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Hamilton-Strafe: Mercedes sieht sich unschuldig - das sagen die Regeln

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Hamilton-Strafe: Mercedes sieht sich unschuldig - das sagen die Regeln

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Darum wird Hamilton zurecht bestraft

Lewis Hamilton verliert den Sieg aufgrund einer Strafe schon vorm Start. Mercedes weist die Schuld daran aber von sich. SPORT1 zeigt, was in den Regeln steht.
Weltmeister Lewis Hamilton hat nach zwei Strafen beim Großen Preis von Russland nur den dritten Platz erreicht und damit den 91. Sieg seiner Karriere verfehlt – damit bleibt der Siegrekord der Formel 1 für mindestens ein weiteres Rennen im alleinigen Besitz von  Michael Schumacher.
Bianca Garloff
Bianca Garloff
Ralf Bach
Ralf Bach

Lewis Hamilton muss noch mindestens ein Rennen lang auf seinen 91. Grand-Prix-Sieg warten.

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Schuld daran sind zwei Fünf-Sekunden-Strafen, die der Brite schon vorm Start kassiert hat. Stein des Anstoßes: zwei Übungsstarts aus der Boxengasse. Hamilton hielt dort, wo es laut FIA-Kommissaren nicht erlaubt ist.

Das brachte den 35-Jährigen schon während des Rennens auf die Palme. "Das ist lächerlich", funkte der Weltmeister an seinen Kommandostand. Der hatte ihm sogar explizit die Erlaubnis erteilt, kurz vorm Ausgang der Boxengasse den Start zu üben.

Wolff sieht die Schuld nicht bei Mercedes

Mercedes-Teamchef Toto Wolff sieht die Schuld aber nicht bei seinem Team. (DATENCENTER: Die Fahrerwertung der Formel 1)

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"Ich respektiere die Kommissare. Aber in dem Fall stimme ich ihnen nicht zu", betont der Österreicher. "Die Event-Notes besagen – wenn ich richtig informiert bin - dass du die Übungsstarts nach der Ampel auf der rechten Seite der Boxengasse machen musst." Allerdings sei "nicht spezifiziert", wo genau der vorgesehen Ort dafür sei. 

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SPORT1 schaute in Dokument 3 der FIA zum GP Russland nach. Da steht:

"19.1 Übungsstarts dürfen nur auf der rechten Seite nach den Boxenausgangsleuchten durchgeführt werden. Die Fahrer müssen zu ihrer Linken ausreichend Platz lassen, damit ein anderer Fahrer passieren kann.

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19.2 Aus Gründen der Sicherheit und der sportlichen Chancengleichheit dürfen Fahrzeuge zu keinem Zeitpunkt auf der Überholspur anhalten, wenn die Boxenausfahrt offen ist, ohne dass es dafür einen triftigen Grund gibt (ein Übungsstart gilt nicht als triftiger Grund)."

NORTHAMPTON, ENGLAND - AUGUST 09: Sebastian Vettel of Germany and Ferrari looks on in parc ferme during the F1 70th Anniversary Grand Prix at Silverstone on August 09, 2020 in Northampton, England. (Photo by Bryn Lennon/Getty Images)
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French Prost-Peugeot driver Jean Alesi leaves the pits of the Nurburgring racetrack in Germany, 19 May 2000 during the first free practice session, two days before the European Formula One Grand Prix. (ELECTRONIC IMAGE) (Photo by Patrick HERTZOG / AFP) (Photo by PATRICK HERTZOG/AFP via Getty Images)
MAGNY COURS, FRANCE - JULY 01:  GP von FRANKREICH 2000, Magny Cours; Nick HEIDFELD/GER - PROST PEUGEOT -  (Photo by Andreas Rentz/Bongarts/Getty Images)
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Überholspur ist in der Formel 1 tabu

Heißt also: In Paragraph 19.1 ist der Platz für Probestarts tatsächlich nicht klar definiert. In Paragraph 19.2 steht aber sehr wohl, dass die Überholspur tabu ist. Und genau da stand Hamilton.

Das spezifizieren die Rennkommissare auch in ihren Urteilen: "Übungsstarts dürfen gemäß Punkt 19.1 in den Event-Notizen nur auf der rechten Seite nach den Boxenampeln absolviert werden – und zwar an einer Stelle, die explizit als nicht zur Rennstrecke zugehörig markiert ist, weil man sie durch Linien abgetrennt hat."

Die Stewards weiter: "Das wissen alle Teilnehmer und das wird auch ohne Ausnahme so genutzt."

Auch Ex-Formel-1-Pilot Alex Wurz erklärt im ORF: "Lewis steht weit draußen, dort sind die Autos schon sehr schnell. Dort darf man nicht stehenbleiben, das ist kein vorgeschriebener Platz."

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Hamilton sieht Fehler nicht ein

Hamilton selbst sieht seinen Fehler allerdings auch nach dem Rennen nicht ein.

Bei Sky wird er deutlich: "Ich bin mir sicher, dass niemand schon einmal zwei Fünf-Sekunden-Strafen für so etwas Lächerliches bekommen hat. Ich habe niemanden in Gefahr gebracht. Ich habe das über die Jahre schon auf einer Million Strecken gemacht, und niemand hat sich je dafür interessiert."

Der Brite glaubt, dass die FIA diesmal zu genau hingeschaut hat: "Alles nur, um mich einzubremsen."