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Wrexham AFC - Der Geniestreich eines Hollywood-Superstars

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Wrexham AFC - Der Geniestreich eines Hollywood-Superstars

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Der brillante Kauf eines Fünftligisten

Hollywood-Superstar Ryan Reynolds macht den drittältesten Verein der Fußballgeschichte weltberühmt - und scheffelt dabei ordentlich Kohle. Durch ein geniales Marketingkonzept wird der walisische Fünftligist sogar im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt.
Ein Hauch von Hollywood in der fünften walisischen Liga! Die US-Schauspieler Ryan Reynolds und Rob McElhenney haben dort einen Klub gekauft.
Lili Engels
Lili Engels

Von Hollywood in die Premier League - mit kreativen Köpfen und einem Marketing vom Feinsten!

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Vor zwei Jahren haben der kanadisch-US-amerikanische Schauspieler Ryan Reynolds und sein Kollege Rob McElhenney für knapp 2,3 Millionen Euro den walisischen Fünftliga-Klub Wrexham AFC gekauft.

US-Investoren im britischen Fußball sind erstmal nichts Neues. Fast die Hälfte der Mannschaften der höchsten englischen Liga haben Investoren aus den USA. Unter anderem ist NBA-Star LeBron James Miteigentümer des FC Liverpool und der US-Geschäftsmann Todd Boehly hat erst dieses Jahr den FC Chelsea gekauft.

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Aber wieso erwirbt man einen Klub, bei dem ein Aufstieg bis in die Premier League nahezu unmöglich erscheint?

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Der Kauf war ein wahrer Geniestreich

Wrexham AFC spielt seit 2008 nur noch in der fünften englischen Liga. Als Tabellenachter hatte der Klub die Playoffs um den Aufstieg in die viertklassige League Two gerade erst verpasst. Und trotzdem war der Kauf des Klubs jetzt schon ein wahrer Geniestreich.

Reynolds und McElhenneys sind mit Wrexham AFC am Broadway! ESPN übertrug das FA-Cup-Qualifikationsspiel der Waliser gegen die Blyth Spartans live in den USA und unterstrich damit die wachsende Popularität des Klubs.

Ryan Reynolds (l.) und Rob McElhenney verhelfen Wrexham zu weltweiter Bekanntheit
Ryan Reynolds (l.) und Rob McElhenney verhelfen Wrexham zu weltweiter Bekanntheit

Dies ist ein weiterer Meilenstein für den walisischen Klub, der weltweit und insbesondere in den USA aufgrund des Status seiner Besitzer und einer brillanten Idee große Popularität erlangt hat.

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Im Netflix-Stil haben die beiden Schauspieler eine humoristisch angehauchte Doku-Serie über den Kauf des Vereins, die Investitionen in den Klub und den Weg der Mannschaft zurück in die Erfolgsspur rausgebracht. Der US-amerikamische Fernsehsender FX zeigt die Serie „Welcome to Wrexham“. Erstmals lief sie im August 2022. Ein deutscher Starttermin ist noch nicht bekannt. Allerdings war die erste Staffel der Dokumentation ein so großer Erfolg, dass FX bereits eine zweite in Auftrag gegeben hat.

Reichweite in den sozialen Medien explodiert

Einzig mit der Serie dürften Reynolds und McElhenney knapp 3,2 Millionen Euro Umsatz gemacht haben. Aber das ist nicht alles. Die Social-Media-Kanäle des Klubs sind in den vergangenen zwei Jahren explodiert: Twitter von 45.000 auf 246.000, Instagram von 27.000 auf 260.000 und TikTok von 0 auf 472.000. Diese steigende Aufmerksamkeit haben die beiden Eigentümer in greifbare Einnahmen umgewandelt.

Der Verein hat mehrere Sponsoringverträge, unter anderem mit TikTok und Expedia unterschrieben. Die soziale Plattform TikTok ziert beispielhaft das Trikot von Wrexham. Die Zahl der Dauerkarteninhaber hat sich beinahe verdreifacht (2019: 2,609 - 2021: 5,892 - 2022: 6,820).

Und auch sportlich geht es in die richtige Richtung. Aktuell belegen die Waliser mit 33 Punkten den zweiten Platz der National League.

Zweite Runde in Reichweite

„Wir werden diese Mannschaft nächstes Jahr wieder hierher holen und den Aufstieg schaffen. Das verspreche ich - diese Stadt hat es verdient“, betonte McElhenney bei FX nach dem verpassten Aufstieg in der vergangenen Saison - und die Chancen stehen gut, dass er in dieser Saison erreicht wird.

Durch einen Sieg gegen die Spartans ist das Team in die erste Runde des FA Cup eingezogen. Bei der Übertragung des Qualifikationsspiels in den USA hatten weltweit rund 100 Millionen Haushalte die Möglichkeit, Wrexham live spielen zu sehen.

Wrexhams-Fans stören Schweigeminute für die Queen

Doch Wrexham sorgt nicht nur für positive Schlagzeilen. Erst im vergangenen Monat war der Verein in die Kritik geraten, nachdem Teile der Anhängerschaft während einer Schweigeminute zu Ehren des Todes der Queen gepfiffen haben.

In einem Statement verurteilte der Klub diejenigen, die vor dem National-League-Spiel gegen Dageham & Redbridge im September gebuht hatten.

„Es war enttäuschend zu hören, dass die Schweigeminute vor dem 4:1-Sieg gegen Dagenham & Redbridge von einigen wenigen Personen unter den 9.835 Zuschauern gestört wurde“, teilte der Verein in einer Erklärung mit und führte aus: „Wir möchten uns bei allen entschuldigen, die sich durch das Verhalten einer Minderheit beleidigt fühlten, und uns gleichzeitig bei der großen Mehrheit bedanken, die die Schweigeminute eingehalten hat.“

Am Ende ist Wrexham ein Projekt, das von Reynolds und McElhenney nicht hätte klüger aufgezogen werden können. Es ist das perfekte Beispiel, wie aus einem Verein, der seit Jahrzenten in der Versenkung verschwunden ist, mithilfe eines innovativen, strategischen und kreativen Marketings zu weltweiter Bekanntheit gekommen ist.