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Wie unlustig wird Bayerns Rache wirklich für Fußball-Deutschland?

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Wie unlustig wird Bayerns Rache wirklich für Fußball-Deutschland?

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Wie unlustig wird‘s wirklich?

Der Titelkampf in der Bundesliga ist quasi entschieden, so geht der Blick bereits auf die kommende Saison. Muss man die Bayern fürchten, weil sie die Revanche wollen - oder sind die Probleme an der Säbener Straße so schnell nicht zu lösen?
Julian Nagelsmann gilt als heißer Kandidat für die Nachfolge von Thomas Tuchel als Trainer des FC Bayern. Max Eberl äußert sich zum Kandidatenkreis.
Alexander Kortan
Alexander Kortan

Nach elf Jahren Meister-Abo wird der FC Bayern die Saison mit großer Wahrscheinlichkeit ohne große Party am Münchner Marienplatz beenden. Ein fast vergessenes Gefühl beim Dauersieger, das womöglich weitreichende Konsequenzen hat. Muss die restliche Fußball-Nation nun zittern?

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Diese Ansicht vertritt zumindest Union-Ikone Christopher Trimmel, der bereits gespannt auf die Reaktion der Bayern in der nächsten Saison ist: „Das wird nicht lustig für den deutschen Fußball.“

Getreu dem Motto ‚Das Imperium schlägt zurück‘ befürchtet wohl nicht nur der Österreicher, dass der Rekordmeister erneut zum Dominator wird. Doch wie wahrscheinlich ist ein Rachefeldzug des FCB wirklich?

Hoeneß: Bayern erst in zwei, drei Jahren wieder bei alter Blüte

Für die Wiedererstarkung des Abo-Meisters spricht natürlich allein schon die bisherige Titelserie sowie die überaus erfolgreiche Historie des Vereins. Immer wieder ist man den hohen eigenen Ansprüchen gerecht geworden. Allerdings deuten auch viele Aspekte darauf hin, dass die weiter nach einem Trainer suchenden Bayern es auch in der kommenden Saison schwer haben werden.

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Nach dem kürzlich verkündeten Leverkusen-Verbleib von Xabi Alonso und der Heim-Pleite gegen den BVB ist klar, dass die Konkurrenz auch in der nächsten Saison nicht unterschätzt werden sollte – auch wenn die Bayern in Sachen Finanzstärke weiterhin mit Abstand an der Bundesliga-Spitze thronen werden.

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Nicht zuletzt wegen der turbulenten Zeiten mit allerlei Personalwechseln auf Führungsebene bedarf es bei den Bayern eines Umbruchs, den der neue Sport-Vorstand Max Eberl anleiten soll.

Dieser befindet sich jedoch nicht in den finalen Zügen (und ist zudem von der Trainersuche abhängig), sondern wird gerade erst eingeleitet. Man sei auf einem „guten Weg“, tat Bayern-Legende Uli Hoeneß kürzlich bei BR24 kund, sieht seine Bayern jedoch zumindest kurzfristig noch nicht wieder bei alter Stärke. „Das wird vielleicht zwei, drei Jahre dauern, bis man wieder die alte Blüte hat“, mahnt der 72-Jährige mit ungewohnt demütigen Worten zur Geduld.

Zwar wird der FCB in der kommenden Saison wieder als Favorit auf die Schale ins Rennen gehen, ein so deutlicher Abstand wie in den vergangenen elf Jahren wird gleichwohl nicht erwartet. Denn alles, was in den letzten Jahren schiefgelaufen ist, bedarf zunächst Zeit, um wieder geradegerückt zu werden.

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Eberl vor Herausforderungen: „Wir sind nicht im Schlaraffenland“

Weil es dabei auch um die Finanzmacht der Münchner geht, muss Eberl zunächst einmal die Vormachtstellung in diesem Bereich sichern. Als Folge soll laut der Sport Bild eine neue Gehaltsstruktur eingeführt werden. Grundgehälter von in etwa 20 Millionen Euro, wie sie Harry Kane, Manuel Neuer, Thomas Müller, Leroy Sané, Joshua Kimmich, Kingsley Coman und Serge Gnabry beziehen, soll es künftig nicht mehr für so viele Spieler geben.

Am härtesten zu spüren bekommt das derzeit Alphonso Davies, aber auch bei anstehenden Gesprächen mit Sané (Vertrag bis 2025) und Kimmich (auch 2025) dürfte das ein Thema werden.

„Wir sind nicht im Schlaraffenland, wir können uns die Welt nicht malen, wie sie uns gefällt: Wir müssen uns der Realität stellen“, hatte sich Eberl vor Kurzen in der Sport Bild mit Hinblick auf mögliche Mega-Transfers im Sommer geäußert. Die Möglichkeiten seien eben „nicht grenzenlos“, weswegen man einerseits auf Verkäufe angewiesen sei und anderseits den Fokus auf Talente und die schwierige Weiterentwicklung junger Spieler erhöhen will.

Wie der BVB Bayern einst auf ein neues Level brachte

Nicht ohne Grund gibt es das Sprichwort, dass man die größten Fehler in den Zeiten der größten Erfolge macht. Lange konnten die Bayern dies vermeiden und dadurch die laut Hoeneß „anormale“ Meister-Serie aufstellen, allerdings war die glückliche Meisterschaft in der vergangenen Saison wohl nicht der erhoffte Weckruf.

Ganz anders lief es vor zwölf Jahren, als der BVB 2011 und 2012 zweimal in Folge Meister wurde. Da drehte der FCB an den richtigen Stellschrauben – und schraubte sich auf ein Level jenseits der Konkurrenz.

„Wir werden unsere Mannschaft so lange verstärken, bis wir wieder allein sind“, hatte Hoeneß damals mit einem Hinweis auf die großen finanziellen Mittel noch vollmundig angekündigt, ehe er der Borussia in Mario Götze (2013) und Robert Lewandowski (2014) zwei absolute Schlüsselspieler abluchste. Sebastian Kehl – heute BVB-Sportdirektor, damals Spieler – sagte rückblickend, dass man an der Vormachtstellung der Bayern gekratzt habe, was „zum Umdenken und Aufrüsten“ der Münchner geführt habe.

Nach BVB-Serie: Bayern antwortet mit Rekord-Saison

„Unterbewusst macht jeder ein Stück mehr, gerade wenn man zwei Jahre keinen Titel hat. Vielleicht hat uns der BVB dorthin getrieben“, teilte Toni Kroos 2013 - damals noch bei Bayern - diese Ansicht, wie übrigens auch Kehls damaliger Coach, Jürgen Klopp. „Wir haben die Bayern zwei Jahre extrem gereizt und dafür gesorgt, dass sie komplett unter Strom stehen“, hatte der Ex-BVB-Trainer betont, nachdem die Bayern in der Folge-Saison unglaubliche 91 von 102 möglichen Punkten (Bundesliga-Rekord) einfuhren.

Diesmal dürfte es schwieriger werden. Zum einen ist da das beschriebene finanzielle Thema, zum anderen ist das Abwerben bei der Konkurrenz keine Selbstverständlichkeit mehr. Wie die Entscheidung von Trainer-Wunschkandidat Alonso jüngst zeigte. Und auch der Verbleib von Leverkusens Superstar Florian Wirtz bei der Werkself gilt als sehr wahrscheinlich.

Auf Eberl wartet reichlich Arbeit

Mit Dortmund präsentiert sich außerdem ein weiterer Konkurrent nach einer schwachen Hinrunde wieder in guter Form, während die Bayern für die kommende Saison zunächst einmal den Trainer-Posten besetzen müssen.

Auf Eberl wartet also reichlich Arbeit. Klar ist natürlich auch, dass sein Kader schon jetzt über eine erstaunliche Ansammlung an exzellenten Fußballern verfügt. Wird der richtige Trainer gefunden, ist auch eine neue Siegesserie alles andere als undenkbar.

Ob es also wirklich in der Folge-Saison die große Rache für zwei turbulente und enttäuschende Jahre gibt, steht noch in den Sternen.