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Motorrad: Romano Fenati im Kreuzfeuer - lebenslange Sperre gefordert

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Motorrad: Romano Fenati im Kreuzfeuer - lebenslange Sperre gefordert

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Berufsverbot für Fenati gefordert

Unfassbar: Romano Fenati greift einem Moto2-Rivalen bei 230 Sachen in die Bremse. Die Strafe fällt mild aus, ein MotoGP-Star fordert seinen Rauswurf.
Romano Fenati hat sich mit dem Griff in die Bremse seines Gegners die Karriere offenbar verbaut. Sein aktuelles Team wirft ihn raus, das kommende wohl auch.
SPORT1
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von SPORT1

Er war ein Siegfahrer in der Moto3, ein Mann, dessen sportliche Fähigkeiten nicht infrage stehen - mit dieser Aktion aber hat er die Frage aufwerfen, ob er in diesem Beruf richtig aufgehoben ist.

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Der italienische Moto2-Pilot Romano Fenati hat beim Großen Preis von San Marino für einen unglaublichen Skandal gesorgt.

Der 22 Jahre alte Fenati, Kalex-Pilot beim Team Marinelli Snipers, fasste seinem Landsmann Stefano Manzi auf der langen Geraden vor Kurve 8 bei Tempo 230 an den Lenker und zog dessen Vorderradbremse. Der 19 Jahre alte Manzi vom Forward Racing Team konnte trotz eines leichten Rutschers gerade noch einen Sturz verhindern.

Während die MotoGP-Verantwortlichen Fenati für die Aktion bemerkenswert mild bestraften, scheint er seinen Vertrag für 2019 verspielt zu haben. Ein prominenter Kollege fordert gar eine lebenslange Sperre.

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Romano Fenati für zwei Rennen gesperrt

Anlass für Fenatis Ausraster war offensichtlich Manzis Verhalten bei einem vorausgehenden Überholversuch: Manzi machte die Tür zu, letztendlich fielen beide zurück.

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Die Strafe für Fenati folgte auf der Stelle. Die Rennleitung nahm ihn mit der Schwarzen Flagge aus dem Rennen. Einige Stunden später wurden die weiteren Konsequenzen verkündet: zwei Rennen Sperre, Fenati verpasst damit die kommenden Grand Prix' in Aragon und Thailand.

Im offiziellen Statement zur Sperre erklärte der Motorrad-Weltverband FIM: "Die Piloten müssen in einer verantwortungsvollen Art und Weise fahren, die für die anderen Wettbewerber und Teilnehmer keine Gefahr darstellt, weder auf der Strecke, noch in der Boxengasse." Fenatis Team akzeptierte die Sperre und entschuldigte sich, kündigte aber keine weiteren Konsequenzen an.

Ironische Pointe der Geschichte: Fenati hat für 2019 bei Forward unterschrieben, dem Team von Manzi. Der dann einsteigende Partner MV Agusta machte am Montag jedoch klar, dass es den Deal nun als nichtig betrachtet. "Ich werde alles tun, das zu stoppen", kündigte MV-Agusta-Boss Giovanni Castiglioni bei Instagram an.

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Auch Manzi wurde wegen seines Verhaltens im Zweikampf mit Fenati bestraft. Wegen "unverantortlichen Fahrens" wird er in Aragon sechs Plätze nach hinten versetzt.

Cal Crutchlow: "Er hat ein ernstes Problem"

Dem früheren MotoGP-Piloten Colin Edwards geht die Strafe nicht weit genug. "Er hat ein Leben in Gefahr gebracht", erregte Edwards sich in seiner Rolle als TV-Experte bei BT Sport: "Das ist unglaublich. Soll das ein Witz sein? Man muss ihm jetzt sagen: Pack deine Sachen, bis nächstes Jahr. Das ist aberwitzig!"

Cal Crutchlow fordert eine lebenslange Sperre für Romano Fenati
Cal Crutchlow fordert eine lebenslange Sperre für Romano Fenati

Der noch aktive britische MotoGP-Veteran Cal Crutchlow ging noch weiter. "Ich denke, er sollte nie wieder ein Motorradrennen bestreiten", sagte der 32-Jährige: "Das kann man nicht machen mit einem anderen Motorrad-Racer. Wir riskieren so schon unser Leben. Es gab vorher Kontakt, aber den gibt es immer, das ist Rennsport. Aber wenn jemand an deine Bremse greift, hat er es verdient rausgeworfen zu werden."

Crutchlow sieht nach der milden Strafe der Verantwortlichen nun Fenatis Team in der Pflicht, ihn rauszuwerfen: "Wenn sie ihn behalten, sind sie absolut dumm."

Der Brite verdeutlichte, dass Fenatis Aktion auch in der zum Teil eigenwilligen Racing-Welt ohne Beispiel ist: "Versteht mich nicht falsch: Ich kann hitzköpfig sein, jeder andere Fahrer kann hitzköpfig sein. Aber er hat ein ernstes Problem."

Nicht der erste Skandal

Fenati fiel bereits in der Vergangenheit desöfteren negativ auf.

Im Jahr 2015 hatte Fenati für Aufsehen gesorgt, als er sich während des Warm-ups in Argentinien mit seinem Rivalen Niklas Ajo stritt, nach ihm trat und schlug - und am Ende dessen Motorrad abschaltete. Im Jahr darauf flog er nach einer Auseinandersetzung mit dem Crewchef aus dem Rennteam und der Akademie von Valentino Rossi.

Romano Fenati wurde im Jahr 2017 Moto3-Weltmeister
Romano Fenati wurde im Jahr 2017 Moto3-Weltmeister

Fenati sei "zu aggressiv" gewesen und habe trotz mehrfacher Verwarnungen weiter gegen interne Regeln verstoßen, begründete damals VR46-Teamchef Pablo Nieto den Schritt: "Ich hoffe, dass er über die Situation nachdenkt und versucht, sich zu bessern und sich als Fahrer weiterzuentwickeln, wie ein richtiger Profi."

Seine sportliche Klasse bewies Fenati - aktuell auf Platz 19 in der Moto2-WM-Wertung, indem er im Jahr 2017 für das Team Marinelli Snipers drei Siege in der Moto3 holte und WM-Zweiter wurde. Sein Temperament hat er offensichtlich immer noch nicht im Griff.