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Formel 1, Silverstone: Verstappen siegt vor Hamilton, Vettel Zwölfter

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Formel 1, Silverstone: Verstappen siegt vor Hamilton, Vettel Zwölfter

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Wie Verstappen Mercedes entzauberte

Max Verstappen durchbricht die Mercedes-Dominanz. Nico Hülkenberg muss weiter auf sein erstes Podium warten, und Sebastian Vettel erlebt einen Tag zum Vergessen.
In Silverstone verpasst Nico Hülkenberg mit Racing Point den erhofften ersten Podestplatz im 178. Rennen. Den starken dritten Startplatz kann er nicht halten.
. SID
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von SID

Mercedes ist tatsächlich schlagbar! Doch Sebastian Vettel hatte damit rein gar nichts zu tun.

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Das kommt zwar längst nicht mehr überraschend, doch während Red-Bull-Youngster Max Verstappen die Mercedes-Siegesserie im fünften Saisonrennen in Silverstone durchbrach und Teilzeitkraft Nico Hülkenberg im skandalumwitterten Racing Point sein erstes Podium als Siebter verpasste, ist Noch-Ferrari-Pilot Vettel mit Rang zwölf in dieser völlig verkorksten Saison an einem neuen Tiefpunkt angelangt.

"Ich habe plötzlich das Heck verloren", sagte Vettel, der sich in der ersten Kurve mit einem Dreher ohne Gegnerkontakt ins Hintertreffen brachte, am Sky-Mikrofon. Noch mehr als mit seinem bockigen Rennwagen haderte der viermalige Weltmeister mit den Ferrari-Ingenieuren: "Das mit dem ersten Boxenstopp war Quark. Es gab keinen Grund, mich reinzuholen. Das war auch anders besprochen."

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Verstappen Gewinner des Tages

Sein junger Teamkollege Charles Leclerc zeigte mit Platz vier hinter Verstappen und dem verletzlichen Mercedes-Duo Lewis Hamilton/Valtteri Bottas allerdings mal wieder, was auch mit einem unterlegenen Ferrari möglich sein kann. "Für mich fühlt es sich an wie ein Sieg. So steht das Auto eben im Moment", sagte der Monegasse.

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Der tatsächliche Gewinner aber war Verstappen, der die scheinbar unbezwingbaren Mercedes mit einer gewagten Reifenstrategie und viel Gefühl im rechten Fuß bezwang. "Das hatte ich so nicht erwartet. Aber wir hatten einen großartigen Tag, eine tolle Strategie", frohlockte der Niederländer nach seinem neunten Grand-Prix-Sieg, der ihn in der Fahrer-WM zum ersten Hamilton-Verfolger mit allerdings schon 30 Punkten Rückstand machte. (DATENCENTER: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Der Weltmeister aus England, der auf seiner Heimstrecke bereits siebenmal gewann, hatte wie auch der frustrierte Finne Bottas mit stark abbauenden Reifen zu kämpfen - die schwarzen Pirelli-Walzen in Kombination mit hohen Streckentemperaturen scheinen die große und womöglich einzige Schwäche des Mercedes zu sein.

Hamilton haderte mit den Reifen

"Es war nicht unser Tag. Wenn man Max' Reifen sieht, hatten sie nicht die gleichen Probleme wie wir", sagte Hamilton, der zumindest mit seinem 155. Podestplatz einen weiteren Formel-1-Rekord Michael Schumachers einstellte. (Rennkalender 2020 der Formel 1)

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Hülkenberg durfte sich nach Startplatz drei berechtigte Hoffnungen machen, den Bann im 178. Anlauf endlich zu brechen. Zumindest Rang vier, immerhin die Egalisierung seines besten Karriere-Resultats, erschien lange realistisch. Wegen eines Sicherheits-Boxenstopps wurde es schließlich Platz sieben für den Emmericher.

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"Ich glaube nicht, dass ich es auf dem Reifensatz bis zum Ende geschafft hätte. Ich habe massive Vibrationen gespürt", sagte Hülkenberg bei RTL: "Es war am Ende nicht das Märchen, das sich alle gewünscht haben, aber das war vielleicht auch ein bisschen vermessen."

Verstappen überholte Bottas

Dass der 32-Jährige in der kommenden Woche in Barcelona noch einmal für den an COVID-19 erkrankten Mexikaner Sergio Perez starten wird, schloss Racing-Point-Teamchef Otmar Szafnauer vor dem Rennen zu "99 Prozent" aus.

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An der Spitze konnten sich Bottas und Hamilton nach perfektem Start überraschend nicht von Verstappen absetzen. Die Medium-Reifen der Mercedes-Piloten bauten zu schnell ab, der auf der härteren Mischung gestartete Verstappen übernahm nach 15 Runden die Führung. Auch mit dem härtesten Reifensatz hatte vor allem Hamilton erhebliche Probleme.

Verstappen selbst wechselte in Runde 27 erstmals, kam nach einem recht langsamen Stopp seiner Red-Bull-Crew knapp hinter Bottas auf die Strecke, jagte dem Finnen aber schon nach wenigen Kurven die Führung wieder ab.

Anders als in der Vorwoche an gleicher Stelle, als in der Schlussphase bei Hamilton, Bottas und McLaren-Pilot Carlos Sainz die Reifen platzten, setzten die meisten Piloten dieses Mal auf zwei Stopps, die kuriosen Bilder wiederholten sich nicht.

Berufung gegen Racing Point

In Silverstone ging es dafür auf sportpolitischem Parkett rund: Fünf der zehn Rennställe haben ihre Absicht bekundet, gegen das Urteil in der Kopier-Affäre um Racing Point in Berufung zu gehen. Dies sind Ferrari, McLaren, Williams, Renault und auch Racing Point selbst.

Sie haben bis Mittwoch Zeit, diese Absicht zu bestätigen. Der Fall, in dessen Zentrum bislang der illegale Designprozess technisch legaler Bremsbelüftungen steht, würde vor dem internationalen Berufungsgericht der FIA verhandelt.

Racing Point wurde am Freitag mit einer Geldstrafe von 400.000 Euro und dem Abzug von 15 WM-Punkten in der Konstrukteurswertung belegt. Das Team fühlt sich zu Unrecht bestraft.