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Und plötzlich wieder Superstar! Vergessener England-Star löst Hype aus

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Und plötzlich wieder Superstar! Vergessener England-Star löst Hype aus

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Und plötzlich wieder Superstar

Jesse Lingard ist in der Premier League kein Thema mehr. In Südkorea löst der Ex-United-Star aber einen unerwarteten wie heftigen Hype aus.
Ex-United-Star Jesse Lingard ist seit dem Sommer Vereinlos. In seiner freien Zeit probiert er viel aus, seine neustes Hobby? Golfen.
Alexander Kortan
Alexander Kortan

Jesse Lingards Wechsel zum südkoreanischen Team FC Seoul überraschte viele europäische Fußball-Fans. Nachdem der Mittelfeld-Star 2022 bei Manchester United aussortiert worden war und danach noch ein Jahr bei Nottingham Forest verbracht hatte, schien die Story des ehemaligen Top-Talents schon fast beendet.

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Nun wird sie plötzlich wie unerwartet neu geschrieben - weil Lingard in Südkorea einen Hype um seine Person ausgelöst hat.

Zahlen gefällig? Bereits bei seinem Heimdebüt gegen Incheon sorgte der Engländer sogleich für einen neuen Zuschauer-Rekord für den FC Seoul. Ganze 51.670 Fans wollten sich den ersten Heimspiel-Auftritt des 32-maligen englischen Nationalspielers nicht entgehen lassen.

Hype in Korea: Eigener Fanshop für Lingard

Damit nicht genug: Vor dem Stadion wurde ein eigener Lingard-Fanshop eröffnet: Die „Lingard-Zone“. Dort gab es am Spieltag nur die Trikots des der 31-Jährigen mit der Nummer 10 zu kaufen - schon vier Stunden vor Anpfiff gab es lange Schlangen derer, sie sich zum Kauf vor dem Gebäude anstellten.

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Weiterer vorläufiger Höhepunkt der Begeisterung für Lingard und dessen neues Team: In seinem ersten Pflichtspiel auswärts gegen Gwangju waren alle 7.805 Tickets binnen zweieinhalb Minuten ausverkauft. Und: Der YouTube-Kanal des FC Seoul verachtfachte zuletzt die Anzahl seiner Abonnenten und ist damit der erste K-League-Verein, der mehr als 100.000 Abonnenten registriert hat.

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„Das ist ein riesiger Transfer“, kommentierte Younghoon Jang den Wirbel um Lingard in seinem Land.

„Viele Leute haben gedacht, dass die K-League eine Liga ist, die Spieler nach Europa und in andere asiatische Ligen exportiert, wo es mehr wirtschaftliche Möglichkeiten gibt. Aber jetzt fangen die Leute an, anders darüber nachzudenken“, so der Fernsehkommentator und ehemaliger Akademietrainer in Korea.

Die Verpflichtung des ehemaligen Premier-League-Stars sei vielmehr „Beweis dafür, dass die K-League selbst ein großes Potenzial hat und eine attraktive Liga ist, in der ein so bekannter Spieler wie Lingard spielen möchte.“

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Leidenszeit und Spott von United-Legende Scholes

Dabei war die Zeit vor seinem Wechsel für Lingard alles andere als leicht. Als sein Vertrag mit Nottingham Forest wegen zu schwacher Leistungen nicht verlängert wurde, stand er ab Sommer 2023 zunächst ohne Verein da.

Lingard hielt sich daraufhin unter anderem in den Vereinigten Arabischen Emiraten fit, bezog zeitgleich viel Kritik aus der englischen Heimat - auch von prominenter Seite. „Verplemperst du deine Zeit nur im Gym oder spielst du auch noch mal Fußball?“, ätzte unter anderem United-Legende Paul Scholes.

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Doch Lingard kriegte doch noch die Kurve - und wirkt seit Antritt des neuen Jobs in Fernost wieder glücklich. „Bevor ich unterschrieben habe, habe ich das Stadion gegoogelt. Es sah aus wie ein Raumschiff, und ich dachte: „Das passt schon. Das Leben ist zu kurz, lass uns gehen“, erklärte Lingard bei The Athletic scherzend seinen Wechsel.

Der Routinier wirkt gelassen und geerdet, zeigt sich demütig darüber, eine neue Chance bekommen zu haben: „Ich habe mich voll und ganz auf die Kultur eingelassen - ich denke, das muss man tun, um das Leben dort zu schätzen. Die Leute sind so freundlich, und ich habe versucht, ein wenig von der Sprache zu lernen.“

Allerdings lässt sich Lingard seine Zeit in Asien auch nicht schlecht bezahlen. Angeblich verdient der Ex-United-Star zwar deutlich weniger als in der Premier League, aber immerhin noch rund 20.000 Euro pro Woche.

„Natürlich wird Lingard sich auch anpassen müssen“

Anders als außerhalb des Rasens hat sich der Offensivaktuer auf dem Feld zwar noch nicht als der entscheidende Faktor erwiesen, ist in der K-League noch torlos.

Seiner Popularität tut das aber (noch) keinen Abbruch - woher auch immer sie rühren mag, was sich Lingard selbst offenbar ebensowenig erklären kann.

So oder so: Trainer Kim Gi-dong will seinem Schützling aktuell ohnehin keinen wirklichen Druck machen. „In Bezug auf Lingards Anpassung an das K-League-Leben bieten wir ihm so viel Unterstützung wie möglich“, erklärte der Coach und verweist auf einen Mitspieler. „Wir haben Ki Sung-yueng, der Erfahrung in der Premier League hat, also unterstützt er ihn auch.“

Eine indirekte Ansage gab es aber dennoch: „Natürlich wird Jesse sich auch an die Art der Taktik anpassen müssen. Und obwohl wir wissen, dass er ein sehr technischer Spieler ist, hat er eine Weile nicht gespielt - also muss er seine Kondition verbessern.“

Lingard selbst weiß freilich gut genug, wie schnell sich gerade im Fußball das Blatt immer wieder wenden kann.