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Formel 1: Sebastian Vettel am Ende? Berger und Webber knallhart

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Formel 1: Sebastian Vettel am Ende? Berger und Webber knallhart

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Am Ende? Vettel-Gefährten knallhart

Bitteres Ende bei Ferrari, missglückter Start bei Aston Martin: Geht es für Sebastian Vettel nochmal bergauf? Zwei Weggefährten sind mehr als skeptisch.
Sebastian Vettel bei den Vorbereitungen auf das Rennen in Portugal
Sebastian Vettel bei den Vorbereitungen auf das Rennen in Portugal
© Imago
SPORT1
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von SPORT1

Nach seiner am Ende verkorksten Zeit bei Ferrari wollte Sebastian Vettel mit seinem Wechsel zu Aston Martin eigentlich eine neue erfolgreiche Ära starten. Aktuell sieht es aber noch nicht danach aus. Der Bolide ist nicht so schnell wie erhofft und auch der Deutsche muss sich in seinem neuen Gefährt erst zurechtfinden.

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Für das kommende Rennen in Portugal setzt sich Vettel sehr bescheidene Ziele. "Ich brauche Kilometer im Auto und wünsche mir einfach ein Rennen ohne Probleme", sagte Vettel auf der Pressekonferenz vor dem GP-Wochenende in Portimao: "Ich denke, Portimao ist eine gute Strecke, um die Limits des AMR21 besser zu verstehen. Ich weiß, dass ich noch nicht das Maximum aus dem Auto heraushole." (Sebastian Vettel im SPORT1-Interview: Das fordert er von der Formel 1)

Schafft er das noch - oder endet der Neustart so ernüchternd wie die Zeit bei Ferrari?

Zwei Weggefährten Vettels äußern sich im Vorfeld des dritten Saisonrennens skeptisch und fällen über Vettel Urteile, die schmeichelhafter sein könnten.

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Mark Webber kritisch: "Du musst mit allen Regeln umgehen können"

Mark Webber, Vettels einstiger Teamkollege bei Red Bull, erklärte in der Marca, er rechne damit, dass Vettel auch weiter Probleme haben werde.

"Die aktuellen Autos schenken dir weniger Vertrauen und die Regeln passen nicht zu Vettel", findet der Australier - und verliert in dem Zusammenhang kritische Worte: "Aber du musst mit allen Regeln umgehen können. Schaut euch beispielsweise Lewis Hamilton an, der war bisher immer schnell."

Webber attestiert Vettel auch mentale Probleme: "Sebs Selbstvertrauen ist gerade unglaublich niedrig. Seine Zeit bei Ferrari hat für ihn nicht funktioniert." Zwar müsse jeder Sportler Rückschläge einstecken, "aber in seinem Fall war das eine lange Zeit". Vettel werde "müde, nachdem er eine Menge in Ferrari investiert hat".

Noch weiter geht Ayrton Sennas früherer Teamkollege Gerhard Berger. Der Österreicher, der mit Vettel privat befreundet ist und bei Toro Rosso Vettels erster Teamchef war, befürchtet, dass der 33-Jährige seine besten Jahre bereits lange hinter sich hat.

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Berger empfahl Vettel das Karriereende

"Sebastian ist ein Freund. Ich mag ihn sehr. Ein guter Kerl, ein fantastischer Rennfahrer, viermaliger Weltmeister. Er hat alles, was du dir wünschen kannst, inklusive eines gut gefüllten Kontos", begann er seine Ausführungen in der aktuellen Ausgabe des Podcasts F1 Nation.

"Nach Ende der letzten Saison habe ich gesagt, dass er aufhören soll. Ich würde mich an seiner Stelle daran erfreuen, dass ich viermal Weltmeister war, und würde manchmal eine Classic-Rallye fahren oder andere schöne Dinge genießen, die das Leben zu bieten hat. Und ich würde mir sagen, dass ich einer der besten Rennfahrer war, die es im Sport je gegeben hat", meinte Berger weiter.

"Gleichzeitig gibt es diese Typen, die einfach weiter Rennen fahren wollen, und Sebastian ist einer von denen. Es lag an ihm, diese Entscheidung zu treffen, und letztendlich war Aston Martin seine einzige vernünftige Möglichkeit. Die haben das richtige Image und die haben die Möglichkeiten, ein brauchbares Auto zu bauen. So gesehen hat er sich richtig entschieden", sagte Berger.

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Beim Blick auf Vettels Karriere fühlt er sich dabei auch an sein eigenes Leben und seine letzten Jahre in der Königsklasse erinnert. (Alle Rennen der Formel 1 im LIVETICKER)

Kann Vettel nicht mehr mithalten?

"Es kommt irgendwann der Punkt, da glaubst du, du machst noch alles richtig, du riskierst genug und fährst schnell genug. Aber dem ist nicht mehr so. Es kommt der Punkt, da geht's bergab. Am Anfang deiner Karriere machst du alles mit dem Talent, du riskierst und bist entschlossen. Dann kommt eine Zeit, da profitierst du sehr von deiner Erfahrung. Und dann kommt eine Zeit, da reicht die Erfahrung nicht mehr aus, um mit den Jungen mitzuhalten", erklärte der 61-Jährige weiter.

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Die Karriere von Sebastian Vettel

Berger hat es erlebt, dass ihn die Leute "mit anderen Augen als früher" sehen, und "für dich selbst ist es auch schwierig, weil du dir eingestehen musst, dass deine Zeit für die besten Leistungen mehr oder weniger vorbei ist". (Fahrerwertung der Formel 1)

Genau in diese Phase kommt Vettel nach Meinung von Berger langsam rein. "Ich bin überzeugt davon, dass er mit seiner Erfahrung und seinem Talent immer noch gute Rennen fahren kann. Aber ich glaube nicht, dass er noch der gleiche Sebastian Vettel ist wie der, den wir vor zehn Jahren erlebt haben", formuliert er seine Zweifel.

Stroll besser als gedacht

Berger bekräftigt auch seine schon vor einigen Wochen geäußerte Ansicht, dass der viermalige Weltmeister seit jeher mit Druck noch nicht gut zurechtgekommen ist. "Sebastian performt am besten, wenn alle Rahmenbedingungen für ihn passen. Da wächst er über sich hinaus. Aber wenn er Druck bekommt, dann tut er sich schwer. Ich denke, das ist eine Tatsache." (Rennkalender der Formel 1 2021)

Dass er zudem in beiden bisherigen Saisonrennen gegen Teamkollege Lance Stroll chancenlos war, kommt "erschwerend hinzu. Lance ist wahrscheinlich besser, als die meisten Leute glauben. Inzwischen macht er einen sehr guten Job. Aber wenn du viermaliger Weltmeister bist und der junge Teamkollege schneller ist, dann tut das weh. Wenn man all das zusammenzählt, dann ist Sebastian in einer schwierigen Situation, fürchte ich."

Zu einem ähnlichen Fazit kommt Webber - und findet auch, dass Vettel mit dem harten Urteil leben muss: "Das ist die Formel 1. Wir können es nicht ignorieren, wenn ein Fahrer nicht performt, nicht nur Hamilton und Verstappen vorn bejubeln. Wenn du ein Fahrer am Ende deiner Karriere bist oder Probleme hast, dann muss man auch darüber sprechen."