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Bundesliga: Auf Union Berlin warten harte Jahre - Kolumne von Tobias Holtkamp

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Bundesliga: Auf Union Berlin warten harte Jahre - Kolumne von Tobias Holtkamp

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Union Berlin hat sich verhoben

Union Berlin taumelt Richtung Abstiegsplätze. Doch selbst wenn sich die Köpenicker retten, sieht ihre Zukunft alles andere als rosig aus, findet Tobias Holtkamp in seiner SPORT1-Kolumne.
Berlin hat seine Pleitenserie gestoppt, steckt nach einem 0:0 in Gladbach jedoch ganz tief im Abstiegskampf. Kevin Volland trifft Latte und Pfosten.
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Wie die Saison auch endet für Union Berlin, sie geht als eine einzige und vor allem richtig teure Enttäuschung in die Vereinsgeschichte ein. Gestartet als stolzer Teilnehmer der Champions League, taumelt der Klub drei Bundesliga-Spieltage vor Schluss in Richtung Relegationsplatz. Abgesehen von Absteiger Darmstadt hat bisher niemand öfter verloren als Union, 17-mal. An den letzten neun Spieltagen stand nur ein einziger Sieg. Der Trend ist Union Berlins Feind.

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Vom stolzen und selbstbewussten Fußball, mit dem sie in der letzten Saison bundesweit Fußballherzen gewannen und bis auf Rang vier marschierten, ist Ende April 2024 nichts mehr übrig. So richtig überraschen tut das aber kaum jemanden in der Branche! Die Berliner hätten sich, so heißt es bei anderen Vereinen, auf dem Transfermarkt zum Beispiel verhalten wie ein Branchenriese. Doch wer es überraschend in die Champions League schafft, das hat die Vergangenheit zu oft gezeigt, ist eben noch kein Champions League-Klub.

Jetzt kämpfen sie gegen die Rückkehr in Zweitklassigkeit, was sportlich und wirtschaftlich, das ist klar, den Super-GAU bedeuten würde. Der Weg nach unten ist im Profifußball eben deutlich kürzer als der Aufstieg zuvor.

Verlässt Ruhnert den kriselnden Klub?

Es sind zum einen die großen und teuren Spielerverträge, die den Verein belasten. Für fast 40 Millionen Euro, rein an Ablösen, kam neues Personal. Darunter zum Beispiel Robin Gosens von Inter Mailand, bald 30, der einen Vertrag über fünf Jahre bekam. Kevin Volland, 31, unterschrieb für drei Jahre. In der Gehälter-Liga spielen viele bei Union auch weiter Königsklasse, die hohen Ausgaben bleiben demnach bestehen. Das Problem ist nur: Die Einnahmen des Klubs sind zukünftig nicht mal mehr ansatzweise mit dem vergleichbar, was nach der Wundersaison in die Kassen schoss.

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Zum anderen herrscht eine gewaltige Ungewissheit, darüber, wie es weitergeht bei Union. Der große Macher und Geschäftsführer, Oliver Ruhnert, hat sich noch nicht zu einer Zukunft bei „seinen“ Köpenickern bekannt. Nicht wenige rechnen damit, dass Ruhnert im Sommer einen anderen Weg einschlägt. Die Entscheidung darüber, so heißt es offiziell, soll nach Saisonschluss fallen. Doch das Thema lähmt den Klub. Auch Berateragenturen, die über Transfers oder die zukünftige Zusammenarbeit sprechen wollen, wissen nicht, ob Ruhnert auch weiterhin entscheidet.

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Überraschend erfolgte vor einigen Wochen bereits die Trennung vom Technischen Direktor Michael Parensen, den auch im Klub viele als möglichen Ruhnert-Nachfolger gesehen haben. Unterschiedliche Ansichten hinsichtlich der „Fortsetzung unseres Weges“ hätten zum plötzlichen Union-Aus Parensens geführt, ließ Präsident Dirk Zingler mitteilen.

Es braucht keinen Hellseher, um relativ deutlich zu erkennen, dass auf Union Berlin nicht nur sehr anstrengende Wochen (mit den Gegnern Bochum, Köln und Freiburg), sondern harte Jahre warten. Hoffentlich haben sie sich nicht übernommen.