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Bradl verteidigt Open-Wechsel: "Ist kein großer Fehler"

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Bradl verteidigt Open-Wechsel: "Ist kein großer Fehler"

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Bradl verteidigt Open-Wechsel: "Ist kein großer Fehler"

Stefan Bradl wehrt sich gegen die Kritiker, die in seinem Wechsel zu Forward einen Rückschritt sehen - Der Deutsche hofft unter anderem auf das neue Reglement

Stefan Bradl hat mit seinem Wechsel von LCR zu Forward viele Menschen überrascht. Während die meisten den mehr oder weniger freiwilligen Gang des Deutschen in die Open-Klasse nicht nachvollziehen können, verteidigt der ehemalige Moto2-Weltmeister seine Entscheidung. Der 24-Jährige ist der Ansicht, dass der Wechsel zu Forward seiner Karriere einen neuen Auftrieb verschaffen kann.

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"Es war in der Sommerpause eine sehr kuriose Zeit, es hat sich viel getan", erinnert sich Bradl bei 'ServusTV' zurück und erklärt noch einmal: "Für mich ist eine Entscheidung notwendig gewesen und dann ist diese Entscheidung gefallen, mich für Forward zu entscheiden. Das ganze hat sich alles in kurzer Zeit ergeben."

Die Situation bei LCR stellte sich damals so dar, dass Honda Bradl nicht mehr haben wollte, Teamchef Lucio Cecchinello allerdings gerne mit dem Deutschen weitermachen wollte. Dafür fehlte ihm allerdings das nötige Kleingeld, da HRC Bradl nicht länger unterstützen wollte. Als Cecchinello das Geld dann zusammengekratzt hatte, hatte Bradl, der die Zeit davonlaufen sah, bereits bei Forward unterschrieben.

Viel Kritik am Wechsel

Viele MotoGP-Fans können diese Entscheidung nicht nachvollziehen. So gaben beispielsweise bei einer Umfrage auf 'Motorsport-Total.com' jüngst 82,26 Prozent der Teilnehmer an, dass sie Bradls Wechsel als Rückschritt ansehen. Eine Behauptung, gegen die sich der 24-Jährige wehrt: "Erst einmal ist es so: Wenn man sich die Tabelle anschaut, dann ist Aleix Espargaro, der jetzt in diesem Team fährt, in der Weltmeisterschaft drei Plätze (es sind zwei; Anm. d. Red.) vor mir."

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Grundsätzlich könne die Forward-Yamaha also "kein schlechtes Paket sein." Die nackten Zahlen geben Bradl, der aktuell 18 Zähler hinter Espargaro liegt, zwar recht, allerdings muss man auch beachten, wie dieses Zwischenergebnis zu Stande gekommen ist. Während der Spanier konstant gepunktet hat und lediglich in Indianapolis und zuletzt in Misano leer ausgegangen ist, hat Bradl 2014 bereits fünf Nullrunden hingelegt.

Wenn Bradl die Zielflagge gesehen hat, dann fast immer vor Espargaro. Das darf man eigentlich auch erwarten, da es sich bei Bradls Honda immerhin um eine Werksmaschine handelt. Zudem ist Espargaro 2014 der einzige Pilot, der diese enorme Leistung aus der Open-Yamaha herausquetschen kann. Seine Teamkollegen Colin Edwards und Alex de Angelis holten zusammen lediglich 14 Zähler - Espargaro bereits 92.

Neuanfang bei Forward?

Trotzdem glaubt Bradl an seinen neuen Arbeitgeber und erklärt: "2015 wird es in der MotoGP noch so ähnlich sein wie dieses Jahr, aber 2016 wird sich sehr viel ändern mit neuem Reglement, neuen Reifen und so weiter. Von daher ist meine persönliche Meinung, dass es kein so großer Fehler ist, mich auf ein Open-Bike zu setzen und dann auch einmal die Vorteile genießen zu können."

Fakt ist, dass Bradls Entwicklung bei LCR stagniert, sogar rückläufig ist. Holte er 2013 noch insgesamt 156 Punkte, einen Podiumsplatz und WM-Platz sieben, liegt er in dieser Saison mit 74 Zählern nur an neunter Stelle. Sein bestes Ergebnis 2014 war ein vierter Platz in Austin. Zudem zogen sich viele Stürze wie ein roter Faden durch die Saison. Der Wechsel zu Forward könnte für Bradl also - Material hin oder her - ein Neuanfang sein.

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Gleichzeitig erhöht es allerdings auch den Druck auf den Deutschen. Honda hat das Vertrauen in ihn bereits verloren. Bringt er nun auch bei Forward nicht die gewünschten Ergebnisse, wäre wohl auch bei Yamaha die Hoffnung auf eine größere Zukunft endgültig verbaut. 2015 wird für Bradl ein richtungsweisendes Jahr werden.

Cuzari: "Bradl ist ein Champion"

Sein zukünftiger Teamchef Giovanni Cuzari ist allerdings von den Fähigkeiten seiner Neuerwerbung überzeugt. "Erst einmal kann ich nicht vergessen, dass Stefan schon einmal Weltmeister in der Moto2 war, was eine wirklich starke Leistung ist. Ich erwarte von ihm, dass er das macht, was er auch gerade macht", erklärt Cuzari bei 'ServusTV'.

"Er ist ein Champion. Ich mag seinen Fahrstil und ich mag ihn als Person. Ich bin wirklich sehr glücklich, dass sich Stefan meinem Team angeschlossen hat, um nächstes Jahr ein noch größerer Champion zu sein", so der Forward-Teamchef. Ob die Ehe zwischen Bradl und Forward Früchte tragen wird, wird sich frühestens 2015 zeigen. Dann hat Bradl die Chance, es seinen Kritikern auch auf der Strecke zu beweisen.