Ausgerechnet ein Motorschaden hat das starke Debüt des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Fernando Alonso bei den legendären 500 Meilen von Indianapolis verdorben. 21 Runden vor dem Ende des Oval-Klassikers ging das Aggregat am McLaren-Honda des 35-Jährigen hoch und raubte dem Spanier die Chance auf ein Top-Ergebis. Den Sieg bei der 101. Auflage sicherte sich der 40-jährige Japaner Takuma Sato in einem dramatischen Finale (Der LIVETICKER zum Nachlesen).
Sato triumphiert beim Indy500
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"Es ist sehr schade. Ich denke, wir hätten ein gutes Ergebnis verdient gehabt", sagte Alonso, der den Tag bis zu seinem technischen K.o. vollauf genossen hatte: "Das war eine der besten Erfahrungen in meiner Karriere. Ich bin gegen die Besten im Oval gefahren, ich konnte mit ihnen mithalten. Wenn ich wiederkomme, dann bin ich schlauer, als ich es jetzt war."
Bei ESPN sprach er sogar von einem "der besten Rennen meiner Karriere".
Alonso mehrere Runden in Führung
Von Startplatz fünf aus hielt sich Alonso dank einer bemerkenswert cleveren Fahrweise lange in der Spitzengruppe. Bei Geschwindigkeiten von teilweise mehr als 360 km/h auf dem Indianapolis Motor Speedway eroberte der Asturier in seinem ersten Ovalrennen dreimal jeweils für mehrere Runden die Führung.
Kleine Schwächen offenbarte der 32-malige Grand-Prix-Sieger allein bei den zahlreichen Re-Starts nach Unfällen oder Räumungsarbeiten. So auch anfangs des letzten Rennviertels, als Alonso im Pulk an Boden verlor und zwischenzeitlich aus den Top Ten fiel.
Alonso kämpfte sich Position für Position wieder nach vorne, ehe sein Motor platzte. Damit holte Alonso auch im Indy Car sein "Alltag" aus der Formel 1 ein, wo er in dieser Saison in drei von fünf Rennen von seiner Honda-Power-Unit gestoppt wurde. Die rund 350.000 Zuschauer im "Nudeltopf" verabschiedeten den Spanier nach seinem beeindruckenden Indy-Debüt mit warmem Applaus und Standing Ovations.
Führung wechselte ständig
In den letzten 20 Runden wechselte die Führung hin und her. Drei Umläufe vor dem Ziel gelang Sato, der von 2002 bis 2008 in 90 Formel-1-Rennen ohne Sieg geblieben war, das entscheidende Überholmanöver gegen den dreimaligen Indy-Sieger Helio Castroneves (Brasilien).
Überschattet wurde das Rennen von einem Horrorcrash zwischen Pole-Setter Scott Dixon (Neuseeland) und dem Briten Jay Howard in der 52. Runde. Der Neuseeländer Scott Dixon fuhr nach rund einem Viertel der 200 zu absolvierenden Runden auf den Engländer Jay Howard auf, der die Mauer berührt und die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hatte.
Dixon blieb unverletzt
Dixon wurde in die Luft kapituliert, kam mit seinem Wagen auf der Begrenzungsmauer auf und überschlug sich dabei mehrfach. Sein Bolide wurde dabei förmlich in Stücke gerissen - wie durch ein Wunder blieben sowohl der 36-Jährige als auch Howard unverletzt. Beide konnten ihre Wagen aus eigener Kraft verlassen.
In einem Interview nur Minuten nach dem Crash gab Dixon Entwarnung: "Nur ein bisschen durchgeschüttelt, es war auf jeden Fall eine etwas wilder Ritt." Er sei froh, dass niemand verletzt wurde, aber auch enttäuscht für das Team.
Das Indy 500 wurde wieder aufgenommen, nachdem die Überreste der beiden Wracks von der Strecke entfernt worden waren.