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Leon Goretzka, Bayerns doppelter Problem-Löser - wenn Tuchel will

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Leon Goretzka, Bayerns doppelter Problem-Löser - wenn Tuchel will

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Bayerns doppelter Problem-Löser

Als dem FC Bayern die Spieler ausgehen, macht Thomas Tuchel plötzlich Leon Goretzka zur Lösung. Ein Ansatz, der nicht nur mit Blick auf die Innenverteidigung gewinnbringend sein könnte.
Im Pokalspiel gegen Münster musste Bayerns Leon Goretzka als Innenverteidiger aushelfen. Die Fans sehen darin nicht nur eine Notlösung.
Philipp Heinemann
Philipp Heinemann

Bisher war das defensive Mittelfeld die Problemzone des FC Bayern. Im Zentrum fehlt dem Rekordmeister zu häufig die Kompaktheit, die Kontrolle und die Konstanz - das haben vor allem die eher wilden Spiele gegen Bayer Leverkusen und Manchester United deutlich gemacht.

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Doch vor dem Pokalauftakt gegen Preußen Münster (4:0) tat sich am Dienstag eine neue Problemzone auf: Wegen des Ausfalls sämtlicher Innenverteidiger musste Trainer Thomas Tuchel umdenken. Seine Lösung hieß: Leon Goretzka!

Der Mittelfeldspieler wurde kurzerhand zum Innenverteidiger umfunktioniert. Und machte seine Sache - wenig überraschend, wie Tuchel hinterher erklärte - gut. „Leon ist eigentlich dafür prädestiniert, vom Körper und von der Schnelligkeit auf Strecke“, meinte der Bayern-Coach. Der 28-Jährige habe einen „souveränen, sehr seriösen und zweikampfstarken“ Auftritt hingelegt.

Goretzka-Leistung wirft interessante Frage auf

Souverän zeigte sich Goretzka auch nach der Partie, als er von SPORT1 zu seiner ungewohnten Rolle befragt wurde. Grundsätzlich traue er sich alles zu, meinte er entspannt: „Das Mindset sollte jeder Spieler, der in der Bundesliga aufläuft, auch haben.“ Trotzdem glaubt er nicht, dass seiner Premiere als Verteidiger ein „langfristiges Projekt“ folgt.

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Zugegeben, gegen den Drittligisten aus Münster war Goretzka, der zusammen mit Noussair Mazraoui das Zentrum der Viererkette bildete, nur selten wirklich gefordert.

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Trotzdem werfen seine überzeugende Vorstellung und auch die Aussagen seines Trainers eine interessante Frage auf: Könnte Goretzka, der allein dank seiner physischen Voraussetzungen alles für einen robusten Verteidiger mitbringt, neben der neuen nicht auch die alte Problemzone der Bayern schließen?

„Es wird ja immer nach dieser ‚Holding Six‘ geschrien“, sagte der TV-Experte René Adler im ZDF: „Ich sehe in Leon Goretzka eigentlich schon jemanden, den du perspektivisch dahin entwickeln kannst, wenn er das will.“

Was fehlt Goretzka zu Tuchels Wunsch-Vorstellung?

Geht es nach dem ehemaligen Top-Torhüter, könnte Goretzka also genau die Rolle ausfüllen, für die sich Tuchel im Sommer mehrfach einen neuen Spieler gewünscht hatte. Für die eigentlich der Portugiese Joao Palhinha geholt werden sollte, dessen Transfer bekanntlich auf der Zielgeraden geplatzt war. Und dessen verspätete Ankunft im Winter zumindest nicht garantiert ist.

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Schon als Tuchel seinen Mittelfeldspielern vor einigen Wochen die Qualitäten eines klaren Sechser abgesprochen hatte (“Wir haben nicht einen defensiven Sechser, der mehr an den Schutz der hinteren Zone denkt“) beschrieb er Goretzka als „sehr physischen Spieler“.

Was also fehlt zu Tuchels Ideal von der „Holding Six“? Goretzka gilt als intelligenter und reflektierter Fußballer und Mensch. Und sagte in einem SPORT1-Interview im Juni: „Eine meiner großen Stärken ist, das umzusetzen, was der Trainer von mir erwartet.“ Klingt doch nach besten Voraussetzungen für den Wandel zum Vollblut-Sechser.

Bankdrücker, Wechselkandidat? Tuchel dachte um

Und im Fall von Goretzka hat Tuchel seine Meinung ja zumindest einmal schon geändert. Denn in der Vorbereitung war der gebürtige Bochumer ins Hintertreffen geraten, Neuzugang Konrad Laimer absolvierte sämtliche Testspiele von Beginn an. Von Uli Hoeneß wurde dieser als die Lösung von Bayerns Mittelfeldproblem ausgemacht.

Goretzka sah derweil wie ein zukünftiger Bankdrücker aus. Zudem gab es so manches Transfergerücht, nach SPORT1-Infos war Manchester United interessiert.

Doch Goretzka bekannte sich eindeutig zum FCB, seit dem Bundesligastart gehört er wieder zu Tuchels Stammpersonal. Wenn auch eher wieder als Box-to-Box-Spieler. „Wir hatten heute nur eine Sechs und zwei Achter, dadurch habe ich wieder offensiver gespielt. Auch gegen Gladbach in der zweiten Hälfte hat das schon gut funktioniert“, sagte er nach dem Leverkusen-Spiel.

Der nächste Schritt könnte nun sein, dass ihn der Trainer ihn nach einem Innenverteidiger auch zum rein defensiven Mittelfeldspieler macht. Und damit zum doppelten Problem-Löser.