Home>Fußball>Bundesliga>

Generalabrechnung mit dem VAR! Eintracht-Boss wütet nach BVB-Spiel

Bundesliga>

Generalabrechnung mit dem VAR! Eintracht-Boss wütet nach BVB-Spiel

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Eintracht-Abrechnung mit dem VAR

Die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt hadern nach dem Remis gegen Dortmund mit dem VAR, insbesondere Axel Hellmann tut seinen Unmut kund.
Borussia Dortmund musste beim Unentschieden gegen Frankfurt erneut zwei Verletzte hinnehmen. Trainer Edin Terzic gibt nach dem Spiel ein Update zu den angeschlagenen Spielern.
cmichel
cmichel
pberger
pberger
von Christopher Michel, Patrick Berger

„Ich bin der festen Überzeugung, dass wir im Zusammenspiel mit dem VAR und den Schiedsrichtern auf dem Platz in einer Sackgasse sind!“ Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt, ist in großer Sorge!

{ "placeholderType": "MREC" }

Seine Befürchtung: „Ich sehe die Gefahr, dass der VAR den Fußball in der Form, wie wir ihn lieben, kaputt macht.“

Hellmann geriet nach dem spektakulären 3:3 zwischen der Eintracht und Borussia Dortmund in Rage und forderte eine teilweise Abschaffung des Video-Assistenten: „Wir haben ein tolles Duell gesehen, aber wo ist der Mehrwert gegenüber der Situation mit dem VAR? Ich kann die Gerechtigkeit nicht erkennen. Mir geht es nicht um das Ergebnis. Ich glaube einfach nicht mehr dran, dass es den Fußball gerechter macht.“

Hellmann, Mitglied des Präsidiums der Deutschen Fußball Liga (DFL), würde den VAR gerne künftig „auf wesentliche Entscheidungen reduzieren“. Als Beispiel nannte er Abseitssituationen oder die Torlinientechnik. Je mehr „Autorität“ die Schiedsrichter auf dem Platz hätten, „umso besser werden sie in der Situation ihre Entscheidung treffen“, meinte der Eintracht-Funktionär.

{ "placeholderType": "MREC" }

Elfmeter-Szene sorgt für Aufregung

Auslöser für die Aufregung bei der SGE waren mehrere strittige Situationen - darunter die Strafraum-Szene in der 38. Minute: BVB-Ersatztorwart Alexander Meyer hatte Eintracht-Stürmer Omar Marmoush zu Fall gebracht. Schiedsrichter Robert Schröder hatte kein Foulspiel ausgemacht und setzte die Partie fort. Dann wurde Schröder vom VAR zum Monitor an den Spielfeldrand gebeten und nahm die Szene nochmal genauer unter die Lupe.

Lesen Sie auch

Zum Entsetzen der SGE-Fans blieb Schröder bei seiner ursprünglichen Entscheidung: Kein Foulspiel und auch kein Elfmeter!

„Den zweiten Elfmeter musst du pfeifen. Ich kann mir keine Erklärung vorstellen, die nach mehrmaliger Betrachtung anders ausfällt, als dass es ein klarer Strafstoß war. Wenn dann eingegriffen wird und der Schiedsrichter sich die Szene anguckt, dann stellt sich die Frage: Warum entscheidet er nicht auf Elfmeter? Dann stelle ich mir die Frage, wo der Mehrwert von dem VAR ist, wenn eine Entscheidung auf dem Platz am Ende nicht besser gemacht wird“, so Hellmann.

Axel Hellmann fand deutliche Worte
Axel Hellmann fand deutliche Worte

“Täglich grüßt das Murmeltier!“

Auch Eintracht-Sportchef Markus Krösche sprach auf SPORT1-Nachfrage von einer Fehlentscheidung. „Täglich grüßt das Murmeltier. Es ist für mich ein klarer Elfmeter!“

{ "placeholderType": "MREC" }

Doch nicht nur die Elfmeterszene sorgte für Aufregung, beim 2:2-Ausgleichstreffer von Youssoufa Moukoko stand DFB-Stürmer Niclas Füllkrug im Abseits. Er griff jedoch nicht aktiv ins Spielgeschehen ein und der VAR intervenierte nicht. Krösche sah die Eintracht erneut benachteiligt: „Ich finde, dass die Situation vor dem 2:2 auch klar Abseits ist, weil Füllkrug vor Trapp steht. Bei den Schiedsrichterentscheidungen hätte es besser ausgehen können, aber es ist so.“

Eintracht hat auch Glück

Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Das 1:0 für die Eintracht fiel durch einen zumindest diskutablen VAR-Elfmeter - und kurz vor Schluss griff der VAR bei einem Halten von Larsson gegen Schlotterbeck im SGE-Strafraum nicht ein.

„Wahrscheinlich ist es nach den Regeln ein klarer Elfmeter. Der Schiedsrichter hat mir gesagt, dem Regelwerk nach muss er den Elfmeter geben, aber für mich als Fußballer ist das brutal“, sagte Schlotterbeck bei DAZN zur Elfer-Szene vor dem 1:0. Marius Wolf hatte den Ball bei einem Klärungsversuch an die Hand bekommen.

Sportdirektor Sebastian Kehl meinte: „Ich habe die Entscheidungen heute unterschiedlich gesehen. Ein bisschen konträr dazu, wie am Ende entschieden wurde. Das hat sich aber ein bisschen ausgeglichen. Wir hatten eine Situation, in der wir Glück hatten. Den ersten Elfer hätte ich aber auch nicht gegeben. Jeder, der mal Fußball gespielt hat, hätte den nicht gegeben. Was soll er machen? Er will den Ball wegschießen und holt aus. Das ist eine natürliche Handbewegung.“

Und BVB-Coach Edin Terzic betonte: „Es gab definitiv Entscheidungen, die ich heute anders getroffen hätte. Es hätte dann aber nicht weniger Elfmeter gegeben. Ich habe das dem Schiri gesagt. Er weiß Bescheid, wie ich das sehe.“

Julian Brandt verlor im Spiel gegen Eintracht Frankfurt leichtsinnig den Ball und leitete damit das zwischenzeitliche 2:3 ein. Trainer Edin Terzic sprach nach dem Spiel über die Szene.
00:52
Borussia Dortmund: Edin Terzic über leichtsinnigen Ballverlust von Julian Brandt

Toppmöller fühlt sich ungerecht behandelt

Generell fühlt sich die Eintracht in dieser Spielzeit von den Schiedsrichtern und dem VAR nicht immer gerecht behandelt. Cheftrainer Dino Toppmöller betonte nach der Partie bei DAZN: „Es ist die ganze Saison über schon ein bisschen so, dass wir mit den Entscheidungen nicht glücklich sind.“

Toppmöller konnte ebenfalls nicht nachvollziehen, weshalb die Eintracht keinen weiteren Elfmeter zugesprochen bekam: „Wir haben es gesehen, das war ein klarer Elfmeter, das muss man sagen. Es ist ärgerlich, es wäre das 3:0 gewesen. Dann wäre die Moral der Dortmunder gebrochen gewesen. So ist es halt, er hat es so entschieden. So ist Fußball.“

Dino Toppmöller nahm Jessic Ngankam für das Spiel gegen Borussia Dortmund nicht in den Kader. Nach dem Spiel erklärt der Trainer seine Beweggründe.
02:03
Eintracht Frankfurt: Toppmöller über die Nicht-Nominierung von Jessic Ngankam

Hellmann wolle „jetzt auch nicht so tun, als ob die Debatte über die Frage, wie es weitergeht, nicht schon mal geführt wurde“, sagte Hellmann. Er werde zwar „nicht die Durchschlagskraft haben, um etwas Richtung FIFA zu verändern. Aber wir müssen uns Gedanken machen“, forderte Hellmann. Er werde das Thema „sicherlich an der einen oder anderen Stelle“ und im DFL-Präsidium anbringen.

-----

Mit Sport-Informations-Dienst