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"Flick erreichte Mannschaft nicht mehr": Effenberg-Klartext zum Bundestrainer-Aus, Gündogan, Havertz & BVB - Kolumne

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"Flick erreichte Mannschaft nicht mehr": Effenberg-Klartext zum Bundestrainer-Aus, Gündogan, Havertz & BVB - Kolumne

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„Deshalb musstest du reagieren“

Das Fiasko der deutschen Nationalmannschaft gegen Japan beschäftigt Stefan Effenberg. Auch zum Aus von Bundestrainer Flick, der Havertz-Kritik und zum BVB hat der SPORT1-Experte in seiner Kolumne eine klare Meinung.
Hansi Flick ist offiziell kein Bundestrainer mehr. Das gab der DFB am Sonntagnachmittag bekannt.
SPORT1
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von SPORT1

Liebe Fußball-Freunde,

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dieses 1:4-Debakel gegen Japan hat die Krise des deutschen Fußballs noch einmal mächtig befeuert.

Das Verhältnis stimmte einfach nicht: Der inzwischen freigestellte Bundestrainer Hansi Flick erreichte die Mannschaft einfach nicht mehr, und deshalb musste da nun auch ein neuer Trainer kommen.

Wenn man die Nationalmannschaft sieht mit all seinen Champions-League-Spielern, dann ist die Qualität ja vorhanden - elf Blinde haben wir also nicht, auch wenn das mein SPORT1-Expertenkollege Mario Basler anders sieht.

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Ilkay Gündogan hat in der vergangenen Saison mit Manchester City noch die Champions League gewonnen und ist nun bei uns Kapitän - das kann ja nun kein ganz Blinder sein. Deshalb musstest du das Trainerteam hinterfragen.

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Effenberg über Flick: Funktionierte nicht mehr

Finanznot darf bei so einer Entscheidung ohnehin nie ein Grund sein, einen Trainer zu halten. Wenn du siehst, dass das Ding komplett in die falsche Richtung geht, darfst du darauf nicht schauen. Der FC Bayern und Julian Nagelsmann waren da doch das beste Beispiel: Da wurde auch gehandelt, als gehandelt werden musste.

Flicks Vergangenheit und all das, was war, schön und gut - und die früheren Erfolge mit Bayern ehrten ihn ja auch. Aber du willst doch vor der EM langsam Euphorie und Stimmung haben. Und dass hat ja nun mal nicht mehr funktioniert.

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Wird es Zeit, dass der DFB sich nach einem Nachfolger für Hansi Flick umschaut? SPORT1-Experte Stefan Effenberg überrascht mit diesen Namen im STAHLWERK Doppelpass.
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„Diese Blockade musst du lösen“

Die Jungs sind nicht frei im Kopf, das ist eine mentale Geschichte. Die sind überladen mit Problemen, die wissen auch hinterher nicht im Interview, was sie sagen sollen.

Diese Blockade musstest du lösen, und dafür ist eben ein Trainerteam verantwortlich. Deshalb musstest du nun reagieren.

Was das Eingeständnis betrifft, es fehlten der Nationalmannschaft die fußballerischen Basics: Genau dafür ist ein Fußballlehrer ja auch zuständig. Um das den Spielern beizubringen.

„Nagelsmann zu jung und eher Vereinstrainer“

Wenn wir in neun Monaten eine vernünftige EM spielen und kurzfristig erfolgreich sein wollen, damit sich die Zuschauer mit der Mannschaft identifizieren, kann es für mich deshalb nun nur einen geben: Felix Magath!

Jürgen Klopp bekommt man nicht, Nagelsmann ist zu jung und für mich auch eher Vereinstrainer - und einen ausländischen Trainer würde ich nicht ziehen.

Bei Magath dagegen weiß man zwar, wen man sich damit ins Boot holt – deshalb glaube ich, dass der DFB das nicht machen wird.

Aber: Wenn du so einen nun kriegst für eine kurze Zeit, dann kann das erfolgreich sein. Er ist einer von der alten Garde - er kann unangenehm sein. Für mich ist das eine Überlegung wert.

Havertz-Kritik? „Du musst doch erst mal performen“

Bemerkenswert ist die plötzlichen Abkehr seitens des DFB durch Hans-Joachim Watzke vom gerade erst selbst verabschiedeten Konzept, im Jugendfußball neue Wege zu gehen.

Die entscheidende Frage ist doch: Warum sagt Aki Watzke das über diese Reform? Wenn so etwas beschlossen wird, muss er das doch mitabsegnen und als DFB-Vize darüber eine Woche später nicht überrascht sein.

Daran sieht man, dass der DFB anscheinend nicht zusammenarbeitet. Früher hat man sich zwar auch gezofft und war unterschiedlicher Meinung, aber nach außen sprach man mit einer Sprache. Und das ist doch ein weiteres Beispiel, dass da so viel falsch läuft.

Dass Kai Havertz die deutschen Fans wegen angeblich zu wenig Unterstützung angegangen ist, das kann ich gar nicht nachvollziehen. Du musst doch erst mal performen und Leistung bringen, dann kriegst du auch den Support. Und es war auch nicht nur eine kurze Sequenz während Havertz‘ Pressekonferenz: Das sind ja fatale Worte und ein Zeichen an die Öffentlichkeit und die Fans.

BVB: Daraus kann Terzic lernen

Abschließend noch etwas zur Ergebniskrise bei Borussia Dortmund und der Situation von Coach Edin Terzic: Ich glaube nicht, dass Terzic auf sich allein gestellt ist.

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Er hat sein Trainerteam und den BVB schon beim ersten Mal in einer sportlich ungemein schwierigen Phase übernommen. Damals hatte er sich trotzdem für die Champions League qualifiziert und war auch Pokalsieger geworden.

Er hat also bewiesen, dass er es kann. Klar, er hat in der vergangenen Saison die Meisterschaft nun knapp verpass ist nun auch nicht gut in die neue Bundesliga-Saison gestartet.

Aber er ist jung, daraus kann er lernen. Ich bin total überzeugt von Terzic in Kombination mit dem BVB. Er wird da wieder Ruhe reinbekommen und die Kurve kriegen.

Bis bald

Euer Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 55-Jährige als SPORT1-Experte zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass.