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Le Mans: Porsche und Toyota bei 24-Stunden-Rennen im Gefühlschaos

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Le Mans: Porsche und Toyota bei 24-Stunden-Rennen im Gefühlschaos

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So verrückt waren die 24 Stunden von Le Mans

Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans bietet erneut viel Spektakel. Porsche jubelt nach einer historischen Aufholjagd. Toyotas Fluch hält auch im 19. Anlauf an.
Porsche holt den dritten Le Mans-Sieg in Folge. Überraschung: LMP2 von Jackie Chan Racing Team auf Platz 2
Markus Riderer
Markus Riderer
von Markus Riderer

In 24 Stunden kann eine Menge passieren. Beim legendären 24-Stunden-Rennen in Le Mans bekamen dies gleich mehrere Teams zu spüren. Vor 258.500 Zuschauern bei der 85. Auflage des Motorsport-Klassikers erwischte es vor allem Toyota hart.

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Der japanische Automobilhersteller verlor innerhalb von zweieinhalb Stunden alle Siegchancen - und das auf teilweise kuriose Weise. Auch Porsche erlebte ein Auf und Ab, durfte am Ende jedoch dank einer historischen Aufholjagd jubeln.

SPORT1 fasst die Besonderheiten des Rennens zusammen:

- Pleiten, Pech und Pannen bei Toyota

Bei Toyota hielt der Fluch von Le Mans an. Auch im 19. Anlauf verpassten die Japaner ihren ersten Sieg an der Sarthe. Trotz dreier Fahrzeuge im Feld und mehrstündiger Führung durfte Toyota am Ende erneut nicht jubeln.

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Die Nacht von Le Mans wird zum Drama für Toyota
01:21
Die Nacht von Le Mans wird zum Drama für Toyota

Als Kamui Kobayashi als Führender im Toyota #7 zu einem Routinestopp an die Box fuhr, nahm das Schicksal seinen Lauf. Ein Streckenposten forderte den ehemaligen Formel-1-Fahrer wegen herannahender Fahrzeuge am Ende der Boxengasse zum Anhalten auf. Ein verkleideter vermeintlich zweiter Streckenposten hielt Kobayashi daraufhin zum Losfahren an, was von seinem Team sofort unterbunden wurde.

"Das Problem war, dass Kamui am Boxenausgang stand und nicht mehr im Boxenmodus war. Im Boxenmodus wird elektrisch gestartet", erklärte Technikchef Pascal Vasselon: "So waren es mehrere Starts, die auf die Kupplung kamen. Und dadurch ging sie kaputt."

Die Folge: Kobayashi musste das Rennen vorzeitig beenden.

Neben des Ausfalls des Toyota #7 schied auch das Auto #9 wegen der Folgen einer Kollision aus. Zu allem Überfluss raubte ein Defekt des Hybridantriebs dem Toyota #8 mit dem ehemaligen Formel-1-Fahrer Sebastien Buemi alle Chancen - alles in nur zweieinhalb Stunden.

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Toyota Teamchef nach Le Mans-Debakel fassungslos
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Toyota Teamchef nach Le Mans-Debakel fassungslos

- Porsche gelingt unglaubliche Aufholjagd

Das Porsche-Team erlebte während der 24 Stunden ein Wechselbad der Gefühle. Der spätere Sieger Porsche #2 erwischte einen denkbar schlechten Start und schien bereits nichts mehr mit dem Rennausgang zu tun zu haben.

Ein technischer Defekt zwang das Team um Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley in die Box. Nach dem Austausch der Motor-Getriebe-Einheit kam das Auto als 55. wieder auf die Strecke, startete eine unvergleichliche Aufholjagd und setzte sich 67 Minuten vor dem Ende an die Spitze.

Porsche #1 erlebte ein gegenteiliges Schicksal. Das Trio Neel Jani, Andre Lotterer und Nick Tandy lag zwölf Stunden komfortabel in Führung, ehe ein Defekt zuschlug. Da der Öldruck fehlte, musste Lotterer das Weltmeister-Auto knapp vier Stunden vor dem Ende abstellen. "Le Mans kann so grausam sein", gab der Deutsche zu Protokoll.

Hartley: "Le Mans ist immer unvorhersehbar"
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Hartley: "Le Mans ist immer unvorhersehbar"

- Jackie Chans Team verpasst Sensation

Für einen Hauch Hollywood-Glamour sorgte auch Jackie Chan DC Racing. Das chinesische Team der gleichnamigen Martial-Arts-Ikone schnupperte in Le Mans sogar am Gesamtsieg.

Nach dem Aus des Porsche #1 fanden sich die Chinesen plötzlich an der Spitze des Feldes wieder. Damit war zum ersten Mal in der Geschichte des 24-Stunden-Rennens in Le Mans ein Le Mans Prototype 2 (LMP2), also die kleinere Klasse von Privatteams, in Führung.

Am Ende verpasste das Team die Sensation mit einer Runde Rückstand. Mitgründer Jackie Chan konnte derweil nicht vor Ort sein. Der 63-Jährige schaltete sich jedoch per Telefon zu.

- Fußball-Weltmeister scheidet aus

Mit Fabien Barthez war auch ein ehemaliger Fußballer im Fahrerfeld vertreten. Der französische Weltmeister von 1998 nahm im Panis-Barthez-Competition-Team zum dritten Mal am 24-Stunden-Rennen teil, erlebte aber ein bitteres Ende.

Nachdem der 45 Jahre alte ehemalige Torhüter zwischenzeitlich einen guten zehnten Platz belegte, musste er sein Auto knapp vier Stunden vor Schluss wegen Kupplungsprobleme abstellen.