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Formel 1: Mercedes und Vettel mit Aston Martin ausgebremst? Ferrari stark

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Formel 1: Mercedes und Vettel mit Aston Martin ausgebremst? Ferrari stark

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Absicht? Nicht nur Mercedes sauer

Ein Blick auf die Zeiten zeigt einen enormen Einbruch von Mercedes und Aston Martin. Das Team von Sebastian Vettel vermutet Absicht. Nur Ferrari verliert kaum etwas.
Franz Tost, Teamchef von AlphaTauri, spricht im AvD Motor und Sport Magazin über das erste Rennen in Bahrain und warum das Vettel-Debakel ihn nicht überrascht hat.
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

Mercedes Drittletzter und Ferrari die Nummer 1.

Was auf den ersten Blick verrückt klingt, zeigt sich, wenn man die Qualifying-Zeiten des Saisonauftakts der Formel 1 in Bahrain mit den dort gefahrenen Zeiten der vergangenen Saison vergleicht. (Alle Rennen der Formel 1 im LIVETICKER)

Denn Ferrari hat mit nur einer halben Sekunde mit großem Abstand die wenigste Zeit im Vergleich zum Vorjahr verloren - was auch verdeutlicht, wie schwach die Scuderia in der Vorsaison unterwegs gewesen war.

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Denn durch die Regeländerungen am Unterboden und den Bremsbelüftungen sowie die schwierigen Streckenverhältnisse - Wind wehte diesmal mehr Sand auf die Strecke - waren alle Teams deutlich langsamer als noch 2020, im Schnitt sogar um 1,6 Sekunden.

Ferrari-Motor deutlich verbessert

Da das ebenfalls mit einem Ferrari-Motor ausgestattete Alfa-Romeo-Team mit einem Verlust von 1,2 Sekunden auf einer Runde den zweiten Platz belegt, wird der Grund für den geringen Verlust bei Ferrari sofort klar. Der Motor ist nicht mehr das größte Sorgenkind wie noch im Vorjahr. (Rennkalender der Formel 1 2021)

Dass das Haas-Team von Mick Schumacher trotz des Ferrari-Motors mit 2,3 Sekunden Letzter in der Liste ist, darf dennoch nicht überraschen. Haas fokussiert sich bereits auf die Saison 2022 und schenkt dieses Jahr mehr oder weniger ab, zudem müssen sich die Rookies Schumacher und Nikita Mazepin erst herantasten.

Doch klammert man Haas einmal aus, belegen Vettels Team Aston Martin und Mercedes die letzten Plätze. Beide Teams haben über zwei Sekunden im Vergleich zu der Zeit von 2020 verloren. Für Mercedes besonders bedenklich, da Red Bull acht Zehntel weniger als die Silberpfeile einbüßte.

Da der Rückstand von Red Bulls Starpilot Max Verstappen in der Vorsaison im Schnitt weniger als acht Zehntel im Qualifying betrug, wird klar, wieso die Alarmglocken beim Weltmeister-Team Mercedes schrillen. (Alles Wichtige zur Formel 1)

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Mercedes und Aston Martin wittern Absicht

Der Grund, warum Mercedes und Aston Martin so viel mehr Zeit als andere Teams verlieren, ist schnell erzählt. Beide Rennställe setzen auf ein flacher angestelltes Auto, was durch die Regeländerungen am Unterboden ein klarer Nachteil ist.

Für Mercedes und Aston Martin geschahen die Modifikationen aus Absicht, um die dominanten Silberpfeile auszubremsen. Vettels neuer Team-Boss Otmar Szafnauer ist jedenfalls überzeugt davon, dass der enorme Zeitverlust seines Teams "eine direkte Folge der neuen Aero-Regeln" ist.

Diese Regeln wurden laut dem gebürtigen Rumänen zudem erst aufgestellt, als bereits klar war, dass die Teams mit flacherem Anstellwinkel mehr darunter leiden würden.

"Ich bin mir sicher, dass sie bewusst entwickelt wurden, um die Reihenfolge zu verändern", prangerte auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff bei Sky an.

ISTANBUL, TURKEY - NOVEMBER 15: Race winner Lewis Hamilton of Great Britain and Mercedes GP celebrates winning a 7th F1 World Drivers Championship on the podium during the F1 Grand Prix of Turkey at Intercity Istanbul Park on November 15, 2020 in Istanbul, Turkey. (Photo by Tolga Bozoglu - Pool/Getty Images)
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Szafnauer: "Gab nie eine Abstimmung"

Was die ganze Sache noch merkwürdiger macht: Es gab laut Szafnauer "nie eine Abstimmung" - lediglich "eine Probeabstimmung aller Technikchefs im technischen Unterkomitee". Szafnauer zufolge hätten sich damals aber drei Teams dagegen ausgesprochen.

Das hätte nicht einmal für die "Acht-von-zehn-Regel" - auch Super-Mehrheit genannt - gereicht, bei der die Zustimmung von mindestens acht von zehn Teams nötig ist. Doch da die FIA Sicherheitsgründe angegeben hatte, war für die Änderung keine "Erlaubnis" der Teams nötig.

Mercedes und Aston Martin müssen daher in den sauren Apfel beißen, zumal eine Kopie der anderen Teams in dieser Saison unmöglich ist. "Im letzten Jahr des Reglements könnten wir das Konzept nicht kopieren, das Red Bull und einige andere Teams fahren. Das ist physikalisch nicht möglich", erklärte Wolff.

Hamilton-Sieg als Hoffnung für Vettel

Vettel und Aston Martin droht daher eine extrem schwierige Saison, wenngleich der Mercedes-Sieg in Bahrain und deren Leistungssprung von den Testfahren bis zum Saisonauftakt Szafnauer Hoffnung machen: "Wir haben den gleichen Antrieb, das gleiche Getriebe, die gleiche Hinterradaufhängung."

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Dennoch ist er überzeugt, dass "einige Teams deutlich näher an Mercedes dran sind". Tatsächlich konnte der Dauer-Weltmeister das Auftaktrennen vor allem dank einer mutigen Strategie und eines perfekt auf die Reifen aufpassenden Hamiltons doch noch gewinnen.

Doch mit Red Bull und Verstappen lauert ein extrem harter Gegner, weshalb die Frage lautet: Entscheidet die Unterboden-Regelung letztendlich sogar den Titel? (Fahrerwertung der Formel 1)