Home>Motorsport>MotoGP>

Flag-to-Flag: Lorenzos Vorschlag scheitert

MotoGP>

Flag-to-Flag: Lorenzos Vorschlag scheitert

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Flag-to-Flag: Lorenzos Vorschlag scheitert

Das Flag-to-Flag-System hat in der Saison 2014 viele Diskussionen verursacht: Jorge Lorenzo ist kein Fan dieses Modells und stellt seinen Vorschlag vor
Jorge Lorenzo möchte, dass die Fahrer zum Motorradwechsel gezwungen werden
Jorge Lorenzo möchte, dass die Fahrer zum Motorradwechsel gezwungen werden
© FGlaenzel

Seit der Saison 2005 wird in der MotoGP auf das Flag-to-Flag-System gesetzt. Bis zur Saison 2004 kam es zu einem Rennabbruch, wenn bei einem als Trockenrennen deklarierten Rennen Regen einsetzte. Dadurch kam es teilweise zu Problemen mit den TV-Übertragungen, die mit den geplanten Sendezeiten kollidierten. Auf Wunsch der Fernsehsender wurde das Flag-to-Flag-System eingesetzt, dass für Spannung sorgt und das Problem mit den Sendezeiten umgeht.

{ "placeholderType": "MREC" }

Bei Regen haben die Fahrer die Chance, ihre Boxen anzusteuern und zum Ersatzmotorrad zu wechseln, das mit Regenreifen ausgerüstet ist. Die Entscheidung, wann der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel ist, trifft der Fahrer basierend auf seinem Gefühl. Im Laufe der Saison 2014 kam es zu einigen Fehleinschätzungen.

So vergab Honda-Werkspilot Marc Marquez beim Rennen in Aragon einen möglichen Sieg, weil er das Rennen trotz Regen mit Slicks beenden wollte. Marquez stürzte und verlor viele Positionen. Teamkollege Dani Pedrosa ereilte das gleiche Schicksal. Der Spanier stürzte ebenfalls. Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo holte durch eine weniger riskante Strategie den Sieg.

Doch beim Saisonfinale in Valencia hatte Lorenzo kein glückliches Händchen. Der Ex-Champion fuhr zum Motorradwechsel in die Boxengasse und verlor durch seine konservative Strategie viel Zeit. Da der Regen nicht anhaltend war, rutschte Lorenzo aus den Top 15 und gab das Rennen wenig später auf. Durch diesen Strategiefehler verlor Lorenzo den Kampf um den Vizetitel und beendete die Saison als WM-Dritter.

{ "placeholderType": "MREC" }

Es ist kein Geheimnis, dass Lorenzo vom Flag-to-Flag-System nicht begeistert ist. "Meiner Meinung nach ist das Flag-to-Flag-System für die Show und die Unterhaltung sehr gut", bemerkt er. "Doch ich denke, es ist nicht die beste Lösung, wenn es um die Sicherheit der Fahrer geht. Ich kann verstehen, dass es für die TV-Übertragungen schwierig ist, ein Rennen zu unterbrechen. Doch es ist zu gefährlich, mit Slicks zu fahren."

Lorenzo wünscht sich, dass die Motorradwechsel zur Pflicht werden, sobald Regen einsetzt: "Eine Möglichkeit wäre, die Fahrer zu zwingen, an die Box zu fahren, wenn die weiße Flagge geschwenkt wird. Man sagt nicht mehr, 'es regnet, ihr könnt die Box ansteuern, wenn ihr möchtet', sondern man sagt: 'Ihr müsst die Box ansteuern'. Das wäre gut."

"Ich wäre dafür, dass die Fahrer innerhalb von zwei Runden an die Box kommen müssen, wenn die weiße Flagge geschwenkt wird. Doch mein Vorschlag stieß nicht auf Zustimmung. Deshalb bleibt es so wie es ist", bedauert der viermalige Weltmeister, der seit seinem Assen-Sturz vor eineinhalb Jahren nur ungern im Regen fährt. Doch auch wenn Lorenzos Vorschlag momentan kaum Befürworter hat, ist die Idee nicht vom Tisch. Mit den Intermediate-Reifen von Michelin in der Saison 2016 könnte Lorenzos Idee in ein anderes Licht gerückt werden.

Wie schwierig es ist, beim Flag-to-Flag-System den richtigen Zeitpunkt zu treffen, weiß auch LCR-Pilot Cal Crutchlow, der das jetzige System dennoch als gute Lösung ansieht: "Es ist schwierig, die richtige Entscheidung zu treffen. Wir haben in der Sicherheits-Kommission darüber gesprochen und waren der Meinung, dass die jetzige Lösung die beste ist."

{ "placeholderType": "MREC" }

"Der Fahrer trifft die Entscheidung, in die Box zu fahren, wenn es regnet. Wenn man nicht das Motorrad wechseln möchte, dann lässt man es. Wenn man das Risiko eingehen möchte, was Marc und Dani in Aragon getan haben, dann muss man das Risiko eingehen", schildert der Brite und kommt zu dem Entschluss: "Ich denke, der Fahrer, der das Rennen anführt, hat es am schwersten, die richtige Entscheidung zu treffen."