Psychospielchen gehören in der Formel 1 einfach dazu. Immer wieder versuchen Teamchefs Unruhe bei einem Konkurrenten zu schüren.
Mercedes sauer auf McLaren-Boss
Doch warum nur einen Konkurrenten treffen, wenn man mit wenigen Sätzen auch direkt bei drei Teams Staub aufwirbeln kann?
Das dachte sich wohl McLaren-CEO Zak Brown, als er in der Daily Mail offen darüber spekulierte, wer 2022 die beiden Mercedes-Cockpits erhält. "Ich glaube, wir werden Max (Verstappen) und George (Russell) dort 2022 sehen. Ich denke, das ist die offensichtliche Annahme", sagte der 49-Jährige.
Brown begründete seine Annahme so: "Lewis holt dieses Jahr den achten Titel, wird dann zum erfolgreichsten Fahrer der Geschichte. Sein Vertrag läuft aus. Gleichzeitig läuft der Vertrag von George und der von Max aus. Wenn ich Mercedes wäre ... das ist eine Killer-Kombination für die nächsten fünf Jahre."
Mercedes-Teamchef Wolff sauer auf Brown
Denkbar wäre das, denn die Verträge von Rekordweltmeister Hamilton und Teamkollege Valtteri Bottas laufen beide nach der Saison aus. Doch damit schürt Brown auch Unsicherheit und Gerüchte rund um drei Teams. Denn neben Mercedes betrifft es auch Red Bull wegen Verstappen und Williams wegen Russell.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist darüber alles andere als erfreut. "Brown ist wie Christian Horner. Die verbreiten einfach Shit. Ich glaube, Zak wollte damit dem Christian eine mitgeben. Mir ist das wurscht", sagte der Österreich bei oe24.at.
Völlig von der Hand zu weisen ist die Spekulation von Brown allerdings nicht, dass Mercedes in der Saison 2022 mit zwei neuen Fahrern an den Start gehen wird.
Russell hat bei seinem Gaststart 2020 für Mercedes aufgrund Hamiltons Corona-Erkrankung gezeigt, dass er selbst mit wenig Erfahrung im Silberpfeil Bottas mindestens ebenbürtig ist. Auch Wolff sagte in dem Interview deshalb: "George ist die nächste Generation."
Schumacher erwartet baldigen Hamilton-Rücktritt
Hamilton kann wohl selbst entscheiden, ob er seinen Vertrag verlängern will oder einen Schlussstrich setzt. Ralf Schumacher sagte dazu im AvD Motor & Sport Magazin auf SPORT1: "Von Lewis werden wir uns früher oder später verabschieden. Vielleicht schon nächste Saison."
Aufgrund der umfassenden Regeländerungen zur kommenden Saison könne sich Schumacher nicht vorstellen, dass sich der 36-Jährige das noch einmal antun werde - "wegen seines Alters und seiner vielfältigen Interessen."
Auf Verstappen hat Mercedes jedoch wohl nur eine Chance, wenn die Sieg- und WM-Fähigkeit bei Red Bull nicht gegeben wäre. Dann könnte der Niederländer eine Klausel nutzen, um seinen Vertrag bis 2023 nicht erfüllen zu müssen.
Brown hat mit seinen Aussagen auf alle Fälle die Fahrerkarussell-Gerüchte kurz nach Saisonbeginn direkt in Gang gesetzt.