seine Schützlinge „zu passiv“ beim Schießen seien. Daher kündigte er auch ein Gespräch an, Lösungen für die Probleme wurden aber anscheinend nicht gefunden. Auffällig ist allerdings auch, dass die Norwegerinnen auch in der Loipe so gar nicht mit der Konkurrenz mithalten können.

Bringt Single Mixed mit Bö die Wende?

Drei Rennen stehen in der tschechischen Biathlon-Hochburg noch an. Neben der Staffel und dem Massenstart gibt es noch die Single-Mixed-Staffel, für die sich keine Frau wirklich nachhaltig empfohlen hat. Tandrevold bekam letztlich den Zuschlag - und mit dem wohl baldigen Rekordweltmeister Bö auch den bestmöglichen Partner.

Ein Erfolgserlebnis dieser Kombination soll der Mannschaft einen Schub geben, so das offensichtliche Kalkül. Ob es aufgeht oder der Albtraum weitergeht, wird sich heute ab 18 Uhr zeigen (LIVETICKER).

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