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Formel 1, Türkei: Unfall mit Webber ebnete Vettel Weg zu WM-Titeln

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Formel 1, Türkei: Unfall mit Webber ebnete Vettel Weg zu WM-Titeln

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Türkei-Crash ebnete Vettel den Weg

Beim Türkei-GP 2010 knallt es heftig zwischen den Red-Bull-Teamkollegen Sebastian Vettel und Mark Webber. Ein Unfall ist der Anfang von Vettels vier WM-Titeln.
Sebastian Vettel (Bild) gab Mark Webber die Schuld an dem Unfall
Sebastian Vettel (Bild) gab Mark Webber die Schuld an dem Unfall
© Imago
Ralf Bach
Ralf Bach

Nicht nur bei Sebastian Vettel werden die Erinnerungen wach, wenn er am Freitag zum ersten Training auf die Strecke vor den Toren von Istanbul fährt.

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Zehn Jahre ist es her, dass die Formel 1 in der Türkei eines der dramatischsten Stallduelle in ihrer Geschichte bot.

Mittendrin als Hauptdarsteller waren damals die beiden Red-Bull-Piloten Vettel und Mark Webber. Beide hatten Chancen auf den WM-Titel, aber wichtiger noch: Der Deutsche und der Australier kämpften um die Sympathien und die Vorherrschaft im Team. 

Vettel galt als Favorit von Chefberater Helmut Marko. Webber war der Günstling der englischen Fraktion der Österreicher, angeführt von Teamchef Christian Horner. Der Brite betrieb nicht nur ein gemeinsames Nachwuchsteam mit Webber – für Horner war es auch wichtig, seine Eigenständigkeit gegenüber der allmächtigen Red-Bull-Führung zu zeigen. Webber war dafür ein willkommenes Hilfsmittel.

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Crash zwischen Vettel und Webber

In der Türkei eskalierten die teaminternen Spannungen in einem Crash.

Der Australier holte die Pole Position, doch im Rennen erwies sich der Deutsche als der Schnellere und holte auf. In der 40. Runde wollte Vettel – seinerseits gejagt von den beiden McLaren-Mercedes mit Lewis Hamilton und Jenson Button am Steuer - seinen Teamkollegen überholen. Webber öffnete die Tür, doch als Vettel schon fast vorbei war, driftete sein Auto zu weit nach rechts. Es kam zum Kontakt. 

Vettels rechter Hinterreifen wurde aufgeschlitzt und der Deutsche geriet ins Schleudern. Noch bevor er in der Auslaufzone zum Stillstand gekommen war, hob Vettel seinen Arm in Richtung des Teamkollegen und sprang aus seinem Wagen. Vor laufenden Kameras machte er aus seiner Wut keinen Hehl. Die "Vogel"-Geste gegen den Australier war eindeutig.

Mark Webber und Sebastian Vettel gerieten beim Türkei-GP 2010 aneinander
Mark Webber und Sebastian Vettel gerieten beim Türkei-GP 2010 aneinander

Webber schaffte es noch, sein Auto für einen Stopp an die Box zu bringen, landete am Ende auf Platz drei. Red-Bull-Berater Helmut Marko hatte sich zu dem Zeitpunkt bereits zu Wort gemeldet und Webber für den Crash verantwortlich gemacht. Horner indes behauptete das Gegenteil.

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Webber verliert Liebe für Red Bull

Fest stand: Der teaminterne Crash deckte nicht nur die Gräben zwischen den Piloten auf, sondern auch innerhalb der Teamführung. 

"Ich kann mich leider noch sehr gut dran erinnern", erzählt Marko heute im Gespräch mit SPORT1. "Es war keine Glanzvorstellung von Red Bull Racing. Gut, dass wir am Ende des Jahres trotzdem Weltmeister geworden sind."

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In seiner Autobiografie 'Aussie Grit' schreibt Webber: "Es war diese bemerkenswerte Sequenz von vier Rennen Mitte 2010, von Istanbul über Montreal, Valencia und Silverstone, die den Anfang vom Ende meiner positiven Gefühle für Red Bull Racing signalisierte." 

Crash Initialzündung für Vettels WM-Titel

Für Vettel war der Crash von Istanbul im Nachhinein die Initialzündung für seine Erfolge. Er hatte Webber bis ins Mark getroffen. Der Australier war danach nicht mehr der Gleiche. Vettel gewann vier WM-Titel hintereinander. Webber trat Ende 2013 frustriert zurück.

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Inzwischen geben sich die beiden versöhnlich. "Ich würde heute vielleicht Dinge anders machen und auch anders kommunizieren", sagt Vettel, "aber damals fühlte ich mich im Recht und es gab keinen Grund, dies nicht auch zu sagen." 

Webber, heute einer der begehrtesten TV-Experten im Fahrerlager, kann fast darüber lachen: "Sebastian war noch sehr jung damals. Wir haben keine Probleme miteinander und führen jetzt sehr gute Gespräche, wann immer wir uns treffen."

Was sich nicht geändert hat: Teamchef Christian Horner muss immer noch feststellen, dass Helmut Marko und Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz das letzte Wort haben, wenn es um wichtige Entscheidungen bei Red Bull Racing geht.

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