Er schrieb Geschichte als Sumoringer, war danach ein großer Wrestling-Star in Japan - ehe er schwer erkrankte und jung zum Pflegefall wurde. Nun ist Chadwick Haheo Rowan alias Akebono im Alter von nur 54 Jahren verstorben.
Tod mit 54: Trauer um Sumo-Ikone
© IMAGO/Kyodo News
Der aus Hawaii stammende US-Amerikaner war von 1988 in 2001 in der japanischen Nationalsportart aktiv und gilt als eine der größten Legenden, die sie je hervorgebracht hat. Der Sohn eines Taxifahrers war der allererste nicht-japanische Sumotori, der den höchstmöglichen Rang in seiner Sportart erreichte, den des Yokozuna (nach dem auch die ebenfalls früh verstorbene WWE-Legende benannt wurde).
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Der 2,03 Meter große und zeitweise 233 Kilo schwere Hüne war auch kommerziell ein Kassenmagnet, seine Rivalitäten mit den japanischen Hoffnungsträgern Takanohana und Wakanohana fesselten in den frühen Neunzigern die Fans und verschafften der ganzen Sportart einen neuen Popularitätsschub.
1996 wurde Akebono – der zu College-Zeiten ein Basketball-Talent war, aber dann seiner durchs Fernsehen geweckten Sumo-Faszination folgte - auch Staatsbürger seiner japanischen Wahlheimat.
Akebono: Legendär als Sumoringer, Attraktion auch als Wrestler
Ab 2005 machte Akebono – nach einem missglückten Intermezzo als Kickboxer – eine zweite Karriere als Wrestler, beginnend mit einem Gastauftritt für den US-Marktführer WWE: Bei WrestleMania 21 besiegte er in einem nach Sumoregeln ausgetragenen Showkampf der Kolosse den früheren WWE-Champion The Big Show.
Die japanische Liga AJPW engagierte Akebono dann dauerhaft, er wurde zu einer der größten Attraktionen der Promotion. Er hielt auch zweimal die Triple Crown, den wichtigsten Titel von AJPW und trat damit in die Fußstapfen von Wrestling-Legenden wie Jumbo Tsuruta, Stan Hansen, Mitsuharu Misawa, Kenta Kobashi und Vader.
Zuletzt war Akebono im japanischen Independent-Wrestling aktiv und führte auch eine eigene Liga namens Odo. Seine Karriere endete 2017, nachdem er nach einer Tour für die Liga DDT mit schweren gesundheitlichen Problemen in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste.
Akebono war jahrelang pflegebedürftig
Um die genauen Umstände gab es lange Unklarheit, erst Monate später bestätigte Akebonos Frau Christiane – mit der er drei Kinder hatte – dass ihr Mann einen schweren Herzinfarkt erlitten hatte und zwei Wochen lang im künstlichen Koma gelegen war.
Die Kampfsport-Ikone war die letzten sieben Jahre ihres Lebens auf Pflege und einen Rollstuhl angewiesen und konnte zeitweise nicht mehr sprechen. Einem Medienbericht zufolge hatte er auch die Erinnerung an viele seiner späteren Lebensjahre verloren.
Am Mittwoch meldeten japanische Medien, dass Akebono an einem erneuten Herzinfarkt verstorben ist.