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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Imola

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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Imola

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Das Formel-1-Reife(n)zeugnis des SID: Imola

Weiter, immer weiter macht der Rekordmann der Formel 1. Dabei begann das Wochenende in Imola nicht optimal für Lewis Hamilton.
Formel 1: Lewis Hamilton (l.) und Daniel Ricciardo
Formel 1: Lewis Hamilton (l.) und Daniel Ricciardo
© POOL/AFP/SID/MIGUEL MEDINA
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von SID

Imola (SID) - LEWIS HAMILTON: Weiter, immer weiter macht der Rekordmann der Formel 1. Dabei begann das Wochenende in Imola nicht optimal für Lewis Hamilton. Im Qualifying war Teamkollege Valtteri Bottas einen Tick schneller, beim Rennstart musste der Mercedes-Star auch noch Max Verstappen im Red Bull ziehen lassen. Auf einer Strecke, auf der Überholen eigentlich unmöglich ist, tat Hamilton dann aber genau das Richtige, um doch noch Sieg Nummer 93 zu erringen: Als Bottas und Verstappen früh ihre Reifen wechselten, nutzte der Brite die freie Fahrt für schnelle Runden in Serie. Das reichte - auch, weil Bottas ein Trümmerteil aufsammelte und danach deutlich mit seinem Mercedes zu kämpfen hatte. Sein siebter WM-Titel und damit die Einstellung des Rekords von Michael Schumacher ist Hamilton so gut wie sicher, in zwei Wochen in Istanbul kann er sich aus eigener Kraft krönen.

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TOTO WOLFF: Der Österreicher spielt die Bedeutung von Rekorden und Erfolgsserien herunter, wann immer er kann. Sie bedeuten ihm "nichts, weil sie Vergangenheit sind", sagte er unlängst. Wer so denkt, der lässt nicht nach und schafft damit die Voraussetzung für immer neue Erfolge. Doch in einer ruhigen Minute darf der Mercedes-Motorsportchef bei einem alkoholischen Getränk durchaus mal genüsslich zurückschauen. Sieben Konstrukteurs-Weltmeisterschaften in Folge sind Rekord, 100 Siege seit Anfang 2014 eine beängstigende Zahl. Wolff wirkte zuletzt ein wenig amtsmüde, ewig wird er das Formel-1-Projekt von Mercedes nicht mehr verantworten. Doch solange er weitermacht, sollte sich die Konkurrenz nicht zu große Hoffnungen auf einen Machtwechsel machen.

SEBASTIAN VETTEL: Nach Platz zwölf hat man Sebastian Vettel selten so gut gelaunt erlebt wie in Imola. So weit ist es schon gekommen beim viermaligen Weltmeister, dessen 53 Grand-Prix-Siege nur von Hamilton und Schumacher getoppt werden. Doch steter Tropfen höhlt den Stein: Der diesjährige Ferrari ist kein Auto für vordere Plätze, der SF1000 passt zudem deutlich besser zum Fahrstil seines Teamkollegen Charles Leclerc, weiterhin hat Vettel nach seiner Demission zum Jahresende bereits seine neue Aufgabe bei Aston Martin im Hinterkopf. Da reichte ihm schon ein Rennen ohne eigenen Fehler, um die Strecke durchaus zufrieden zu verlassen. Gepatzt hat diesmal nur seine Boxencrew. Ist ja auch ein gutes Gefühl, wenn nach dem Rennen mal auf andere gezeigt wird bei der Fehleranalyse.

DANIEL RICCIARDO: Der heimliche Star der letzten Wochen ist Daniel Ricciardo. Bereits zum zweiten Mal in den vergangenen drei Rennen war er da, als einer aus dem im Normalfall gesetzten Podiumstrio Hamilton-Bottas-Verstappen die Tür geöffnet hat. Diesmal war es ein Reifenschaden bei Verstappen, einst Ricciardo-Teamkollege bei Red Bull. Der stets bestens aufgelegte Australier hat mittlerweile auch im Cockpit wieder Grund zum Strahlen. Vielleicht grämt er sich aber auch ein bisschen, dass er Renault nach zwei Jahren Richtung McLaren verlassen wird. Jetzt, wo das Auto regelmäßig dritte Kraft hinter Mercedes und Red Bull ist.

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ALEXANDER ALBON: Im zweiten Cockpit der Roten Bullen sitzt mittlerweile Alexander Albon - noch, muss man wohl sagen. Der in Großbritannien aufgewachsene Thailänder zerbricht zusehends unter dem Druck. Vom ersten Saisonrennen an ist er deutlich langsamer als Megatalent Verstappen, doch seit er auch öffentlich angezählt wird, häufen sich die leichten Fehler. Wie in Imola, als er in der Schlussphase die Kontrolle über seinen Boliden verlor und ausschied. Offiziell darf er noch die letzten vier Saisonrennen zur Eigenwerbung nutzen, in Nico Hülkenberg und dem Mexikaner Sergio Perez stehen aber zwei erwiesen schnelle(re) Nachfolgekandidaten bereit.

WOCHENENDFORMAT: Zwei Renntage statt drei, nur 90 statt 240 Minuten Trainingszeit vor dem Qualifying: Das in Imola getestete verkürzte Wochenendformat fand bei Fahrern und Teamchefs Anklang. Zwar änderte sich dadurch die Hackordnung nicht nennenswert, doch der knackigen Form gehört wohl die Zukunft. Für die TV-Zuschauer sind 180 Trainingsminuten am Freitag wenig attraktiv, der Formel-1-Tross lechzt nach Erleichterung, wenn künftig 23 Rennen auf vier Kontinenten gefahren werden sollen. In die Röhre schauen aber die Streckenbetreiber: Die müssen die Antrittszahlung an die Formel 1 durch Tickets refinanzieren, diese werden aber bei nur zwei statt drei Tagen Streckenaction nicht attraktiver. 

SPRUCH DES WOCHENENDES: "Es ist unglaublich, unglaublich. Wow, sieben Titel. Das kann ich meinen Enkeln irgendwann erzählen." (Lewis Hamilton über den nächsten Mercedes-Sieg in der Team-WM)