Das am Freitag angesetzte Supercup-Spiel zwischen Fenerbahce und Galatasaray Istanbul in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad hat bereits vor dem Anpfiff sein Ende gefunden.
Supercup-Eklat: Saudis reagieren
Wegen Streitigkeiten zwischen den gastgebenden Veranstaltern und den türkischen Gästen wurde das Spiel kurz vor dem geplanten Anstoß abgesagt. Dabei hatten sich zu dem Zeitpunkt bereits tausende Fans bereits im Stadion eingefunden.
Veranstalter erklärt Last-Minute-Absage
Riyadh Season, der Organisator des Spiels, verteidigte nun in einer offiziellen Erklärung, die Haltung der Veranstalter.
„Wir haben uns darauf gefreut, das Spiel in Übereinstimmung mit den internationalen Fußballregeln und Vorschriften auszutragen“, hieß es darin. Allerdings hätten die beiden Teams Slogans präsentiert, die nicht in den vereinbarten Rahmen passten, zitierte die englische Zeitung Daily Mail die Mitteilung.
Damit gemeint war das Banner mit dem Schriftzug „Frieden in der Heimat, Friede auf der Welt“, das an ein bekanntes Zitat des türkischen Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk erinnert.
Zu dessen Ehren am 100. Jahrestag der Staatsgründung wollten die Spieler beider Mannschaften auch in Aufwärmshirts mit einem Aufdruck Atatürks ins Stadion einlaufen. Auch diese Aktion verboten die Veranstalter, weil sie nicht Teil der Vereinbarung gewesen sei.
Das bekannte Zitat des des ersten Präsidenten der Republik Türkei, Mustafa Kemal Atatürk, sollte im Stadion zur Schau gestellt werden. Außerdem wollte man in Aufwärm-Trikots mit Atatürk-Aufdruck einlaufen.
Atatürk steht für das religiös-verfassungsrechtliche Modell des Laizismus, nach welchem Religion und Staat strikt voneinander getrennt werden. Ein Symbol, das vom saudischen Gastgeber abgelehnt wurde (und zu dem heute eigentlich auch der türkische Staat unter dem islamistischen Präsident Recep Tayyip Erdogan ein widersprüchliches Verhältnis hat).
Fenerbahce und Galatasaray frenetisch gefeiert
Nach der Absage des Spiels reisten beide Teams umgehend in die Türkei zurück und wurden dort frenetisch von den Fans am Flughafen empfangen. Wann und wo das Spiel nachgeholt wird, ist noch unklar.
Im gemeinsamen Statement der Vereine hieß es, dass man das „100-jährige Bestehen der Republik und des türkischen Fußballverbandes im Ausland“ feiern wollte.
Dass es hierfür geeignetere Gastgeber als Saudi-Arabien gegeben hätte, ist allerdings auch offenkundig. Diese lehnen schließlich das religiös-verfassungsrechtliche Modell des Laizismus, für das Atatürk steht, ab.