Home>Motorsport>WEC>

Hitze in Le Mans: Ab 32 Grad tritt neue Regel in kraft

WEC>

Hitze in Le Mans: Ab 32 Grad tritt neue Regel in kraft

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Hitze in Le Mans: Ab 32 Grad tritt neue Regel in kraft

Ein Bulletin des ACO bringt die Stintplanungen der Le-Mans-Teams durcheinander - 32 Grad Celsius über zwei Stunden: Fahrzeit wird auf maximal 80 Minuten begrenzt
Die Sonne wird in Le Mans nicht nur den Asphalt enorm aufheizen
Die Sonne wird in Le Mans nicht nur den Asphalt enorm aufheizen
© xpbimages.com

Die 24 Stunden von Le Mans 2017 werden voraussichtlich zu einer regelrechten Hitzeschlacht. Die Vorhersage des offiziellen Dienstes von Meteo France weist für die Renntage (Samstag und Sonntag) hochsommerliche Temperaturen von 27 bis 31 Grad Celsius aus. Für die Piloten wird die Jagd über die 13,6 Kilometer lange Strecke somit zu einem noch härteren Kampf. Aus Furcht vor Dehydration und daraus entstehenden Gefahren hat der ACO eine neue Regel in kraft gesetzt.

{ "placeholderType": "MREC" }

In einem am Dienstagabend an die Teams verteilten Bulletin heißt es, dass die Piloten maximal 80 Minuten am Stück fahren dürfen, sobald "die gefühlte Temperatur über einen Zeitraum von zwei Stunden oder mehr bei 32 Grad Celsius oder darüber liegt". Klartext: Es geht nicht um die in der Boxengasse von Meteo France erfassten Realtemperaturen, sondern vielmehr kommt es auf das Empfinden an. Auch Faktoren wie Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Wind spielen mit hinein.

"Echt wahr? Diese Regel gibt es? Die muss aber brandneu sein, ich weiß bisher gar nichts davon. Ist ja verrückt", so die erste Reaktion von Porsche-Werksfahrer Nick Tandy. "80 Minuten sind nicht einmal zwei Stints. Das ist schon extrem", findet Markenkollege Timo Bernhard. "Wir können den Fahrerwechsel in der Zeit des Tankens schaffen. Aber man muss dann ja mit den gebrauchten Reifen des Kollegen weiterfahren. Das ist schon ungewöhnlich."

Bei Hitze: Fahrerwechsel nach jedem einzelnen Stint

{ "placeholderType": "MREC" }

Ein normaler Stint über 14 Runden in einem der LMP1-Fahrzeuge von Porsche oder Toyota dauert rund 47 Minuten. Einen kompletten zweiten Stint dürfte ein Pilot also nach dem ersten Nachtanken nicht mehr folgen lassen. "Da laufen bei uns schon entsprechende Berechnungen. Man hat sich das Reglement noch einmal genau angeschaut, damit alle wissen: Achtung, wenn diese Regelung in Kraft tritt, gilt ab jenem Moment die maximale Fahrzeit von 80 Minuten", so Rob Leupen.

"Es kann sehr entscheidend werden. Wenn ein Auto gerade beim Stopp war, in Führung liegt und auf drei oder vier Stints angesetzt ist, dann aber nach 80 Minuten wieder der Fahrer gewechselt werden muss, bringt es alles durcheinander", fügt der TMG-Geschäftsführer an. "Für den normalen Boxenstopp-Rhythmus ist die Marke von 80 Minuten unglücklich, aber es hat medizinische Gründe. Da ist fundiert darüber gesprochen worden. Die Vorgabe von 80 Minuten hat medizinisch nachvollziehbare Gründe."

Die im Bulletin dargelegte Regel gilt nur für die Fahrzeuge ohne Klimaanlage. Die LMP1-Werksautos verfügen nicht über eine Air Condition, sondern halten die Temperaturen über eine intensive Luftzirkulation im erträglichen Rahmen. "Da kann es also dann sein, dass wir bei jedem Stopp den Fahrer wechseln müssen. Das passt eigentlich gar nicht zu Le Mans. Aber es sind halt geltende Regelungen", erklärt Toyota-LMP1-Projektleiter John Litjens.

"Wenn das hier schon so läuft, was machen wir denn dann erst in Austin oder Bahrain? Müssen wir dann nach einer Viertelstunde raus? Kann ja nicht sein", wundert sich Nick Tandy. Andre Lotterer erklärt: "Ich hatte mal in Bahrain eine haarige Situation. Ich musste einen Doppelstint fahren. Am Ende war ich so platt, dass die Wahrnehmung sich erheblich verändert hat. Das Gefühl für Geschwindigkeiten und Verkehr war sehr seltsam. Das war schon grenzwertig. So gesehen ist die neue Regel wirklich sinnvoll und sorgt für mehr Sicherheit."

{ "placeholderType": "MREC" }

© Motorsport-Total.com