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Formel 1: Mick Schumacher trifft bei Haas auf neue Welt

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Formel 1: Mick Schumacher trifft bei Haas auf neue Welt

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Haas für Schumacher andere Welt

Mick Schumacher fährt in Bahrain um den Formel-2-Titel, sein F1-Aufstieg gilt als sicher. Bei Haas trifft er auf einen Teamchef, der einem Kulturschock gleichkommt.
Die Ex-Fahrer Marc Surer und Karl Wendlinger sprechen bei SPORT1 über die Chancen von Mick Schumacher auf eine Zukunft in der Formel 1.
Ralf Bach
Ralf Bach

Mick Schumacher (21) kommt seinem Ziel immer näher.

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Am kommenden Wochenende kämpft er in Bahrain um den Titel in der Formel 2. (Alles zur Formel 2) 14 Punkte Vorsprung hat er auf seinen Ferrari-Juniorenkollegen Callum Ilott.

Und der Brite verkündete bereits am Montag via Twitter, dass Ferrari ihm mitgeteilt habe: ER fährt 2021 keine Formel 1. Ein weiteres Indiz, dass Schumacher junior das Ticket lösen wird.

Sein zukünftiges Team heißt Haas-Ferrari. Die Mannschaft also, die am Sonntag den schweren Feuerunfall von Romain Grosjean zu verkraften hatte. Und die mit Günther Steiner (55) einen Teamchef hat, der in der sterilen und glattgebügelten Formel-1-Welt eine echte Ausnahmeerscheinung ist. Auch wenn es noch nicht offiziell ist, die Fronten sind längst geklärt: Der Südtiroler wird Schumachers erster Boss in der Formel 1.

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Der nette Junge von nebenan mit dem großen Namen sollte also das hier lesen. Dann erst begreift er, was ihn 2021 in seiner ersten Formel-1-Saison erwarten wird. Es könnte ein Kulturschock für Mick Schumacher werden. Denn mit Schumacher und Steiner prallen zwei Welten aufeinander.

Schumacher trifft bei Haas auf andere Welt

Steiner ist dabei genau das Gegenteil vom jungen Deutschen. Der Südtiroler wirkt wie ein Fels in der Brandung der Formel-1-Blase. Sein Leitspruch: "Meine Großmutter hat mir immer gesagt: Wenn du den anderen Schafen hinterherrennst, siehst du nur deren Ärsche."

Das hat er verstanden, das hat er sich zu Herzen genommen. Deshalb nimmt er auch nie ein Blatt vor den Mund. Deshalb ist er auch immer genervt, wenn die Berichterstatter ewig die gleichen Fragen stellen.

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Schumacher dagegen, gut erzogen, gibt sich dagegen immer zuvorkommend. Er redet viel, ohne etwas zu sagen, um bloß nicht anzuecken.

Schumachers Chef nimmt kein Blatt vor den Mund

Ganz anders die Naturgewalt Steiner. Roh, unverdorben, dabei trotzdem universell gebildet, die Formel 1 durchschauend und ihr gleichzeitig den Spiegel vorhaltend. Welche lebenden und verstorbenen Berühmtheiten er gerne mal beim Essen getroffen hätte, wurde er mal gefragt. Bei den Lebenden antwortete er "Elvis", bei den toten Legenden "Keith Richards". Nur ganz wenige verstanden die Ironie.

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Steiner ist sich nicht zu schade, seine Emotionen zu zeigen, wenn ihm danach ist. So wie in Japan vor zwei Jahren.

Die FIA-Funktionäre bestellten ihn zum Straftribunal ein. Grund: Der emotionale Südtiroler hatte beim Rennen zuvor in Sotschi einen ihrer Schiedsrichter über Funk beschimpft. An seinen Piloten Kevin Magnussen funkte er, hörbar für alle: "Wenn wir keinen dummen, idiotischen Kommissar gehabt hätten, wären wir Achter. Du weißt, wer dieser Kommissar ist. Du kennst ihn. Er wird einfach nicht mehr intelligenter."

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Schumacher über Vergleich mit Vater

Gemeint war der italienische Ex-Rennfahrer Emanuele Pirro, der im Fahrerlager im Gespräch zwar immer nett lächelt, in seiner Funktion als Schiedsrichter aber allzu gern umso heftiger den Scharfrichter spielt. 75.000 Dollar Strafe musste Steiner bezahlen. Das war ihm die Wahrheit aber wert.

Steiner dankt Halo

Wahrheit ist für den Südtiroler auch Lob zu verteilen wenn ihm danach ist. Er wirkte sehr nachdenklich, als er über den Horrorunfall seines Piloten Romain Grosjean referierte. "Wir hatten einen Schutzengel, wir hatten schnelle Streckenposten und die Jungs vom Medical Car. Und wir hatten Halo."

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Den gleichen Leuten, denen er damals in Sotschi die Meinung blies, rollte er jetzt den roten Teppich aus. Steiner: "Viele waren damals gegen Halo. Mittlerweile hat es aber schon mehrere Leben gerettet. Ich habe mit Jean Todt nach dem Unfall gesprochen und ihm gedankt, dass er immer weiter für die Sicherheit pusht."

Steiner: "Wenn ich was denke, muss es raus"

Allein: Steiner, wegen seiner Art  zum Kultstar in der F1-Dokumentation von "Netflix" geworden, kennt seinen Wert. Er lächelt ironisch, wenn er sagt: "Eigentlich müssten die Vermarkter mir Geld bezahlen. Aber ich bin eben so, wie ich bin. Ich bin kein Schauspieler, der sich verstellt. Wenn ich was denke, muss es raus."

Canadian driver Alex Tagliani (bottom) passes Michael Anedretti of the US (top) to temporarily gain first place in the race on lap 155. Tagliani hit the wall, and left the race five laps later while Andretti finished second during the Michigan 500 on 23, July, 2000 at Michigan Speedway in Brooklyn, MI. (ELECTRONIC IMAGE) AFP PHOTO/David MAXWELL (Photo by DAVID MAXWELL / AFP)        (Photo credit should read DAVID MAXWELL/AFP via Getty Images)
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Der Haas-Teamchef mag Nonkonformisten, Menschen, die gegen den Strom schwimmen, mag Diskussionen und geht ergo keiner aus dem Weg. "Ich respektiere es, wenn Leute mit mir diskutieren - das will ich sogar. Ich möchte keine Ja-Sager", erklärt sich Steiner und sagt. "Um einen ehrlichen Dialog zu starten, muss ich der Ehrliche sein."