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Formel 1 in Deutschland? Hockenheim raus - Nürburgring im Rennen?

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Formel 1 in Deutschland? Hockenheim raus - Nürburgring im Rennen?

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Kein F1-Rennen: Hockenheim sauer

In diesem Jahr wird es kein Formel-1-Rennen auf dem Hockenheimring geben. Im Interview mit SPORT erklärt der Geschäftsführer, wie es zu der Entscheidung kam.
In Hockenheim wird 2020 kein Formel-1-Rennen stattfinden
In Hockenheim wird 2020 kein Formel-1-Rennen stattfinden
© Getty Images
Bianca Garloff
Bianca Garloff

Hockenheim ist raus aus dem Rennen um den Deutschland-Grand-Prix 2020.

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Grund: Die Formel 1 wollte die Möglichkeit haben, Zuschauer zuzulassen. Doch die Verordnungen in Baden-Württemberg sind streng.

Jetzt ist der in Rheinland-Pfalz befindliche Nürburgring am Zug. Derzeit ist ein Rennen im Oktober im Gespräch.

SPORT1 sprach mit dem Geschäftsführer der Hockenheimring-GmbH Jorn Teske.

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SPORT1: Herr Teske, der Deutschland-GP findet also 2020 nicht in Hockenheim statt?

Jorn Teske: Richtig. Eine Entscheidung ist schon getroffen: Es gibt 2020 keinen Deutschland-GP auf dem Hockenheimring. Das kann ich jetzt bestätigen. 

SPORT1: Wie kam es dazu?

Teske: Die Entscheidung ist sehr kurzfristig gefallen. Was klar ist: Von Anfang an sind wir mit einer gewissen Maßgabe über die wirtschaftlichen Grundkonditionen in die Gespräche gegangen. Wir wollten nicht auf Kosten sitzen bleiben, weil die Formel 1 bei uns fährt. Und wir wollten ungefähr das Geschäft machen, was ein normaler Streckenbetrieb uns ermöglichen würde. Weil wir in der Corona-Situation natürlich noch einmal extrem finanziell unter Druck geraten sind. Und da können wir es uns nicht leisten, tagelang die Strecke zu vergeben – auch nicht für die Formel 1. Das war von Anfang an klar und das war auch so von unseren Gesprächspartnern verstanden und akzeptiert worden. Ich glaube also nicht, dass das der ausschlaggebende Punkt war. 

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Mercedes' Finnish driver Valtteri Bottas steers his car during the second practice session for the Formula One Styrian Grand Prix on July 10, 2020 in Spielberg, Austria. (Photo by Joe Klamar / various sources / AFP) (Photo by JOE KLAMAR/AFP via Getty Images)
Mercedes' British driver Lewis Hamilton steers his car during the second practice session for the Formula One Styrian Grand Prix on July 10, 2020 in Spielberg, Austria. (Photo by Joe Klamar / various sources / AFP) (Photo by JOE KLAMAR/AFP via Getty Images)
Ferrari's Monegasque driver Charles Leclerc addresses the drivers' press conference ahead of the Formula One Styrian Grand Prix on July 9, 2020 in Spielberg, Austria. (Photo by Bryn Lennon / POOL / AFP) (Photo by BRYN LENNON/POOL/AFP via Getty Images)
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SPORT1: Was war es denn?

Teske: Gerade in den jüngeren Gesprächen kam immer wieder die Frage nach Zuschauern bei einem Formel-1-Rennen auf. Da mussten und haben wir uns immer auf die gegenwärtige Corona-Verordnung bezogen. Darin sind Veranstaltungen mit vielen Zuschauern nicht möglich in Baden-Württemberg. Das ist nicht in allen Bundesländern so. Das wird unterschiedlich behandelt. Da kann es schon sein, dass die Aussicht auf Zuschauern in anderen Bundesländern auch zur Entscheidungsfindung beigetragen hat. Das ist aber spekulativ. Ob und mit welcher Geschwindigkeit sich die Verordnungen verändern werden, das kann man nicht sagen. Es wird ja an verschiedenen Lockerungen gearbeitet. Aber wir konnten nicht in Aussicht stellen, wie sich das für Baden-Württemberg gestalten wird. Auf der anderen Seite ist es für die Formel 1 natürlich schon interessant, Zuschauer zu generieren und Ticketeinnahmen zu haben.

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SPORT1: Wie enttäuscht sind Sie?

Teske: Wir haben uns jetzt monatelang sehr engagiert gezeigt. Anfangs haben wir über August gesprochen, dann über September, jetzt über Oktober. Wir haben immer in unsere Kalender geschaut und gesagt: Da können wir was möglich machen und hier. Da war schon viel Engagement da. Klar, dass da nun Verdruss auf unserer Seite zu spüren ist. Natürlich ist das enttäuschend für uns. Aber für uns ist es wichtig, dass wir gerade in diesem Jahr stabil wirtschaften. Da muss man auch mal standhaft bleiben in den Verhandlungen. Aus unternehmerischer Sicht haben wir da nichts falsch gemacht.

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SPORT1: Sie leiden also tatsächlich unter dem föderalen System in Deutschland.

Teske: Uns stellt sich da tatsächlich die Frage, ob die unterschiedlichen Bedingungen in unterschiedlichen Ländern in diesem Fall nicht den Wettbewerb verzerren. Das ist etwas ernüchternd. Wir haben schon versucht, da noch was in Gang zu setzen, aber am Ende hat das nicht gefruchtet. Jetzt ist es für das Thema Formel 1 zu spät.