Das Handspiel auf der Torlinie von Englands Kapitänin Leah Williamson erzürnt auch Tage später noch die Gemüter rund um das EM-Finale der Frauen. Auch Ex-Spitzenreferee Urs Meier hat kein Verständnis für das Versagen des VAR.
Wembley-Betrug? Ex-Schiri fassungslos
In der 26. Minute des EM-Finals zwischen England und Deutschland, das die Gastgeberinnen mit 2:1 nach Verlängerung für sich entscheiden konnten, stoppte Englands Kapitänin Leah Williamson den Ball nach einem Getümmel mit der Hand strafbar vor der Linie.
Die ukrainische Schiedsrichterin Kateryna Monzul konnte die Szene nicht genau erkennen, das Video-Assistenten-Gespann um den Italiener Paolo Valeri und den Niederländer Pol van Boekel schon – doch es passierte nichts. (NEWS: Alles Wichtige zur Frauen-EM 2022)
Meier: „Genau dafür ist der VAR doch da“
Der ehemalige Top-Schiedsrichter Urs Meier zeigt dafür in der Schweizer Tageszeitung Blick kein Verständnis
„Was macht der Arm da oben? Dort hat er nichts zu suchen, damit geht man ein großes Risiko ein. Die Bewegung ist nicht natürlich. Da sind schon ganz andere Penaltys gepfiffen worden als dieser. Genau dafür ist der VAR doch da. Dass es keine Fälle wie Maradonas Hand Gottes oder Thierry Henrys Handspiel gegen Irland mehr gibt“, erklärt der Ex-Referee.
Laut dem 63-Jährigen hätte der VAR die Schiedsrichterin zumindest in die Video Review-Area schicken müssen, um sich ein eigenes Bild von der Situation zu machen. „Auf diesem Niveau muss man das ganz einfach sehen“
So schwebt mal wieder ein fader Beigeschmack über einer Finalbegegnung zwischen England und Deutschland im Wembley.