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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Istanbul

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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Istanbul

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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Istanbul

Lewis Hamilton sicherte sich in der Türkei seinen siebten WM-Titel. Sebastian Vettel fuhr sensationell aufs Podium.
Hamilton laut Wettanbietern auch in Bahrain Favorit
Hamilton laut Wettanbietern auch in Bahrain Favorit
© POOL/POOL/SID/OZAN KOSE
. SID
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von SID

Istanbul (SID) - LEWIS HAMILTON: Der Formel 1 drohte an diesem Wochenende eine langweilige, einseitige, weil viel zu überlegene Fahrt Lewis Hamiltons zum siebten Titel. Und dem Engländer drohten damit die üblichen Stimmen derer, die seine Erfolge schmälern wollen: Mit diesem Mercedes, so heißt es oft, kann man ja nur Weltmeister werden. Der Renngott hatte aber ein Einsehen mit Hamilton, er schenkte ihm dieses verrückte Rennen, das nun wirklich nicht für den Engländer lief. Und das er gegen jede Wahrscheinlichkeit trotzdem gewann. Der Champion hat auf dem Weg zum siebten Titel mal wieder gezeigt, dass er der Ausnahmefahrer seiner Generation ist, einer, der jedes Rennen gewinnen will. Und wohl auch weiterhin die Chance dazu haben wird: Die Vertragsverlängerung scheint nur noch eine Frage der Zeit, das ließen alle Beteiligten durchblicken.

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VALTTERI BOTTAS: Lewis Hamilton als Teamkollegen zu haben, ist wohl für jeden Fahrer der Formel 1 die größtmögliche Herausforderung. Es gibt Piloten, die an einer solchen Herausforderung wachsen, Nico Rosberg hat das geschafft, sich an Hamilton festgebissen - und ihm 2016 sogar den Titel abgenommen. Bei Valtteri Bottas ist zu befürchten, dass seine Karriere an dieser Herausforderung zerbricht. Jahr für Jahr startet er mit Hoffnungen, Jahr für Jahr scheitert er deutlich. Das Rennen in Istanbul wurde nun zur ultimativen Demütigung: Bei Bedingungen, die das Können der Fahrer in den Fokus rückten, fuhr sein Teamkollege mit einem Sieg zum WM-Titel. Bottas selbst drehte sich auf rutschiger Strecke mindestens sechsmal. Und wurde von ebenjenem Teamkollegen überrundet. Macht Hamilton weiter bei Mercedes, dann sind große Triumphe für Bottas auch in Zukunft kaum denkbar.

SEBASTIAN VETTEL: Am Ende wird dieser nasskalte Sonntag in Istanbul vielleicht als der Tag in Erinnerung bleiben, der das Formel-1-Jahr 2020 für Vettel erträglich machte. Er fuhr ja nicht bloß von Rang elf aufs Podest. Er tat dies auf einer Strecke, auf der Feingefühl, Mut und Nervenstärke gefragt waren, all die Dinge, die einen großen Fahrer ausmachen. Und der Hesse konnte zeigen, dass er noch immer der Sebastian Vettel ist, der einmal vier WM-Titel in Serie gewann, dass er noch nicht abgeschrieben werden sollte. Als Bonbon überholte Vettel in den letzten Kurven auch seinen Teamrivalen Charles Leclerc, dem er zuletzt so oft hinterherfuhr. Und Vettel verfestigte den guten Eindruck mit seiner ehrlichen Gratulation zu Hamiltons historischer Leistung: "Er ist zweifellos der Größte unserer Ära." Auch ein Blick zu seinem künftigen Rennstall war übrigens sehr erfreulich für Vettel.

RACING POINT: Denn Racing Point, im kommenden Jahr Aston Martin, brillierte an diesem so schwierigen Wochenende. Das Auto, in weiten Teilen eine Kopie des Vorjahres-Mercedes, lag auf der rutschigen Strecke besser als fast alle anderen, auch besser als der Mercedes. Das Ergebnis: Am Samstag die Pole Position für Lance Stroll, am Sonntag der zweite Platz für Sergio Perez. Der Racing-Point-Bolide ist ein Allrounder und wurde durch die Updates im Laufe des Jahres, die nichts mehr mit dem Mercedes zu tun hatten, sogar besser. Vettel darf sich für die kommende Saison auf ein schlagkräftiges Auto freuen. Und seit Sonntag freut sich das Team sicher auch noch ein wenig mehr auf Vettel.

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SPRUCH DES WOCHENENDES: "Ich denke, er ist heute noch mal teurer geworden." (Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff über die Vertragsverhandlungen mit dem nun siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton)