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Formel 1: Mercedes, Ferrari und Red Bull im Check vor Spielberg-GP

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Formel 1: Mercedes, Ferrari und Red Bull im Check vor Spielberg-GP

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Ferrari bis Ungarn chancenlos?

Ferrari schlägt bei der Entwicklung eine falsche Richtung ein. Sogar ein "rosa Mercedes" droht dem Team gefährlich zu werden. Red Bull sitzt Mercedes im Nacken. Der SPORT1-Check vor dem Saisonstart.
Sebastian Vettel (M.) dürfte es zu Beginn seiner letzten Ferrari-Saison schwer haben
Sebastian Vettel (M.) dürfte es zu Beginn seiner letzten Ferrari-Saison schwer haben
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Getty Images/Imago
Stefan Schnürle
Stefan Schnürle

Der Saisonstart der Formel 1 in Spielberg steht unmittelbar bevor. (Das komplette Rennwochende im SPORT1-LIVETICKER)

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Auch wenn sich die Voraussetzungen aufgrund der durch die Corona-Pandemie zahlreichen abgesagten Rennen verändert haben, ist der WM-Titel weiterhin das Ziel der Top-Teams.

In den vergangenen sechs Jahren hatte stets Mercedes die Nase vorn - doch in dieser verkürzten Saison kann jeder Ausrutscher oder verunglückte Saisonstart folgenschwer sein, was die Silberpfeile angreifbar macht.

Sebastian Vettel geht in seiner letzten Ferrari-Saison nicht nur auf die Jagd nach Siegen. Der viermalige Weltmeister will Mercedes zeigen, dass er noch immer zu den besten Fahrern zählt und daher in ein Silberpfeil-Cockpit gehört.

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Doch wie gut sind die Teams für den Saisonstart gerüstet? SPORT1 macht mit Unterstützung von Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko und Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock den Check.

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Mercedes

Verkürzte Saison hin oder her - Mercedes, das in dieser Saison mit einer schwarzen Lackierung antreten wird, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen, ist auch in dieser Saison der Favorit auf den Titel.

Das sieht auch Marko so, wie er SPORT1 verriet: "Bewertet man die Testfahrten in Barcelona vom Februar, so ist Mercedes leicht vorn." (Das exklusive SPORT1-Interview mit Helmut Marko)

Marko erwartet aber keinen großen Vorsprung, zumal die Silberpfeile in Barcelona auch eine mögliche Schwäche zeigten. Gleich dreimal bremsten Motorenprobleme das Team aus. Zweimal zickte das ERS, einmal gab es Probleme mit der Ölpumpe.

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Damit Lewis Hamilton seinen siebten WM-Titel holen und mit Michael Schumacher gleichziehen kann, legt sich Mercedes kräftig ins Zeug. Wie Technikchef James Allison verriet, wurde der Test-Mercedes kräftig weiterentwickelt und einige Updates werden bereits in Spielberg eingesetzt.

Das sollte auch Valtteri Bottas helfen, der einmal mehr um seinen Arbeitsplatz für das nächste Jahr kämpft und diesmal neben Talenten wie Williams-Pilot George Russell auch einen viermaligen Weltmeister mit Vettel als Konkurrenten hat.

RTL-Experte Glock fordert im Gespräch mit SPORT1: "Bottas muss aus dem Schatten von Lewis heraus, das halte ich aber für schwierig.".

Ferrari

Die Italiener hatten in den vergangenen Jahren oft ein Problem: Entweder legte das Team eine gute erste oder eine gute zweite Saisonhälfte hin. Über eine ganze Saison konnte Ferrari Mercedes jedoch nie das Wasser reichen.

In dieser Saison würde Ferrari ein halbes gutes Jahr reichen, doch davon ist aktuell nicht auszugehen. Die Testfahrten waren ernüchtert und die teaminterne Rivalität zwischen Vettel und Charles Leclerc könnte ebenfalls zu Problemen führen.

"Auf jeden Fall wird Sebastian sich in seinem letzten Jahr nichts sagen lassen. Selbst wenn es eine Stallorder geben würde, er wird sie nicht beachten, sich nicht dran halten, weil er nur für sich fahren wird und versuchen, das Beste für sich herauszuholen", sagte RTL-Experte Glock im Gespräch mit SPORT1.

Die Gefahr, dass Ferrari in einem Titelkampf involviert ist, der Stallorder benötigt, ist 2020 sowieso nicht groß: "Abschreiben darf man beide (Ferrari und Vettel, Anm. d. Red.) nie. Aber ich habe den Eindruck, dass Sebastian in dieser Saison kein Auto hat, mit dem er um den Titel mitfahren kann."

Anders als die beiden Konkurrenten schickt Ferrari zudem die Version des SF1000 an den Start, die bereits in Barcelona verwendet wurde - ohne Updates. Der Grund: Laut Teamchef Mattia Binotto wurde bei der geplanten Weiterentwicklung die falsche Richtung eingeschlagen.

"Die Wahrheit ist, dass die Ergebnisse der Tests dazu geführt haben, dass wir eine signifikante Richtungsänderung bei der Entwicklung eingeschlagen haben - besonders bei der Aerodynamik" , sagte Binotto.

Die Updates sollen beim dritten Rennen in Ungarn eingeführt werden. Wahrscheinlich zu spät für ein Team, das sowieso bereits hinterherhinkt und in einer verkürzten Saison um dem WM-Titel mitkämpfen will.

Aston Martin Red Bull Racing

Wer aufgrund der Ferrari-Misere eine langweilige Saison mit großer Mercedes-Dominanz befürchtet, könnte eine Überraschung erleben. Denn Red Bull, das in seine zweite Saison mit Motorenpartner Honda geht, machte zumindest bei den Tests in Barcelona einen starken Eindruck.

Auch Marko gibt sich optimistisch: "Wir erwarten einen Zweikampf um den Titel zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen. In dieser Saison darf man sich keinen Fehler erlauben, was gar nicht einfach ist, da man auf Grund der unsicheren Kalender-Situation bei jedem Rennen wiederum mehr riskieren muss, um keine Punkte zu verschenken."

Verstappen ist für seine risikofreudige Fahrweise bekannt, die in den vergangenen Jahren aber auch zu dem einen oder anderen Ausfall führte. Diese Patzer darf sich der Niederländer im Kampf mit dem so beständigen Hamilton nicht leisten, wenn der 22-Jährige jüngster Weltmeister aller Zeiten werden will.

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Die beiden Rennen in Spielberg zu Saisonbeginn sollten Red Bull entgegenkommen, zumal das Team noch einmal kräftig nachgerüstet hat. So wird Red Bull mit einigen Updates in Österreich starten und auch Motorenpartner Honda bringt ein Motoren-Upgrade mit nach Spielberg.

Dank des späten Saisonstarts kann Red Bull 2020 die sonst übliche schwache erste Saisonphase womöglich überspringen und damit zum echten Rivalen für Mercedes werden.

Wer wird "Best of the Rest"?

Auch wenn Ferrari bei der Entwicklung daneben griff und gerade zu Saisonbeginn Probleme kriegen dürfte, geht es für alle anderen Teams maximal um Platz vier in der Konstrukteurswertung. Dieser Kampf sollte aber spannend werden und ein klarer Favorit lässt sich nicht ausmachen.

Besondere Würze verspricht der Kampf zwischen Renault und McLaren, da bereits vor Saisonbeginn klar ist, dass Star-Pilot Daniel Ricciardo Ende des Jahres Renault verlassen und in der nächsten Saison für die Briten fahren wird.

Neben den beiden Teams, die bei den Tests in Barcelona Renault ungefähr auf Augenhöhe lagen, muss vor allem mit Racing Point gerechnet werden. Der Racing Point RP20 ähnelt dem Mercedes des Vorjahres auf verblüffende Art und Weise. Im Qualifying könnte der "rosa Mercedes" sogar Ferrari gefährlich werden.