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Gegen deutschen Widerstand: Folgenschwerer Russland-Paukenschlag im Sport

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Gegen deutschen Widerstand: Folgenschwerer Russland-Paukenschlag im Sport

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Folgenschwerer Russland-Paukenschlag

Russische Sportlerinnen und Sportler dürfen bei den Paralympics in Paris unter neutraler Flagge starten. Der deutsche Verband kämpfte mit Macht gegen den Schritt, der auch in Richtung Olympia ein Fingerzeig sein dürfte.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat einen wichtigen Schritt zurück in den Weltsport vollzogen
Russlands Präsident Wladimir Putin hat einen wichtigen Schritt zurück in den Weltsport vollzogen
© IMAGO/ITAR-TASS
. SID
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von SID

Friedhelm Julius Beucher kämpfte mit aller Macht, versuchte, in Gesprächen Allianzen zu schmieden, hielt eine flammende Rede - doch letztlich war die deutsche Position nicht mehrheitsfähig: Die russischen Sportler dürfen bei den Paralympics 2024 in Paris starten.

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Auf der Generalversammlung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Bahrain votierten die Mitgliedsverbände mit 74:65 Stimmen gegen einen Antrag auf vollständige Suspendierung des russischen NPK - und öffneten so gegen den deutschen Willen die Tür zur Rückkehr.

Paralympics: Russland unter neutraler Flagge zurück

Die Russen dürfen nicht als Vertreter ihres Landes starten, eine Teilnahme ist nur unter neutraler Flagge möglich. Das NPK wurde für zwei weitere Jahre suspendiert. Dies ergab eine zweite Abstimmung, bei der sich 90 Nationen für dieses Modell aussprachen. Dem gegenüber standen 56 Stimmen für einen Start unter der Landesfahne sowie sechs Enthaltungen. Es dürfen zudem nur Individualsportler starten, Mannschaften sind ausgeschlossen.

Der Beschluss taugt sicher auch als Fingerzeig für das Internationale Olympische Komitee (IOC), das in der Frage auf Zeit spielt. IOC-Boss Thomas Bach dürfte das Stimmungsbild zugunsten Russlands sehr genau zur Kenntnis genommen haben. Denn mit seiner Organisation hatte er den internationalen Fachverbänden im Winter die Wiederzulassung von russischen Einzelsportlern offiziell empfohlen.

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Seitdem erwarten viele Experten, dass Russland dadurch trotz seines Angriffskrieges in der Ukraine der Weg nach Paris geebnet werden soll.

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Deutsche Delegation kämpfte um anhaltenden Ausschluss

Die Entscheidung für die Paralympics dürfte diesbezüglich gehörig Rückenwind geben. Denn die Para-Verbände hatten sich zuvor deutlich klarer gegen die Kriegstreiber gestellt. Das IPC hatte bis zuletzt darauf verzichtet, Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus zu Wettkämpfen zuzulassen, auch unter neutraler Flagge. Das war das Ergebnis der Vollversammlung in Berlin im vergangenen November. In Manama entschieden sich die NPKs nun anders.

Die deutsche Delegation um Beucher, Vizepräsident Leistungssport Karl Quade sowie Mareike Miller hatte sich bereits im Vorfeld der Vollversammlung in der Hauptstadt Bahrains strikt gegen eine Rückkehr der Russen und Belarussen ausgesprochen. Dabei wähnten sie die meisten europäischen Länder an ihrer Seite, wollten darüber hinaus auch bei Nationen von anderen Kontinenten für ihre Position werben - doch vergebens.

Russland wird den Rückenwind nutzen und nun sicher noch intensiver für eine Olympia-Teilnahme werben. „Zu gegebener Zeit“, so Bach, solle dann auch diesbezüglich eine Entscheidung fallen.