Home>Fußball>Bundesliga>

Wiederholt der FC Bayern den fatalen Lewandowski-Fehler?

Bundesliga>

Wiederholt der FC Bayern den fatalen Lewandowski-Fehler?

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Droht Bayern nächste Kurskorrektur?

Der FC Bayern verzichtet offenbar auf die Verpflichtung einer „Holding Six“. Dafür gibt es mehrere Gründe - aber ist es auch die richtige Entscheidung?
Beste Laune rund um den FC Bayern beim alljährlichen Lederhosen-Shooting. Auch die Neuzugänge begeistern bei ihrem ersten Auftritt in der Tracht.
Philipp Heinemann
Philipp Heinemann

Die Verpflichtung von Harry Kane ist die bisher teuerste Kurskorrektur in der Geschichte des FC Bayern. Über 100 Millionen Euro zahlte der deutsche Rekordmeister nicht nur, um einen Superstar zu holen. Sondern auch, um einen Fehler aus der Vergangenheit zu beheben.

{ "placeholderType": "MREC" }

Einen Fehler, der sich nun womöglich wiederholen könnte. Diesmal nicht in der Sturmspitze, sondern in der Mittelfeldzentrale.

Mit Kane holte der FCB den Nachfolger von Robert Lewandowski bekanntlich erst mit einem Jahr Verspätung. Zuvor hatte man sich an der Säbener Straße lange eingeredet, dass man auch ohne einen klassischen Stoßstürmer erfolgreich sein könne.

Die Realität sah über weite Teile der Saison anders aus.

{ "placeholderType": "MREC" }

Bayern verzichtet wohl auf die „Holding Six“

Ähnlich geht man in München im aktuellen Transfersommer auch mit der Frage nach der Sechs um, es ist nach den erfreulichen Nachrichten um Manuel Neuer und der so gut wie feststehenden Verpflichtung von Torhüter Daniel Peretz die größte verbliebene Baustelle im Bayern-Kader.

Lesen Sie auch

Wie die Sport Bild berichtet, werden die Münchner auf die Verpflichtung eines weiteren Mittelfeldspielers verzichten. Eine Entwicklung, die sich bereits andeutete. Trainer Thomas Tuchel, größter Fürsprecher einer weiteren Millionen-Investition, hatte sich in der Causa zuletzt deutlich zurückhaltender geäußert.

Aber wäre ein Verzicht anders als bei Lewandowski damals die richtige Entscheidung? Die Debatte um das Zentrum der Münchner schwelt seit Monaten, und das nicht nur in den Medien. Nach Informationen von SPORT1 gab es unter anderem Gedankenspiele um Aurelien Tchouameni (Real Madrid) und Édson Alvarez (mittlerweile bei West Ham United)

Tuchel hatte sich mehrfach eine „Holding Six“ gewünscht, einen defensiv denkenden Sechser. Dem vorhandenen Personal sprach er zeitgleich die Fähigkeit ab, das von ihm erhoffte Spielerprofil ausfüllen zu können.

{ "placeholderType": "MREC" }
Harry Kane bekam im Audi-Forum in Ingolstadt seinen neuen Dienstwagen überreicht. Der Bayern-Neuzugang spricht über die Geburt seines Sohnes Henry und den kommenden Gegner in der Bundesliga.
01:37
FC Bayern München: Harry Kane über die Geburt seines vierten Kindes

Hoeneß sieht die Sache diesmal anders

Zumindest hier findet sich schon ein klarer Unterschied zum Stürmerproblem von vor einem Jahr. Der damalige Trainer Julian Nagelsmann, der mit Lewandowski allerdings auch nicht immer auf einer Wellenlänge war, hatte die vakante Position meist eher als Chance beschrieben. „Wir haben die Möglichkeit, einen FC Bayern zu bauen ohne einen Stürmer, der verlässlich 40 Tore schießt“, sagte er damals. Tuchel will auch „Lösungen finden“, hätte aber halt lieber einen weiteren Star.

Ein weiterer Unterschied, und das ist beim FC Bayern ein elementarer: Uli Hoeneß. Dieser hatte das Fehlen eines klassischen Neuners im vergangenen Jahr als klares Problem ausgemacht („Eines ist ganz sicher, dass ich glaube, dass uns schon ein Neuner fehlt“). Die öffentlich vor allem von Tuchel vorangetriebene Sechser-Debatte lässt ihn dagegen kalt, da in seinen Augen mit Konrad Laimer bereits ein passender Mann gefunden wurde.

„Die Diskussion um die Sechs stellt sich mir gar nicht, weil ich glaube, dass Laimer ein Transfer ist, an dem wir sehr, sehr, sehr viel Spaß haben werden“, meinte der Bayern-Macher schon zu Beginn der Vorbereitung. Tatsächlich spielte Laimer eine gute Vorbereitung, beim Bundesliga-Auftakt musste er aber für Leon Goretzka aus der Startelf weichen.

Effenberg setzt auf bewährtes Duo

Und Goretzka lieferte eine gute Partie ab, empfahl sich für weitere Einsätze an der Seite des gesetzten Joshua Kimmich. „Wenn ich einen Kimmich habe, einen Laimer und Goretzka, dann wird doch einer die Holding Six spielen können“, sagte SPORT1-Experte Stefan Effenberg zuletzt im STAHLWERK Doppelpass.

Benjamin Pavard steht kurz vor einem Wechsel zu Inter Mailand. Harry Kane muss sich hingegen ein größeres Auto besorgen.
01:57
FC Bayern München: Benjamin Pavard fehlt bei der offiziellen Autoübergabe

Er sehe „das Problem nicht“. Gerade mit einem wieder erstarkten Goretzka und einem stabilen Joshua Kimmich sei Bayern gut aufgestellt: „Klar, die müssen sich strecken. Die haben nicht mehr die Leistung gebracht im letzten halben Jahr, aber die können das.“

Und genau das dürfte nach der Fehlentscheidung in der Neuner-Frage der entscheidende Unterschied sein. Im Vorjahr gab der Kader mit Eric Maxim Choupo-Moting nur eine echte Alternative her. Der Kameruner spielte erst stark, konnte die Lewandowski-Lücke wegen diverser Verletzungsrückschläge letztlich aber nicht schließen.

Auf der Sechs haben die Bayern - die in der aktuellen Transferperiode zudem bereits rund 150 Millionen Euro ausgegeben haben - aktuell durchaus Spieler im Kader, die ihre Klasse auf höchstem Niveau schon nachgewiesen haben.

Ob Bayern mit dem Verzicht auf einen zusätzlichen Mittelfeldspieler richtig liegt, wird man in den nächsten Monaten sehen. Falls nicht, droht im kommenden Sommer erneut eine teure Kurskorrektur.