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Formel 1: Sebastian Vettel bleibt nach Poker nur Rücktritt

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Formel 1: Sebastian Vettel bleibt nach Poker nur Rücktritt

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Vettels gefährliches Pokerspiel

Nach der Trennung von Ferrari ist Sebastian Vettel 2021 noch ohne Team und Fahrerplatz. Seine Absage an McLaren ist Teil eines Pokers, den er wohl nur verlieren kann.
Sebastian Vettel und Ferrari gehen nach der Saison 2020 getrennte Wege
Sebastian Vettel und Ferrari gehen nach der Saison 2020 getrennte Wege
© dpa
Ralf Bach
Ralf Bach

Vieles ist im Fluss - doch wer es ans Ufer schafft, steht auf einem anderen Blatt: Sebastian Vettel droht der große Verlierer im Poker um die Formel-1-Plätze im Jahr 2021 zu werden.

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Nach der Trennung zwischen Ferrari und dem Heppenheimer überschlugen sich die Ereignisse auf dem Transfermarkt in der Königsklasse des Motorsports.

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Nach Vettels Absage an McLaren - eigentlich wirkte der Deal bereits durch - gab der britische Rennstall schon am Donnerstag Vormittag Daniel Ricciardo als Fahrer für 2021 bekannt. Der Australier ersetzt Carlos Sainz, der wiederum von der Scuderia als Nachfolger für Vettels bekanntgegeben wurde.

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Alonso soll in die Formel 1 zurückkehren

Jetzt erfuhr SPORT1 aus zuverlässiger Quelle: Superstar Fernando Alonso soll als Ricciardo-Ersatz bei Renault in die Formel 1 zurückkehren. Der Deal ist offenbar schon so gut wie fix.

Vettel pokert um Platz bei Mercedes

Was auch bedeutet: Vettels Pokerspiel wird damit immer riskanter. Hintergrund: Der 32-Jährige sagte McLaren mit der Begründung ab, dass er im Herbst seiner Karriere keine Aufbauarbeit mehr leisten und drei Jahre warten wolle, um wieder in einem Siegerauto zu sitzen.

Zur Erklärung: Das ist die Zeit, die McLaren nach eigenen Angaben aber braucht, um mit den Mercedes-Motoren wieder auf die Siegerstraße zurückzukommen.

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Stattdessen riskiert Vettel zu warten - und lässt sich auf ein Vabanquespiel ein: Entweder er landet bei Mercedes - oder er beendet seine Karriere. Zur Erinnerung: Sowohl der Vertrag von Superstar Lewis Hamilton als auch der von dessen finnischem Teamkollegen Valtteri Bottas laufen in diesem Jahr bei den Silberpfeilen aus.

Vettel spekuliert dabei besonders auf den Sitz des Finnen, weil die Verlängerung Hamiltons laut Mercedes-Angaben nur noch Formsache ist. Die Fahrt an der Seite des sechsmaligen Weltmeisters Hamilton traut sich Vettel dabei sehr wohl zu. Offenbar sieht der Deutsche tatsächlich auch eine realistische Chance, im Silberpfeil zu landen.

Brazilian Formula One driver Ayrton Senna (L) chats with French Alain Prost at his pits during the Belgian Grand Prix on August 28, 1988. (Photo by - / AFP)        (Photo credit should read -/AFP/Getty Images)
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Mercedes kündigt Sparmaßnahmen an

Was Vettel dabei nicht bedacht hat und was ihm jetzt zum Verhängnis werden könnte: SPORT1 erfuhr, dass beim durch den Diesel-Skandal und den Ausbruch der Corona-Pandemie krisengeschüttelten Konzern aus Stuttgart drastische Sparmaßnahmen angekündigt wurden. Alle Sponsoring- sowie Sportaktivitäten stehen daher auf dem Prüfstand.

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Das betrifft unter anderem Fußball, Reitsport, eSports, aber eben auch die Formel 1 und Formel E. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Automobilkonzern deshalb – auch, um für die um ihren Job bangenden Mitarbeiter ein Zeichen zu setzen – sein Formel-1-Team aufgeben und nur noch Motoren an die automobile Königsklasse liefern wird.

Der Grund: Das F1-Team kostet Mercedes bisher rund 300 Millionen Euro im Jahr. Selbst die neue Budgetgrenze von 145 Millionen US-Dollar (ohne Fahrergehälter, Marketing, Chefs) kann nicht garantieren, dass Formel-1-Siege Daimler kein Geld mehr kosten.

Canadian driver Alex Tagliani (bottom) passes Michael Anedretti of the US (top) to temporarily gain first place in the race on lap 155. Tagliani hit the wall, and left the race five laps later while Andretti finished second during the Michigan 500 on 23, July, 2000 at Michigan Speedway in Brooklyn, MI. (ELECTRONIC IMAGE) AFP PHOTO/David MAXWELL (Photo by DAVID MAXWELL / AFP)        (Photo credit should read DAVID MAXWELL/AFP via Getty Images)
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Vettel bleibt wohl nur Aston Martin

Einzige realistische Möglichkeit für Vettel wäre unter diesen Voraussetzungen Aston Martin.

Der kanadische Milliardär und Besitzer von Racing Point, Lawrence Stroll, ist seit wenigen Wochen Hauptaktionär beim finanziell angeschlagenen englischen Automobilhersteller Aston Martin. Einer seiner Anteilseigner beim traditionsreichen britischen Automobilhersteller wiederum heißt Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Beide suchen in der Finanzwelt weitere Investoren für "ein zukünftiges Formel-1-Projekt", wie SPORT1 ebenfalls aus sicherer Quelle erfahren hat. Dabei soll es sich um das bisherige Mercedes-Werksteam handeln, das sie erwerben und mit Racing Point/Aston Martin fusionieren wollen.

Vettels Problem bloß dabei: Ein Platz wäre dort für ewig an Strolls Sohn Lance vergeben, für den sein Vater schon das Racing-Point-Projekt auf die Beine gestellt hat.

Der zweite Sitz ginge dann sicher an Lewis Hamilton, den Megastar der Szene. Nur ein Rücktritt des sechsmaligen Weltmeisters würde wohl eine Tür für Vettel öffnen. Oder die Vernunft von Lawrence Stroll, die über die Vaterliebe siegen müsste.

Deshalb ist aktuell keineswegs ausgeschlossen: Vettel fällt durch den Rost und muss seine Karriere beenden – ob er will oder nicht.