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Webb: Miller hatte den ein oder anderen Wutausbruch

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Webb: Miller hatte den ein oder anderen Wutausbruch

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Webb: Miller hatte den ein oder anderen Wutausbruch

MotoGP-Rennleiter Mike Webb spricht über seine Auseinandersetzungen mit Jack Miller und erklärt, warum es der MotoGP-Aufsteiger 2015 sehr schwer haben wird
Jack Miller konnte Bestrafungen in der Vergangenheit häufig nicht verstehen
Jack Miller konnte Bestrafungen in der Vergangenheit häufig nicht verstehen
© KTM

Jack Millers Fahrstil kann durchaus als aggressiv bezeichnet werden. In der abgelaufenen Saison geriet er vor allem in der entscheidenden Phase des WM-Kampfs immer wieder mit seinem großen Rivalen Alex Marquez aneinander. In Mugello wurden dem Australier sogar zwei Strafpunkte aufgebrummt. Rennleiter Mike Webb verrät nun, dass er mit dem Australier in den vergangenen Jahren das ein oder andere Mal aneinandergeraten ist.

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"Jack ist ein echter Charakter, er hat eine starke Persönlichkeit. Ich komme gut mit ihm klar, aber natürlich hasst er mich manchmal, wenn ich ihm sage, dass er einige Sachen nicht machen soll", erklärt Webb gegenüber 'Crash.Net' und nennt ein Beispiel: "Jack hat einen starken Willen und wenn wir ihn für etwas bestrafen, dann macht er es relativ laut deutlich, dass er es nicht akzeptiert, dass er etwas falsch gemacht hat."

"Aber innerhalb kurzer Zeit beruhigt er sich dann, versteht es und macht anschließend weiter. Das Gute ist, dass er reif genug ist, um es nicht an sich ranzulassen. Er sagt dann einfach: 'Okay, das ist vorbei. Ich hatte meinen Wutausbruch und jetzt fahre ich wieder'", berichtet Webb. Im kommenden Jahr wird Miller für LCR-Honda in der MotoGP an den Start gehen. Ein zu großer Schritt für ihn?

"Ohne Frage fährt ein erfolgreicher Grand-Prix-Pilot, egal in welcher Klasse, auf einem sehr, sehr hohen Level. Also lasse ich den fahrerischen Aspekt außen vor. Für mich ist es eine Frage von Reife und Respekt", leitet Webb seine Einschätzung ein und erklärt: "Die Moto2- und Moto3-Bikes sind einfacher zu fahren, haben viel weniger Leistung und eine Menge Leute können sie wirklich schnell fahren. Außerdem gibt es in jeder Kurve alternative Linien, was bedeutet, dass du dir auch Fehler erlauben kannst."

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"In der MotoGP sind die Konsequenzen, wenn du etwas falsch machst, sehr hoch. Die Möglichkeiten sind in jeder Kurve limitiert. Es gibt quasi nur eine Linie, die du erwischen musst, und es gibt eine kleine Bremszone, die du treffen musst. Es gibt kaum Platz für Fehler und die Fahrer müssen die Konsequenzen verstehen, wenn sie es übertreiben", erklärt der MotoGP-Rennleiter.

Miller wie Redding?

"Ein gutes Beispiel ist Scott Redding. In der Moto2 war er ein sehr, sehr guter Fahrer. Er war dem Motorrad weit voraus und seine Fähigkeiten lagen weit über dem Limit des Bikes. Er konnte problemlos schnell fahren, sich eine Menge erlauben und trotzdem die Kontrolle behalten", so Webb über den ehemaligen Moto2-Vizeweltmeister, der 2014 sein erstes Jahr in der Königsklasse absolvierte.

"In der MotoGP ist er natürlich auch ein exzellenter Fahrer und sein Fortschritt war in diesem Jahr wirklich gut. Aber man kann auch sehen, wie sehr er sich anstrengen und konzentrieren muss. Die Extravaganz, die wilden Überholmanöver und das alles kann er sich in der MotoGP nicht mehr leisten. Du musst viel kontrollierter fahren", sagt Webb weiter und vermutet: "Das gleiche wird auch Jack passieren."

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"In der Moto3 war er ganz klar ein herausragender Pilot und seine Fähigkeiten lagen weit über dem, was das Motorrad erlaubt hat. Aber in der MotoGP liegt eine Lernkurve vor ihm. Selbst wenn er die Geduld und die Reife hat, mit den Erwartungen umzugehen, dass er ein großartiger MotoGP-Fahrer werden wird, dann kann er sich trotzdem nicht auf das Bike schwingen und es wie eine Moto3-Maschine fahren."

"Jacks größte Veränderung habe ich in den vergangenen beiden Rennen (Japan und Australien; Anm. d. Red.) bemerkt. Er hatte ein paar schlechte Ergebnisse hinter sich und sein Vorsprung in der Weltmeisterschaft war geschmolzen. Man konnte sehen, wie der Druck auf ihm lastete. In Australien war ich wirklich beeindruckt, wie er das Ruder herumgerissen hat. Wenn er diese Reife auch in der MotoGP an den Tag legt, dann wird er sich gut schlagen", ist sich Webb sicher.

In der abgelaufenen Saison hatte Miller die Moto3-Weltmeisterschaft lange angeführt, hatte am Ende allerdings knapp das Nachsehen gegen den neuen Champion Alex Marquez. Während Miller direkt in die MotoGP wechselt, wird der Spanier im kommenden Jahr allerdings zunächst einmal nur den Sprung in die Moto2 wagen.