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Darts: Michael Smith, Final-Trauma wird zum Problem nach UK Open

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Darts: Michael Smith, Final-Trauma wird zum Problem nach UK Open

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Smiths Trauma wird zum Problem

Michael Smith verliert das Finale der UK Open auf dramatische Art und Weise. Das Endspiel-Trauma des Engländers wird so langsam zu einem echten Problem.
Danny Noppert siegt völlig überraschend im Finale der Darts UK Open im Decider. Michael Smith vergibt einen Matchdart und bleibt weiterhin ohne Major-Titel.
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

Er hatte in den UK Open einen Neun-Darter geworfen, die (bis dato) Nummer eins der Welt aus dem Turnier geworfen und mit Danny Noppert einen Finalgegner, der noch nie einen großen Titel bei der PDC gewonnen hatte. Und doch holte Michael Smith sein Final-Trauma wieder ein. (PDC Order of Merit: Aktuelle Weltrangliste im Darts)

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Mit 10:11 unterlag Smith dem Niederländer, obwohl dieser einen für ein UK-Open-Finale historisch schlechten Average von knapp unter 85 Punkten gespielt hatte. So langsam fragt man sich, was denn noch passieren muss, damit Smith endlich sein erstes Major-Turnier im Darts gewinnt.

Acht Mal stand er nun in einem großen Finale, zweimal sogar im größten überhaupt. Bei der Weltmeisterschaft 2019 und zuletzt bei der WM 2022 war das. Doch alle Finals endeten in bitteren Enttäuschungen und oft auch tränenreich.

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Smith konsterniert: „Acht Finals, acht Niederlagen“

„Es war absoluter Schrott. Meine Doppel waren schlecht, mein Scoring war schlecht. Acht Finals, acht Niederlagen“, fasste ein am Boden zerstörter „Bully Boy“ nach dem Endspiel zusammen, in welchem der Brite immer wieder von den Fans im englischen Minehead gefeiert und motiviert wurde.

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Ein Average von 90,33 Punkten und nur zehn Treffer bei 30 Versuchen auf Doppel waren am Ende zu wenig. Auch der Vorteil des Anwurfs im entscheidenden Leg half nicht. Es war zu wenig, obwohl der Average höher war als der seines Gegners.

So war das auch im WM-Finale 2022 gewesen. 99,22 Punkte hatte Smith da gegen den Schotten Peter Wright aufgelegt. Er hatte 20 Mal das Maximum von 180 Punkten erzielt, so viele 180er hatte noch kein Spieler vor ihm bei einem WM-Spiel geworfen.

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Doch alles, was Smith macht, es scheint einfach nicht genug für den ganz großen Wurf zu sein. Nach dem WM-Endspiel hatte er Tränen in den Augen gehabt - und es hatte ihn schwer getroffen, wie die Wochen danach zeigten.

Nach dem Finale der Weltmeisterschaft am 3. Januar 2022 war Smith sportlich in ein tiefes Loch gefallen. Nach vier Spieltagen stellt er das Schlusslicht der Premier League dar, in den Players-Championship-Turnieren gab es ebenfalls nicht viel zu holen für den 31-Jährigen. Erst jetzt, bei den UK Open, zeigte die Formkurve wieder deutlich nach oben.

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Das Trauma des Trainings-Weltmeisters

Doch gerade jetzt muss er schon wieder den nächsten großen Rückschlag verkraften, was ihm mental zunehmend schwer zu fallen scheint. Schon nach dem WM-Finale 2019 hatte Smith eine tiefe Krise überwinden müssen. Mit jedem verlorenen Endspiel scheint es dem hochbegabten Darts-Star schwerer zu fallen, sich wieder aufzurichten. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)

Der Kopf ist bei dem Mentalsport Darts der entscheidende Faktor. Und der scheint bei Smith nicht immer frei zu sein.

Schon seit Jahren gilt er als Trainings-Weltmeister. Sein Potenzial ist riesig, was er in den vergangenen Jahren auch immer öfter abrufen konnte. Nur nicht in den großen Finals. Und genau das dürfte so langsam ein Trauma bei dem Mann aus der kleinen Stadt St Helens zwischen Manchester und Liverpool auslösen.

Haben sich Gedanken und Ängste erst einmal verfestigt, dürfte es immer schwieriger sein, diese in den großen Finalspielen auf die Seite zu schieben. Mit jedem verlorenen Endspiel wird auch das nächste wohl etwas schwieriger. Das hat sich am Wochenende gezeigt, denn so gut war die Chance auf einen Major-Sieg noch nie zuvor.

Smith: „Es wird langsam langweilig“

Dass sich Smith auf Rang vier der Weltrangliste vorschob, dürfte nur ein schwacher Trost sein.

Es ist allerdings das Ergebnis seiner klaren Steigerung in den vergangenen zwei Jahren. Im Lockdown hatte Smith nicht nur ordentlich an Gewicht verloren, sondern sein Spiel auch auf ein neues Level gehoben. So gut wie bei der WM 2022 hatte man ihn wohl noch nie gesehen.

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Wenn er dieses Niveau halten kann, dann kann ein Major-Sieg eigentlich nur eine Frage der Zeit sein, wäre da nicht sein immer schlimmer werdendes Trauma.

„Ich bin der längste amtierende Chinese Open Champion. Es wird langsam langweilig“, hatte Smith vor dem Endspiel noch gesagt. Es war eine Anspielung an die Worte, mit denen ihn Zeremonienmeister John McDonald auf die Bühne ruft. „Winner of the Shanghai Darts Masters 2018″, nennt McDonald dann als den größten Triumph Smiths.

Ein vergleichsweise unwichtiger Titel, der endlich vom oberen Ende seines Briefkopfes verschwinden soll. Doch dafür muss das Trauma demnächst überwunden werden.