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"Motivation verloren": Latvala blickt auf VW-Zeit zurück

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"Motivation verloren": Latvala blickt auf VW-Zeit zurück

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"Motivation verloren": Latvala blickt auf VW-Zeit zurück

Jari-Matti Latvala blickt auf seine durchwachsene Zeit bei Volkswagen zurück - Gegen Sebastien Ogier war es schwierig, am Ende verlor der Finne die Motivation
Bei Volkswagen stand Jari-Matti Latvala im Schatten von Sebastien Ogier
Bei Volkswagen stand Jari-Matti Latvala im Schatten von Sebastien Ogier
© xpbimages.com

Bei Toyota blüht Jari-Matti Latvala wieder auf. In Monte Carlo und Schweden zeigte der Finne souveräne Leistungen und war vor allem auch gut gelaunt und locker. Dass er zu seiner alten Form gefunden hat, zeigte die Powerstage in Schweden. Statt die letzte Prüfung kontrolliert zu fahren und den wichtigen Comeback-Sieg für Toyota sicher ins Ziel zu bringen, gab Latvala Gas und stellte die Bestzeit auf. Die überraschend positive Vorstellung der gesamten Toyota-Mannschaft ist Balsam für die Seele des 31-Jährigen.

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Vier Jahre lang stand Latvala bei Volkswagen im Schatten von Sebastien Ogier und 2016 auch noch von Andreas Mikkelsen. Während Ogier 31 Rallyes und vier WM-Titel erringen konnte, entschied Latvala neun Rennen für sich. Obwohl er 2014 und 2015 Vizeweltmeister wurde, hatte er nie eine realistische Chance auf den WM-Gewinn. Nachdem es schon bei M-Sport Ford nicht geklappt hat, gestaltete sich auch die Zeit bei Volkswagen schwierig.

"Volkswagen war das stärkste Team in der Rallye-Geschichte", blickt Latvala im WRC-Podcast zurück. "2013 musste ich zunächst das Auto kennenlernen und ich wurde auch besser. 2014 hatte ich dann die Chance, gegen Sebastien um die WM zu kämpfen. Aber ich machte gegen Ende des Jahres zu viele Fehler und verlor meine Chance. 2015 war ein Jahr, wo ich wusste, dass ich es noch einmal probieren kann. Ich hatte einen guten Start in Monte Carlo, aber dann lief es nicht so gut und Ogier gewann seinen dritten WM-Titel."

2016 wurde dann zu einem extrem schwierigen Jahr für Latvala: "Dann kam 2016 und ich dachte mir, dass jetzt das Jahr ist, in dem ich versuchen will, die WM zu gewinnen. Aber dann hatte ich gleich zu Beginn zwei schlechte Rallyes. Mit dem Sieg in Mexiko war ich wieder vorne, aber anschließend hatte ich wieder einen Ausfall." Abgesehen vom Mexiko-Sieg fuhr Latvala nur noch zwei weitere Male auf das Podest. Vor allem der Herbst gestaltete sich frustrierend.

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Motivation war im Sommer 2016 im Keller

Im Rückblick gibt Latvala zu, dass er die Motivation verloren hatte. "Ich realisierte schon im Frühling, dass ich die WM nicht gewinnen kann. Ich war mehrmals in der WM Zweiter und Dritter. Aber an diesem Punkt habe ich meine Motivation verloren. Ich wollte die WM gewinnen und nicht mehr nur einzelne Rallyes. Drei Jahre hat Sebastien gewonnen und nun wollte ich es probieren, aber es hat nicht geklappt."

Latvala scheiterte an der Hürde Ogier. Da sie das gleiche Auto zur Verfügung hatten und von Volkswagen optimal unterstützt wurden, lag der Unterschied hinter dem Lenkrad. Latvala musste sich mit der öffentlichen Kritik auseinandersetzen, dass er nicht so gut ist wie Ogier. "Man sitzt im gleichen Auto und ich versuchte, so wie Seb zu fahren. Denn nur das Fahren macht den Unterschied. Ich versuchte so zu fahren und so zu bremsen wie er. Deswegen entfernte ich mich von meiner Identität und meinem eigenen Stil. Dadurch wurde meine Performance noch schlechter, weil ich nicht so fahren kann wie er."

Durch den Rückzug von Volkswagen stand Latvala vor dem WRC-Aus. Er spielte schon mit dem Gedanken, in der finnischen Meisterschaft an den Start zu gehen. Doch Tommi Mäkinen glaubte an seinen Landsmann und schenkte ihm das Vertrauen. Dadurch stand Mikkelsen auf der Straße. Im Toyota-Team arbeiten viele ehemalige Rallye-Fahrer und Beifahrer. Sie verstehen die Gefühle eines sensiblen Fahrers wie Latvala. Offenbar schafften es Mäkinen und Co., dem Finnen das richtige Selbstvertrauen zurückzugeben.

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Die Powerstage in Schweden war das Tüpfelchen auf dem i. "Auch Malcolm Wilson hat mir gratuliert und mir gesagt, dass ich wieder der Alte bin", sagt Latvala über seinen ehemaligen Chef. "So wie ich mich jetzt zu Saisonbeginn gefühlt habe, war es das letzte Mal 2014 der Fall. Es fühlt sich sehr schön an. Jetzt ist es wichtig, dieses Gefühl für die ganze Saison zu halten", lacht der Routinier. In der WM führt Latvala mit vier Punkten Vorsprung vor Ford-Pilot Ogier.

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