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Fakten-Check! Belügt sich der BVB selbst?

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Fakten-Check! Belügt sich der BVB selbst?

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Belügt sich der BVB selbst?

Borussia Dortmund konnte sich in den ersten Spielen im neuen Jahr stabilisieren. Dennoch lässt die spielerische Entwicklung zu wünschen übrig. Die Verantwortlichen erkennen dennoch Fortschritte. Belügt sich der BVB hierbei selbst?
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Manfred Sedlbauer
Manfred Sedlbauer
Franziska Wendler
Franziska Wendler

So mancher Fan von Borussia Dortmund dürfte sich bei den Pressekonferenzen von Trainer Edin Terzic in den vergangenen Wochen verwundert die Augen gerieben haben. Nach so manchem enttäuschenden Ergebnis tätigte der Hauptübungsleiter Aussagen, die sich mit der gefühlten Realität der Anhänger doch nur schwer vereinbaren ließen.

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Bei aller Kritik um die ausbleibende Entwicklung der Mannschaft, vermeiden die BVB-Verantwortlichen das Wort „Rückschritt“ in den Mund zu nehmen – im Gegenteil. Sogar nach dem mehr als überschaubaren 0:0 vor rund einem Monat in Heidenheim, sprach Trainer Edin Terzic von einem „Schritt zu Seite“, Sportdirektor Sebastian Kehl sah sogar einen „kleinen Schritt nach vorne“.

Dass es an vielen Stellen noch Verbesserungspotenzial gibt, wissen sie in Dortmund. Und dennoch meinte Terzic zuletzt: „Es gibt natürlich auch ein paar Statistiken, die wir in den letzten Wochen verbessern konnten.“

Doch wie ist es wirklich? Lügt sich der BVB in die eigene Tasche oder ist die Mannschaft trotz aller Kritik auf einem guten Weg?

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BVB im Aufschwung? Ergebnisse sprechen eine klare Sprache

Zumindest die Ergebnisse sprechen klar für eine positive Entwicklung des BVB. Im Hinblick auf die Siege und der durchschnittlichen Punkteausbeute, hat sich Dortmund deutlich gesteigert. Im neuen Kalenderjahr verlor die Mannschaft von Trainer Terzic erst eine Partie, holte aus acht Liga-Spielen 17 Punkte – Im Schnitt mehr als zwei Punkte pro Spiel. Zum Vergleich: Bis zur Winterpause waren es nur 1,69 Zähler pro Partie.

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Mit der bisherigen Punkteausbeute im Jahr 2024 steht der BVB auf Rang drei aller Bundesliga-Mannschaften. Zwar holten sie fünf Punkte weniger als Spitzenreiter Bayer 04 Leverkusen, allerdings satte sieben mehr als RB Leipzig. Damit zog die Mannschaft an ihrem Hauptkonkurrenten um einen Champions-League-Platz vorbei.

Im Winter-Trainingslager in Marbella feilte Terzic mit seinen neuen Co-Trainer-Team um Nuri Sahin und Sven Bender vor allem an dem Spiel mit dem Ball und an der defensiven Stabilität.

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BVB-Trainingslager in Marbella zeigt Fortschritte

Auch wenn das Aufbauspiel des BVB immer noch oft fehlerhaft und auf überschaubarem Niveau ist, ist auch hier, beim Blick auf die Zahlen, eine Verbesserung festzustellen. Kein anderer Bundesligist erzielte 2024 so viele Tore wie der BVB (16; 2,29 pro Spiel). Vor Weihnachten betrug der Schnitt lediglich 1,88 Treffer pro Partie.

Das liegt auch daran, dass sich der BVB mehr Großchancen erarbeiten. 1,8 Großchancen waren es bis zu Winterpause. Nach Weihnachten stieg der durchschnittliche Wert auf 2,4 Großchancen pro Spiel. Nur der VfB Stuttgart liegt in dieser Kategorie noch vor den Dortmundern.

Absolute spitze ist der BVB bei Kontern. Kein Team erzielte kurz nach Balleroberung mehr Tore als die Dortmunder. Nach ohnehin schon beachtlichen fünf Treffern bis zur Winterpause, schlug der BVB 2024 bislang schon viermal nach Kontern zu.

Auch die Defensive scheint sich stabilisiert zu haben. Vor der Winterpause gehörten die Dortmunder in dieser Statistik zur Mittelklasse der Liga, nun sind sie einer der besten. Nur Primus Leverkusen ließ im aktuellen Jahr weniger Gegentore zu (4) als die Terzic-Elf (5).

Auffällig ist zudem, dass die Mannschaft 2024 über vier Kilometer mehr pro Spiel zurücklegte als vor der Winterpause. Auch die Zahl der Sprints stieg an.

Angenehmer Spielplan - die großen Brocken warten noch

Auch wenn die Leistungen im neuen Jahr mit Ausnahme des Auftritts gegen Freiburg (3:0) selten ansehnlich und das Spiel der Dortmunder viel Luft nach oben hatte: Rein zahlentechnisch hat Terzic Recht. Der BVB hat in vielen Statistiken einen Schritt nach vorne gemacht.

Das größte aber: Einen wirklich harten Brocken musste der BVB im Jahr 2024 in der Bundesliga noch nicht aus dem Weg räumen. Die Dortmunder begegneten in der bisherigen Rückrunde noch keiner Mannschaft, die aktuell unter den ersten sechs in der Tabelle steht. Brisant: Gegen keines dieser Teams gelang dem BVB in der Hinrunde ein Sieg.

Das Programm meinte es bislang also gut mit schwarz-gelb. Wie verlässlich und nachhaltig die statistischen Verbesserungen also tatsächlich sind, wird sich schon in den nächsten Wochen zeigen.